Meldungsdatum: 17.11.2022
„Hinsehen, Handeln, Farbe bekennen!“ - so lautet das diesjährige Motto des Runden Tisches EN gegen Gewalt an Frauen und Häuslicher Gewalt. Die Botschaft ist, aufmerksam für Häusliche Gewalt im eigenen Umfeld zu sein und nicht wegzuschauen.
„Es geht darum Haltung zu zeigen und bei Anzeichen Häuslicher Gewalt Unterstützung anzubieten“, so die Partnerinnen und Akteure am Runden Tisch EN. „Nur wissen viele nicht, wie sie dies tun können. Die kreisweite Online-Befragung zu Partnerschaftsgewalt im vergangenen Jahr hat große Informationslücken offenbart“, beschreibt Geschäftsführerin Christel Hofschröer die Situation im EN-Kreis.
„Viele wussten nicht, an wen sie sich wenden können oder kannten nur vereinzelt Anlaufstellen bei drohender oder erlebter Gewalt.“ Eine breit angelegte Informationskampagne zu regionalen Angeboten stand deshalb ganz oben auf der Agenda des Runden Tisches. „Wir möchten Nachbarn, Freundinnen oder Arbeitskollegen ermutigen, als Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen und sie hierfür stärken. Denn um Gewalt gegen Frauen wirksam zu bekämpfen braucht es beides: den Rückhalt in der Gesellschaft und ein gut funktionierendes Hilfesystem“, sind sich die Mitwirkenden am Runden Tisch einig.
Wie groß der Handlungsbedarf ist, erleben Polizei und die Beraterinnen in den Frauenberatungsstellen hautnah. Die polizeilich gemeldeten Fälle sind während der Pandemie gestiegen. So wurden für den Ennepe-Ruhr-Kreis insgesamt 500 Fälle polizeilich registriert. Frau Stolte, Leiterin der Frauenberatung.EN, bestätigt: „Unsere Beratungsanfragen steigen stetig. Beziehungen, Familie, das Zuhause sind hohen Belastungen ausgesetzt, die häufig in Gewalt gegen Frauen und Kinder eskalieren. Da spielt die Pandemie, der nahe Krieg in der Ukraine, die zunehmend unsichere Lebenssituation, sowie akute Geldsorgen eine verschärfende Rolle. Darum ist es so wichtig, dass alle Menschen im EN Kreis, Bürgerinnen und Bürger, sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus den unterschiedlichen Institutionen, gewaltbetroffenen Frauen, Kindern adäquate und passgenaue Unterstützung anbieten können. Und nicht zuletzt: auch gewaltausübende Männer (und Frauen) benötigen Angebote und Unterstützung auf ihrem Weg aus der Gewalt.“
Der Runde Tisch EN möchte auch in diesem Jahr mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Häusliche Gewalt setzen. Der kreisweite Aktionszeitraum findet rund um den 25.11.2022, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen, statt und endet am 10.12.2022. Der EN-Kreis zeigt wortwörtlich Flagge. Fahnen von UN Women mit dem Titel „Wir sagen Nein zu Gewalt an Frauen“ werden in allen beteiligten Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises gehisst und aufgehängt.
Zusätzlich finden zahlreiche Aktionen in den Städten statt. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, vorbeizukommen, sich zu informieren und mitzumachen:
Mittwoch, ab dem 23.11.2022
Wetter, Infotisch in der Stadtbücherei, Bahnhofstr. 17-19
Donnerstag, 24.11.2022
Herdecke, Infostand auf dem Marktplatz - ab 10:00 Uhr
Freitag, 25.11.2022
Schwelm, Infostand auf dem Marktplatz - 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr
Hattingen, Infostand auf dem Untermarkt - 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr
Sprockhövel, Infostand am REWE Markt Lenk - 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr
Witten, Lichtmarsch durch die Fußgängerzone - Treffpunkt an den Fahnenmasten auf dem Kornmarkt um 16:30 Uhr
Gevelsberg, Mondscheincafé für ein Leben ohne Gewalt, Mittelstr. 86 - ab 18:00 Uhr
Donnerstag, 01.12.2022
Ennepetal, Lesung „Es reicht! Seelische Gewalt erkennen und sich erfolgreich dagegen wehren.“ mit Autorin Dorothee Döring in der Stadtbücherei, Voerder Str. 39 - 19:00 Uhr bis 21:30 Uhr
Der Runde Tisch EN und GESINE Intervention laden außerdem alle Interessierten zur Fachveranstaltung mit dem Titel „20 Jahre Gewaltschutzgesetz – Ausreichender Schutz für Frauen und Kinder?“ am 29.11.2022 von 09:30 Uhr bis 13:30 Uhr im Ardey Hotel in Witten ein. Mit Expertinnen und Experten wird diskutiert, wie sich die Einführung des Gewaltschutzgesetzes vor 20 Jahren ausgewirkt hat und wie sich die aktuelle Situation u.a. auch im Ennepe-Ruhr-Kreis zeigt. Kostenpflichtige Anmeldungen sind bis zum 24.11.2022 an info@gesine-intervention.de möglich.
Unterstützung bei Häuslicher und sexueller Gewalt für Frauen (und Männer) im Ennepe-Ruhr Kreis:
Frauenhaus: 02339 - 6292
Frauenberatung.EN: 02336 - 47590 91, 02302 - 52596, 02324 - 38093050, 02330 - 611 111
Opferschutz der Polizei: 02336 - 9166 2956 und 0234 - 909 4059
TONI-TatOrientierte Nachhaltige Intervention: 02336 - 47590 94
pro familia Beratungsstelle EN-Süd und KIZZ: 02336 - 443640
pro familia Horizonte: 02302 - 698935
Weißer Ring: 02333 - 609060
Polizei- Notruf: 110
Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 08000 116016
Pressekontakt: Lisa Radtke
Ennepe-Ruhr-Kreis
Pressestelle:
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Telefon: 2336/93 2062, 02336/93 2064, 02336/93 2063 02336/93 2066
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