Meldungsdatum: 24.11.2022

Dialog und Vernetzung im Klimaschutz

Im Ausschuss für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung im Lüdenscheider Kreishaus standen neben den Haushaltsberatungen der Bericht der Klimaschutzbeauftragten und ein Sachstandsbericht zur Fortführung des Bergwaldprojektes im Märkischen Kreises auf der Tagesordnung.

Ein ereignisreiches Jahr mit über 60 Veranstaltungen bilanzierten Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper und Klimaschutzbeauftragte Petra Schaller in ihrem Bericht über die Klimaschutzaktivitäten 2022. Dafür erhielten sie im Lüdenscheider Kreishaus viel Lob und Anerkennung vom Ausschuss für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung.
Die Schwerpunkte lagen in diesem Jahr in der Erarbeitung des Klimafolgenanpassungsteilkonzeptes „Wasser im MK“ sowie der Durchführung der dritten ÖKOPROFIT-Runde, bei der zehn Unternehmen aus dem Märkischen Kreis zertifiziert wurden. Beim ersten ÖKOPROFIT-Klub nutzten 12 bereits in vorherigen Runden zertifizierte Unternehmen die Möglichkeit, den Erfahrungsaustausch in Workshops und Betriebsrundgängen zu vertiefen und neue Potentiale zur Effizienzsteigerung und Ressourcenschonung zu erarbeiten. Am zweiten Ökoprofit-Klub nehmen schon 15 Unternehmen teil, so dass die Vernetzung immer weiter voranschreitet.
Häufiger auftretender Wassermangel und heftiger werdende Regenereignisse stehen im Fokus des Klimafolgenanpassungsteilkonzepts (KFATK) „Wasser“. Beauftragt wurden die beiden Büros „Hydrotec Ingenieurgesellschaft für Wasser und Umwelt mbH“ aus Aachen und „Infrastruktur und Umwelt“ aus Darmstadt. Das Ziel: Die kreisweit auftretenden Hauptgefahren für den Wasserhaushalt und die Wasserwirtschaft ermitteln und analysieren. Auf dieser Grundlage werden zugeschnittene Handlungsempfehlungen und Maßnahmen für den Märkischen Kreis erarbeitet. Das Konzept beinhaltet die Ermittlung von sensiblen Schwerpunkten bei der Wasserversorgung sowie die Erstellung von Starkregengefahrenkarten mit detaillierter Modellierung der Wassermassen. „Diese Gefährdungsanalyse soll grundstücksgenau den möglichen Verlauf und Stand des Wassers bei Starkregenereignissen zeigen. Vor allem wird sie aber die Städte und Gemeinden in die Lage versetzen, kommunenübergreifend geeignete Vorsorgemaßnahmen zu treffen“, erklärte die Klimaschutzbeauftragte. Für sie ist der Dialog und die Zusammenarbeit mit Akteuren aus unterschiedlichen Fachbereichen von zentraler Bedeutung. Dazu zählen in erster Linie die Städte und Gemeinden, Politik, Unternehmen, Verbände, Institutionen sowie die Bürgerinnen und Bürger. Etwa 1.000 Akteure, darunter auch Wasserversorger, Landwirte, Waldbauern oder Feuerwehren sind in dem Prozess eingebunden. Zuletzt ergab eine digitale Bürgerbeteiligung auf der Homepage des Märkischen Kreises 268 weitere Eintragungen zum Thema Starkregen oder Trockenheit. Aus allen gesammelten Daten, Hinweisen und Anregungen werden in den kommenden Monaten in Workshops Maßnahmenkataloge in den Städten und Gemeinden entwickelt. Die ersten Entwürfe der Starkregensimulationen sind bereits fertig gestellt.
Erfolgreich durchgeführt wurde in diesem Jahr das Bergwaldprojekt in Zusammenarbeit mit der Stadt Neuenrade. Dr. Johannes Osing, Fachdienstleiter Umwelt, freute sich, dass sich das Bergwaldprojekt im Märkischen Kreis zunehmend etabliert. In diesem Jahr war der Verein bereits in vier Orten, nämlich in Neuenrade, Hemer, Menden und Werdohl, mit städtischen Projektwochen aktiv. Der Märkische Kreis hat sich im Auftrag des Kreistags als Projektpartner beim „Neihaufescht“ eingebracht. Bei dieser eintägigen Pflanzaktion auf einer Kalamitätsfläche im Stadtwald Neuenrade haben knapp 30 Freiwillige 1.000 Bäume gepflanzt. Gesetzt wurden Traubeneiche, Winterlinde, Spitzahorn und Vogelkirsche. Mit den zur Verfügung gestellten 7.500 Euro konnte ein Teil des Pflanzgutes bezahlt werden. Die Stadt Neuenrade finanzierte den zweiten Anteil.
Einstimmig votierte der Ausschuss für Haushaltsansätze in den Bereichen Abfallwirtschaft, Gewässer, Naturschutz, Bodenschutz/Altlasten, Klimaschutz der Umweltbehörde sowie im Fachdienst Bauaufsicht und Immissionsschutz einschließlich des Denkmalschutzes. Der Kreis rechnet in diesem umfangreichen Aufgabengebiet mit einem Zuschussbedarf von insgesamt rund 5,6 Millionen Euro. Die größten Posten sind dabei Belastungen in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro in den Aufgabenfeldern Wasserwirtschaft und Wasserbau. Für den Naturschutz sind Aufwendungen in Höhe von mehr als 1,5 Millionen Euro geplant.

Pressekontakt: Ursula Erkens 02351 9666149


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Die Pflanzaktionen des Bergwaldprojekts etablieren sich zunehmend im Märkischen Kreis. Foto: Bergwaldprojekt e.V.

©  
Die Pflanzaktionen des Bergwaldprojekts etablieren sich zunehmend im Märkischen Kreis. Foto: Bergwaldprojekt e.V.