Meldungsdatum: 25.11.2022

Einweihung Siedehütte und historischer Speicher auf dem Hof Haulle

Dank der finanziellen Unterstützung des Fördervereins der Westfälischen Salzwelten und der NRW-Stiftung wurde am 25. November 2022 um 11.00 Uhr die neue Siedehütte mit der elektronischen Siedepfanne sowie der restaurierte Speicher mit Salzküche und Salzlabor eingeweiht.

 

Am Freitag, 25. November 2022 um 11.00 Uhr weihte der Vorsitzende des Fördervereins Westfälische Salzwelten e.V., Antonius Bahlmann, gemeinsam mit dem Präsidenten der NRW-Stiftung, Eckhard Uhlenberg, die neue Siedehütte sowie den ausgebauten Speicher auf Hof Haulle ein.

Neben den Mitgliedern des Fördervereins erhielten 50 Schüler*innen der INI Gesamtschule Bad Sassendorf erste Einblicke, was ab dem kommenden Jahr in den neuen Räumlichkeiten an zusätzlichen Workshops angeboten wird.

Siedeknecht Dieter Melcher produzierte gemeinsam mit den Tester*innen an der elektrischen Siedepfanne feinstes Fleur de Sassendorf. Zudem wurde Frischkäse in der modernen Salzküche hergestellt.

Im Salzlabor im Obergeschoss des Gebäudes aus dem Jahr 1789 zeigte das Museumspersonal wie aus Naturmaterialien Wolle gefärbt wird.

 

„Das Gebäudeensemble auf Hof Haulle hat durch die Restaurierung und Einbindung des Speichers und durch den Bau der neuen Siedehütte im Gesamtkonzept der Westfälischen Salzwelten eine enorme Aufwertung erfahren,“ berichtet Museumsleitung Jessica Hartmann. „Siedehütte und Speicher sind seit einigen Wochen in den bestehenden Museumsbetrieb integriert und erweitern die bisherigen Angebote um attraktive Veranstaltungsformate. Durch diese neuen Kapazitäten können wir nicht nur mehrere Schulklassen parallel, sondern auch weitere Führungen und bis dato nicht umsetzbare Workshops im kulinarischen und chemischen Bereich anbieten.“

 

Siedehütte

In der neukonzipierten Siedehütte kann das bisher an der Outdoor-Siedepfanne durchgeführte Siedeprogramm unter optimalen Bedingungen und ganzjährig unabhängig von der Witterung durchgeführt werden. In der Siedehütte wird die alte Technik des Salzsiedens in Bad Sassendorf für Schulklassen, interessierte Erwachsene oder heterogene Gruppen erfahrbar gemacht. Vom Messen der Sole bis hin zum Abschöpfen der feinen „Salzblumen und -pyramiden“ sollen die Gruppen ihr eigenes Salz produzieren und alle essenziellen Schritte selbst durchführen.

Bei der Planung der neuen Siedepfanne wurden die Erfahrungen der Kollegen aus der Saline Gottesgabe in Rheine um Jules Vleugels sowie das Wissen moderner Materialwissenschaftler*innen und Fachfirmen involviert, um in Zusammenarbeit mit dem ehrenamtlichen Siedemeister Dieter Melcher, eine optimale Materialbeschaffenheit (V4A) und Technik (elektrische Beheizung) zu gewährleisten, die sich mit den Stufen des historischen Siedeprozesses und den Eigenschaften der Sassendorfer Natursole verknüpfen lässt. Dadurch können den Besucher*innen die Hintergründe und die Bedeutung der Salzgewinnung anschaulich dargestellt werden.

 

Speicher – multifunktionale Salzküche

Der denkmalgeschützte Speicher wurde ebenfalls in die bestehenden Veranstaltungskonzepte einbezogen, eröffnet aber neue Möglichkeiten. Der in die Küche integrierte Multifunktionsraum mit Whiteboard und Beamer lässt viele Einsätze zu: Ob als reine Salzküche, als Gruppenraum für hiesige Vereine, zur Entlastung der anderen Workshopangebote, zur Aufteilung von Großgruppen, für theoretische Vorbereitungsarbeiten, kleine Tagungen oder Feierlichkeiten. In der Salzküche können Kleingruppen alte Techniken des Haltbarmachens in modernem Ambiente Kennenlernen und nutzen: Einwecken, Dörren, Pökeln und Kandieren sollen hier mit einem attraktiven kulturwissenschaftlichen Hintergrundwissen vermittelt werden. Hierbei sollen insbesondere altbekannte Erzeugnisse aus der Region in Kombination mit dem Sassendorfer Salz verarbeitet werden. Erste Workshops wie der neue Käseworkshop wurden bereits bei Veranstaltungen in der neuen Speicherküche durchgeführt und können ab sofort von Gruppen als exklusives Angebot in den Westfälischen Salzwelten gebucht werden. 

 

Salzlabor mit Seifenmanufaktur

Im Salzlabor werden Angebote im MINT- und Wellnesssektor greifbar. Workshops, die in den bisherigen museumspädagogischen Räumlichkeiten nicht oder nur mit großem Aufwand möglich waren, können hier für kleine Besuchergruppen optimal umgesetzt werden. Schüler*innen werden mit Spaß und attraktiven Versuchen an „Salze“ herangeführt und Erwachsene jeden Alters können im Labor Pflegeprodukte herstellen, bei der sie alle Inhaltsstoffe kennen und sich keine Gedanken um Nachhaltigkeit machen müssen. Egal ob Seife, Badesalz, Moorpackungen oder Deodorant – die Optionen sind vielfältig und greifen in Ansätzen die Industriegeschichte Bad Sassendorfs auf, denn sowohl die Produktion von Stoffen für die Seifenherstellung als auch der Vertrieb von Badesalz aus Mutterlauge sind für den Ort historisch belegt. „Über erstaunte Aussagen wie, „dass Chemie so Spaß machen kann“, oder „warum haben wir das nie in der Schule gemacht, das ist richtig cool“ freuen wir uns besonders“, berichtet Museumsleitung Jeanette Metz über die Rückmeldungen zu ersten Workshops. „Das Feedback der Teilnehmer*innen zeigt, dass die Erweiterung des Programmangebots in die richtige Richtung weist und dass Wissensvermittlung in der Praxis viel Spaß machen kann.“

Pressekontakt: Jessica Hartmann


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Käse-Workshop in der Salzküche

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Käse-Workshop in der Salzküche