Meldungsdatum: 21.12.2022
(pen) Festnetz, Mobilfunknetz, Internet - Kommunikationswege, die Tag für Tag scheinbar problemlos funktionieren und so auch den Austausch wichtiger Informationen in Sekundenschnelle sichern. In Krisensituationen wie einem Stromausfall oder einem Unwetter kann auf diesen Kanälen allerdings zeitnah Funkstille drohen. Ohne Energie stellen die Funkmasten, die das Handynetz knüpfen, beispielsweise nach kurzer Zeit ihren Dienst ein. Gleiches gilt für Festnetz- und Internetanschlüsse.
Damit die Krisenstäbe des Kreises und der Stadtverwaltungen sich in einer solchen Lage noch austauschen können, können die Verantwortlichen ab sofort auf Satellitentelefone und damit auf einen krisensicheren Kanal zurückgreifen.
„Kommunikation ist einer der empfindlichsten und wichtigsten Bereiche, wenn es darum geht, herausfordernde Situationen möglichst erfolgreich bewältigen zu können, wenn es darum geht, unübersichtliche Situationen schnell und effektiv einzuschätzen und zu ordnen“, machte Landrat Olaf Schade bei der Übergabe der Koffer an die Vertreter der Städte deutlich.
Satellitentelefone sind für die Kreisverwaltung keine Neuerung, bereits seit einiger Zeit stehen den Bereichen 3 Geräte zur Verfügung. Die jetzt beschafften 15 Geräte mit Zusatzantennen sind vorzugsweise für den Austausch zwischen Kreishaus und Rathäusern bestimmt. Beschlossen worden war das Anschaffen der Geräte – Kostenfaktor rund 15.000 Euro – bei einem Treffen, in dem Kreis und Städte sich über notwendige Vorbereitungen und mögliche Verbesserungen im Zusammenhang mit der Energiemangellage ausgetauscht haben.
„Die Technik zu haben ist das eine, mit ihr umzugehen das andere. Daher haben wir natürlich alle entsprechend eingewiesen und auf Unterschiede im Vergleich zum Telefonieren mit anderen Geräten hingewiesen“, so Daniel Koch Sachgebietsleiter innerhalb der Abteilung Bevölkerungsschutz der Kreisverwaltung. Einen gravierenden Nachteil konnten die Verantwortlichen durch den Kauf von Geräten mit Zusatzantennen allerdings verhindern: Im Gegensatz zu Geräten ohne Antenne funktionieren die mit Antenne auch innerhalb von Gebäuden.
Stichwort Satellitentelefonie
Ein Satellitentelefon stellt die Verbindung für Daten oder Gespräche über einen Satelliten her. So kann auch in Gebieten satellitengestützt mobil telefoniert werden, in denen eine bekannte und gewohnte Mobilfunk-Versorgung zeitweise oder grundsätzlich nicht gewährleistet ist.
Die Verbindung zum Telefon erfolgt dabei direkt zu einem Satelliten. Der Satellit wiederum leitet den ankommenden Anruf direkt an ein weiteres Satellitentelefon oder an eine zentrale Vermittlungsstelle auf der Erde weiter. Diese Stelle speist das Gespräch dann gegebenenfalls in das öffentliche Telefonnetz ein.
Die Leitstelle der Kreisverwaltung, die die Einsätze der Feuerwehren und des Rettungsdienstes koordiniert, ist mit Notstromaggregaten sowie durch Digital- und Analogfunk ausgestattet. Ähnliches gilt für die Feuerwachen der Städte und die Einsatzfahrzeuge. Auch hier ist der Einsatz von Satellitentelefonen als Rückfallebene zur Verbindung der Zentralfeuerwehrstandorten mit der Leitstelle vorgeplant.
Gleiches gilt für die Notfallverbindung zwischen den Zentralstandorten der Hilfsorganisationen (Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter Unfallhilfe) sowie der THW Standorte Hattingen, Schwelm, Wetter und Witten mit einer zentralen Einsatzleitung des Kreises.
Übergabe der Satellitentelefone an die Vertreter der Städte: Landrat Olaf Schade überreicht Christine Freynik und Tómas Stanke von der Stadt Hattingen stellvertretend für alle neun Städte die neuen Geräte./Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
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