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Presseinformation

22. Dezember 2022
Unbekannte Urkunden aus Bevergern führen Kreisarchiv Steinfurt und Uni Münster zusammen
Privater Nachlass ist ein großer Gewinn für die Öffentlichkeit

Kreis Steinfurt. „Wir buergermeistere unnd rhatt zuem Bevergerne thuen kundt…“ Mit diesen Worten beginnt eine der 21 historischen Bevergerner Urkunden, die das Kreisarchiv Steinfurt in diesem Jahr aus einem privaten Nachlass erhalten hat. Sie werden aktuell in einer Kooperation mit der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster von Studierenden ediert.

 

„Die Urkunden sind ein historischer Glücksfall für uns“, freut sich Kreisarchivar Jannik Schröder über den Zugang der über die Jahre 1590 bis 1699 reichenden Urkunden ins Kreisarchiv Steinfurt. Der private Besitzer erhielt sie aus dem Nachlass seiner Mutter und hatte selber keine Verwendung dafür. Seine Recherche ergab, dass die Urkunden aus Bevergern stammen, und er fragte beim Kreisarchiv Steinfurt an, ob dort Interesse daran bestehe. Ohne zu zögern übernahm Jannik Schröder die Urkunden als Depositum, eine Art Dauerleihgabe. „Bei uns lagern die Urkunden in einem optimalen Klima, und dazu können sie noch erforscht werden“, erläutert Schröder. Er dankt dem privaten Übergeber der Urkunden: „Es ist klasse, wenn Menschen ihren historischen Privatbesitz der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Das ist nicht selbstverständlich.“

 

Darüber hinaus ergab sich eine Kooperation mit dem Historischen Seminar der Westfälischen-Wilhelms-Universität in Münster. Dr. Christof Spannhoff, Dozent an der WWU und inzwischen Leiter des Mühlenhof-Freilichtmuseums in Münster, erfuhr von den Urkunden und erkannte eine Gelegenheit: „Ich sah sofort die Möglichkeit, angehende Historikerinnen und Historiker mit bisher unbekannten Urkunden für die Quellenarbeit am Original zu begeistern.“

 

Teil der Übung, die Dr. Christof Spannhoff und Jannik Schröder gemeinsam auf dem Mühlenhof in Münster durchführen, ist ein theoretischer Teil zur Grundlagenvermittlung in den Bereichen Diplomatik (Urkundenlehre) und Paläographie (Schriftlehre) sowie zum historischen Kontext und ein praktischer Teil, bei dem die Studierenden Urkunden selbständig bearbeiten müssen.

 

Wenn alles klappt, soll am Ende des Wintersemesters 2022/23 eine Publikation in Form einer Quellenedition entstehen, die den Studierenden neben den erlangten Kenntnissen und den für das Studium relevanten Punkten auch etwas Greifbares in die Hand geben soll.

 

Jannik Schröder zieht jedenfalls ein positives Zwischenfazit: „Es ist ein tolles Projekt, bei dem sich noch einmal zeigt, dass Universität und Kreisarchiv super zusammenarbeiten können.“

 




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