Meldungsdatum: 12.01.2023

Sonderausstellungen 2023 im Museumsquartier Osnabrück

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Keine Gewähr auf Vollständigkeit

Stand: 12.01.23 

2023 ist für die Stadt Osnabrück ein sehr besonderes Jahr: Denn die Stadt begeht 375 Jahre Westfälischer Frieden. Und gerade jetzt, angesichts der gegenwärtigen und noch bevorstehenden gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen in Europa und auf der ganzen Welt, erscheint es wichtiger denn je, dass die Friedensstadt Osnabrück ein starkes Signal für den Frieden sendet. 

Das Museumsquartier betrachtet dieses historische Erbe als Auftrag für sein friedenspolitisches Engagement, das sich gegen alle Formen der Diskriminierung richtet. Gleich vier Ausstellungen sind wesentliche Meilensteine im Programm des Osnabrücker Jubiläumsjahres. 

12.2. – 6.8.23 (Eröffnung am 11.2.23, 18 Uhr)

Dor Guez: Inmitten imperialer Gitter

Reihe „Gegenwärtig. Zeitgenössische Künstler:innen begegnen Felix Nussbaum“

In der fünften Ausstellung der Reihe „Gegenwärtig“ trifft der Künstler Dor Guez auf das Leben und Werk des Malers Felix Nussbaum. Er nimmt in seinen eigens für das Felix-Nussbaum-Haus geschaffenen Arbeiten Bezug auf die Fluchtgeschichte Felix Nussbaums und stellt dabei das Konzept der „Grenze“ als eine absolut willkürliche, von Menschen geschaffene Linie dar. Hier drängen sich dem Betrachter aktuelle Themen wie die Frage nach der eigenen Identität, das Erleben von Traumata, die Erfahrungen von Intoleranz, die oft schwierigen Beziehungen zwischen Mehrheits- und Minderheitsgruppen, aber auch die Möglichkeit des friedlichen Zusammenlebens und des Dialogs trotz einer offensichtlichen historisch bedingten trennenden Realität auf. Dor Guez ist ein in Jerusalem geborener Künstler christlich-palästinensischer und tunesisch-jüdischer Herkunft. Er lebt und arbeitet in Jaffa.

Die Reihe „Gegenwärtig“ ist eine Kooperation mit der Felix-Nussbaum-Gesellschaft e.V. 

5.5.-6.8.23 (Eröffnung und Preisverleihung am 4.5.23, 18 Uhr)

Deutscher Friedenspreis für Fotografie / Felix Schoeller Photo Award

Zum dritten Mal vergibt die Stadt Osnabrück gemeinsam mit der Felix Schoeller Group den 2019 in Leben gerufenen „Deutschen Friedenspreis für Fotografie“. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, die Siegerserien, wie auch die Arbeiten der Nominierten der beiden Preise, werden im Museumsquartier präsentiert.

Mit dem international ausgelobten „Deutschen Friedenspreis für Fotografie” werden Arbeiten ausgezeichnet, die sich fotografisch und konzeptionell mit dem Thema „Frieden“ auseinandersetzen. Dafür wird der Friedensbegriff weit gefasst: Es kann sich sowohl um den Frieden zwischen Völkern, als auch um das friedliche Zusammenleben in einem Land, in der Familie oder um inneren Frieden handeln. Es kommt darauf an, dem Frieden ein Gesicht zu geben.

Die Ausstellung zum „Felix Schoeller Photo Award” zeigt daneben Arbeiten von Profifotografinnen und -fotografen aus den drei Kategorien „Porträt“, „Fotojournalismus“ und „Nachhaltigkeit“. Mit dem Nachwuchsförderpreis werden zusätzlich besondere Talente in der Fotografie vorgestellt.

Die Jury für den Deutschen Friedenspreis für Fotografie besteht aus dem renommierten Porträtfotografen Michael Dannenmann (Düsseldorf), der unabhängigen und öffentlich bestellten Gutachterin für Fotografie Simone Klein (Köln), der Kuratorin am Kunsthaus Zürich Cathérine Hug und Hannah Schuh, Visual Director bei ART – Das Kunstmagazin, dem Direktor des Museumsquartiers Osna-brück Nils-Arne Kässens sowie Ulrich Schneckener, Professor für Internationale Beziehungen und Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Osnabrück sowie Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF).

Bildnachweis:

© Emeke Obanor, Gewinner Deutscher Friedenspreis für Fotografie 2021, „Heroes“ 

10.9.23 – 7.1.24 (Eröffnung 9.9.23, 18 Uhr)

#nichtmuedewerden

Felix Nussbaum und künstlerischer Widerstand heute

Mit einem Zitat von Felix Nussbaum „Ich wehre mich und werde nicht müde“, stellt sich das Museumsquartier im Jubiläumsjahr des Westfälischen Friedens den drängenden Fragen der Zeit.

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des 1998 vom Architekten Daniel Libeskind errichteten Felix-Nussbaum-Hauses zeigt eine große Sonderausstellung mit internationalen Leihgaben den Maler Felix Nussbaum im Kontext der Gegenwart. Das Werk Nussbaums wird Ausgangspunkt zur Positionierung gegenüber den Herausforderungen unserer Zeit im Hinblick auf eine friedliche, tolerante und mitmenschliche Gesellschaft.

Nussbaum hat trotz der politischen Repressalien und der tödlichen Bedrohung, denen er als Maler jüdischer Herkunft während des Nationalsozialismus ausgesetzt war, an die Kraft der Kunst geglaubt. Die Kunst war das ihm verbliebene Mittel zum Widerstand. Zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler wie bearbeiten wie Nussbaum die Themen Flucht und Vertreibung, Rassismus, Unterdrückung, Gewalt oder Entmenschlichung. Wie Nussbaum zu seiner Zeit kämpfen sie heute mit den Mitteln der Kunst für die Sichtbarmachung der Missstände, geben Anlass zum Nachdenken über sich selbst und das eigene Verhalten, und werben für Empathie.

In einer Welt, in der weiterhin politische Repressionen gegenüber Andersdenkenden, die Folgen weltweiter Flüchtlingsströme aufgrund von Kriegen, sozialen Ungerechtigkeiten oder Umweltkatastrophen und deren Auswirkungen das Leben Vieler bestimmen, drängen sich Sorgen um die Aufrechterhaltung der Werte der Menschlichkeit, der Toleranz und des Respekts auf.

Die Ausstellung will auch die Möglichkeiten des Handelns für die Besuchenden ausloten. Ein Forum am Ende der Ausstellung lädt mit Veranstaltungen und Workshops zur Teilhabe, Austausch und zur Zusammenarbeit ein.

Internationale Leihgaben von Werken Felix Nussbaums aus Deutschland, Israel und den USA wie das „Selbstbildnis mit Maske und Schalltrichter“ (um 1936), „Einsamkeit“, (1942), „Selbstbildnis im Totenhemd“ (1942), „Dreiergruppe“ (1944) „Kauernder Gefangener“ (1940), „Mummenschanz“ (um 1939), „Selbstbildnis im Lager“ (1940), „Das Geheimnis“, (1939) und „Selbstbildnis mit Schlüssel“ (1940) ergänzen Werke Felix Nussbaums aus dem Bestand des Museumsquartiers Osnabrück. Darunter sind zum Beispiel: „Der Flüchtling“ (1939), „Angst“ (1941), „Jude am Fenster“ (1943), „Selbstbildnis mit Judenpass“, (um 1943), „Die Verdammten“ (1943/44) und „Triumph des Todes“ (1944). Die Kunstwerke Nussbaums werden in Zusammenschau mit internationalen zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern gezeigt, unter ihnen berühmte Namen wie Francis Alÿs, Andreas Angelidakis, Yael Bartana, Candice Breitz, Oscar Muñoz, Dan Perjovschi, Ariel Reichman, Nasan Tur und Ai Weiwei.

Bildnachweis:
Felix Nussbaum, Triumph des Todes (Die Gerippe spielen zum Tanz), 1944, Leihgabe der Niedersächsischen Sparkassenstiftung 

Voraussichtlich 9.11.23.

Eröffnung der neuen Dauerausstellung in der Villa

Die Villa im Museumsquartier wird nach einer zweijährigen Sanierungsphase ein Forum und Ort für Diskussionen. Die neue Dauerausstellung nimmt den Osnabrücker Anwalt Hans Georg Calmeyer (1903-1972) in den Fokus, der in den besetzten Niederlanden als Referent in einer Nazi-Behörde für Überleben oder Tod tausender holländischer Juden verantwortlich war. Vor dem Hintergrund seines Lebensweges von der Weimarer Republik über die Jahre des Nationalsozialismus bis in die bundesdeutsche Nachkriegszeit lassen sich Handlungsspielräume in Zeiten der Unterdrückung aufzeigen und diskutieren. An diesem ehemaligen Osnabrücker Hauptquartier der Nazis soll zukünftig gemeinsam an einer friedlichen Zukunft gearbeitet werden: in Workshops, auf Tagungen, in Arbeitsgemeinschaften und bei Kooperationsveranstaltungen. Es gilt, die friedlichen Zukunftsperspektiven für unsere Zivilgesellschaft auszuloten. 

Bildnachweis:
Villa im Museumsquartier Osnabrück

Foto: Hermann Pentermann 

Bis 26.3.23

Kunstpreis Osnabrück

Zum vierten Mal zeigt der Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V. den „Kunstpreis Osnabrück”, der sich an Künstlerinnen und Künstler aus der Region wendet. Es sind alle Gattungen zugelassen. Mit dem Kunstpreis trägt der Verein zur Weiterentwicklung der Kunstszene im Raum Osnabrück und zur Stärkung der kulturellen Identität dieser Region bei. Am 10. März 2023 werden die Gewinnerinnen und Gewinner gekürt. Ausgewählt von einer Fachjury werden zwei Preise in Höhe von 10.000 Euro und 2.000 Euro vergeben. Der Preis wird von der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur unterstützt.

 

Museumsquartier Osnabrück
Lotter Straße 2, 49078 Osnabrück
T.: 0541 323 2207, -2237
museum@osnabrueck.de
www.museumsquartier-osnabrueck.de 

Öffnungszeiten:
Di - Fr 11-18 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr

Pressekontakt: Claudia Drecksträter | Öffentlichkeitsarbeit Museumsquartier Osnabrück | Telefon 0541/ 323-4581 | dreckstraeter@osnabrueck.de


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©  Kerstin Hehmann
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30 Jahre Kunsthalle und 25 Jahre Felix Nussbaum Haus: Im Jubiläumsjahr "375 Jahre Westfälischer Friede" gibt es in beiden Häusern Sonderausstellungen zu sehen. Darauf freuen sich: Anna Jehle und Juliane Schickedanz, Direktorinnen der Kunsthalle Osnabrück (links), Erster Stadtrat Wolfgang Beckermann, Patricia Mersinger, Leiterin des städtischen Fachbereichs Kultur und Nils-Arne Kässens, Direktor des Museumsquartiers Osnabrück.


PK_MQ_Sonderausst.23_©Emeke Obanor, Heroes.

©  Emeke Obanor
PK_MQ_Sonderausst.23_©Emeke Obanor, Heroes.

Emeke Obanor, Gewinner Deutscher Friedenspreis für Fotografie 2021, „Heroes“


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©  Stadt Osnabrück
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Felix Nussbaum, Triumph des Todes (Die Gerippe spielen zum Tanz), 1944, Leihgabe der Niedersächsischen Sparkassenstiftung


PK_MQ_Sonderausst.23Villa-©Pentermann-04

©  Hermann Pentermann
PK_MQ_Sonderausst.23Villa-©Pentermann-04

Villa im Museumsquartier Osnabrück