Kreis Steinfurt. Dem Fachkräftemangel sinnvoll entgegenwirken – das war das Ziel des Kreises Steinfurt, als er 2018 sein Medizinstipendium auf den Weg gebracht hat. Im vergangenen Jahr wurde dieses Stipendium neu und mit verbesserten Konditionen aufgelegt und erfreut sich großer Beliebtheit. Vor kurzem hat sich die Auswahlkommission des Kreises Steinfurt wieder für drei neue Stipendiatinnen und einen neuen Stipendiaten entscheiden können und diesen die entsprechenden Bescheide übergeben dürfen. Zudem konnten noch weitere Bewerbungen für die anstehende Vergabephase berücksichtigt werden. Das strategische Ziel ist klar: „Die medizinische Versorgung in unserem Kreis Steinfurt muss zukunftssicher aufgestellt werden“, sagt Dr. Karlheinz Fuchs, Dezernent für Gesundheit und Bevölkerungsschutz des Kreises Steinfurt.
Die neuen Stipendiatinnen und der neue Stipendiat haben einen sehr unterschiedlichen persönlichen Werdegang, studieren an über ganz Deutschland verteilten Universitäten und haben dennoch vieles gemeinsam: Alle haben bereits Vorerfahrungen in medizinischen Ausbildungsberufen, sei es als Physician Assistant, als Hebamme, als Gesundheits- und Krankenpfleger oder als ausgebildete Notfallsanitäterin.
„Mein Beruf als Hebamme in eigener Praxis, die vertrauensvolle Arbeit in und mit den Familien und dadurch der Umgang mit Menschen verschiedenster Altersgruppen ließ in mir den Wunsch wachsen, zukünftig Medizin zu studieren, um mich als Fachärztin für Allgemeinmedizin niederzulassen“, sagt beispielsweise Anna Tacke. Bereits zu Beginn ihres Studiums hat sie ganz klare Vorstellungen, die sie jetzt, unterstützt durch das Medizinstipendium des Kreises Steinfurt, umsetzt. Ähnlich formuliert es Adrian Kolkmann: „Die Tätigkeit als Gesundheits- und Krankenpfleger im Klinikum in Ibbenbüren hat mich darin bestärkt, dass ich zukünftig als Facharzt für Allgemeinmedizin arbeiten möchte. Da ich aus Recke im Kreis Steinfurt komme, bin sehr glücklich, diesen Weg gewählt zu haben, weil ich mich damit auch zukünftig gerne an den Kreis Steinfurt binden und hier arbeiten möchte.“
Ganz ähnlich beschreiben es nicht nur die beiden anderen aktuellen Stipendiatinnen, sondern auch diejenigen, die das Studium schon beendet haben, wie beispielsweise Simon Walters. Der gebürtige Emsdettener ist ein ehemaliger Stipendiat aus der Bewerbungsrunde von 2018 und absolviert zurzeit seine Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin im Mathias-Spital Rheine: „Ich bin im Kreis Steinfurt aufgewachsen, habe aber im Ruhrgebiet studiert und werde jetzt wieder hier im Kreis Steinfurt arbeiten. Das ist ein Ergebnis auch des Stipendiums. Ich kann alle, die Medizin studieren und sich eine Zukunft im Kreis Steinfurt vorstellen können, daher nur motivieren, sich zu bewerben“, sagt Simon Walters.
Der Kreis Steinfurt profitiert: Insgesamt sechs Ärztinnen und Ärzte arbeiten zurzeit nach erfolgreich beendetem Studium in Krankenhäusern im Kreis Steinfurt und werden sich nach der Facharztausbildung auch im Kreis niederlassen.
Die nächsten Stipendien werden zum 1. April dieses Jahres vergeben. Bewerbungen sind jederzeit online möglich. „Das Stipendium richtet sich an interessierte Medizinstudierende, die ihr erstes Semester bereits absolviert haben, läuft über einen Zeitraum von bis zu sechs Jahren und fördert die Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner mit bis zu 578 Euro im Monat“, erklärt Dr. Anke Bösenberg, Ansprechpartnerin für das Medizinstipendium im Gesundheitsamt. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer (0 25 51) 69 – 28 12 oder per Email an anke.boesenberg@kreis-steinfurt.de.
Weitere Informationen finden Interessierte unter: www.kreis-steinfurt.de/medizinstipendium.
Bildunterschrift:
Adrian Kolkmann (2.v.l.) und Anna Tacke (3.v.r.) haben zwei der Stipendien erhalten. Froh über diese Art der Nachwuchsförderung sind auch Gesundheitsdezernent Dr. Karlheinz Fuchs (l.), Gesundheitsamtsleiter Siegfried Bergmann (2.v.r.) sowie Dr. Anke Bösenberg, Ansprechpartnerin für das Medizinstipendium im Gesundheitsamt.
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