Meldungsdatum: 27.01.2023

Stadt Kassel knüpft starkes Netzwerk auch für schwierige Zeiten

Am 24. Februar jährt sich der russische Angriff auf die Ukraine. Der furchtbare Krieg mitten in Europa stellt auch Deutschland und ihre Kommunen vor große Herausforderungen.

Vor allem im laufenden Winterhalbjahr machen mögliche Auswirkungen auf die Energieversorgungssicherheit entsprechende Vorbereitungen notwendig. „In Kassel beschäftigen wir uns schon seit einigen Monaten mit potentiellen Krisensituationen in Folge einer Gasknappheit oder eines großflächigen Stromausfalls“, erklärte Oberbürgermeister Christian Geselle. Diese Gefahren seien eine reale Bedrohung für die Bevölkerung und die öffentliche Sicherheit. „Es geht hier nicht um Panikmache. Wir wollen bestmöglich vorbereitet sein, sollte es in diesem Winter zu solch einer Lage kommen – was wir alle nicht hoffen, aber eben leider auch nicht ausschließen können.“ 

Die Stadt Kassel prüft seit Monaten ununterbrochen und mit Hochdruck alle Möglichkeiten, um ihre Bürger in schwierigen Zeiten schützen und unterstützen zu können. Dabei werden selbstverständlich auch alle infrage kommenden öffentlichen Gebäude, wie auch viele andere Ressourcen, einer akribischen Prüfung unterzogen. So bleiben Sporthallen in der Stadt bei den aktuellen Energiespar-Überlegungen außen vor. Diese sind im Hinblick auf zivile Verteidigung von besonderer Bedeutung und sollen sowohl bei Evakuierungsszenarien als auch bei einem Ausfall von Heizung und Strom als temporäre Unterkünfte oder „Wärmeinseln“ genutzt werden können. 

Im Bereich Zivilschutz habe die Stadt Kassel frühzeitig wieder Strukturen etabliert und Kapazitäten geschaffen, die seit dem Ende des Kalten Krieges zurückgefahren worden waren. Geselle: „Die Stärkung des Bevölkerungsschutzes angesichts der neuen Herausforderungen durch Klimawandel, Pandemie und die veränderte Bedrohungslage haben wieder massiv an Bedeutung gewonnen.“ Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Kassel sowohl in der eigenen Verwaltung als auch mit den Partnern des Stadtkonzerns sowie maßgeblichen Akteuren in der Region ein aktives Netzwerk geschaffen, um im Ernstfall schnell und effizient agieren zu können. Dazu wurden relevante Ressourcen zusammengestellt sowie bindende Kommunikations- und Handlungsketten entworfen.  „Von Justiz über Energieversorger, Krankenhäuser und Polizei bis hin zu privaten Firmen mit wertvollem Spezial-Equipment  ist ein Netzwerk entstanden, dass in seiner großen Bandbreite Kassel einen starken Rücken auch bei Notfallszenarien bieten kann“, hebt Christian Geselle die Resilienzfähigkeit der Stadt auch für schwierige Zeiten hervor.

Mit Blick auf die Zivile Verteidigung seien die Freiwilligen Feuerwehren mit ihren dezentralen Stützpunkten als Krisenreaktionszentren von Bedeutung. So wurde schon beim kürzlich eröffneten Feuerwehrhaus in Wolfsanger dieser Aspekt in der Konzeption berücksichtigt und soll als Vorlage für weitere neue Feuerwehrhäuser in Kassel dienen. 

Bei allen Vorkehrungen von kommunaler Seite dürfe die Eigenverantwortung nicht vernachlässigt werden: „Jeder Einzelne kann und soll sich mit der Situation vertraut machen, durch Vorratshaltung mit Augenmaß und ein Minimum an technischer Ausstattung einem Krisenszenario erfolgreich zu trotzen“, appelliert Christian Geselle an die Bürgerinnen und Bürger. Intakte Nachbarschaften und ein lebendiges Vereinsleben würden hier wichtige Netzwerke darstellen, um Älteren und Schwächeren bei Bedarf Unterstützung zukommen zu lassen. 

Weitergehende Informationen bietet die Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter www.bbk.bund.de

Pressekontakt: Victor Deutsch