Meldungsdatum: 07.02.2023

Stadt und Wirtschaftsförderung Osnabrück freuen sich über großes Interesse am ersten Osnabrücker Solargipfel

Der Klimawandel macht den Ausbau der erneuerbaren Energien erforderlich, steigende Energiepreise machen ihn zudem finanziell attraktiv. Das Potenzial an Dächern in Osnabrück, auf denen Photovoltaikanlagen errichtet werden können, ist groß. Allein mit der Belegung der 1.000 größten Dachflächen in Osnabrück ließe sich ein Drittel des Gesamtstrombedarfs Osnabrücks, inklusive Gewerbe und Industrie, bilanziell decken. Um dieses Potenzial besser auszuschöpfen, haben die Stadt und die Wirtschaftsförderung Osnabrück (WFO) am Montag den ersten Osnabrücker Solargipfel veranstaltet.

Dabei waren alle wichtigen Akteure, die es für die Umsetzung eines Photovoltaikprojektes braucht. So kamen rund 200 Eigentümerinnen und Eigentümer großer Dachflächen, Energieberaterinnen und -berater, Vertreter von Installationsbetrieben, der Stadtwerke AG sowie der Stadtwerke-Tochter SWO-Netz GmbH, Zertifizierer sowie potenzielle Investoreninnen und Investoren bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zusammen, um sich gezielt über Potenziale, Anforderungen und Lösungen auszutauschen und bereits konkrete Umsetzungsideen zu entwickeln.

Im Vorfeld hatte der Fachbereich Umwelt und Klimaschutz die Eigentümerinnen und Eigentümer der 1.000 größten Dachflächen der Stadt angeschrieben, um auf das immense Potenzial aufmerksam zu machen. Dabei handelt es sich in erster Linie um Gewerbebetriebe. Zur Info: Insgesamt gibt es in Osnabrück rund 68.000 Dachflächen. Denkbar sind verschiedene Modelle. So können Eigentümer auf ihren Dächern selbst PV-Anlagen errichten und den dabei erzeugten Strom vollständig oder zu einem überwiegenden Teil selbst verbrauchen. Auf diese Weise machen sie sich unabhängiger vom Strompreis. Doch auch wer sein Dach nicht selbst mit einer PV-Anlage ausrüsten möchte, kann profitieren. Investoren pachten Dachflächen, um darauf PV-Anlagen zu errichten.

„Freie Flächen sind in Osnabrück rar. Gerade deshalb bieten Dachflächen so ein großes Potenzial“, sagt Stadtbaurat Frank Otte. „Als Eigentümer einer großen Dachfläche auf Photovoltaik zu setzen, lohnt sich in aller Regel. Das gilt insbesondere in Zeiten steigender Energiepreise.“ Ingmar Bojes, Interims-Geschäftsführer der WFO, ergänzt: „Weil die Möglichkeiten so vielfältig und die Gegebenheiten so unterschiedlich sind, ist es wichtig, sich umfassend zu informieren. Das haben viele Eigentümerinnen und Eigentümer heute getan. Ich bin zuversichtlich, dass der Solargipfel dazu beiträgt, dass wir bei der Photovoltaik hier in Osnabrück einen guten Schritt vorankommen.“

Markus Evers, Head of Corporate Real Estate Management bei Hellmann Worldwide Logistics, berichtet, wie die vielfältigen Herausforderungen rund um die Installation von PV-Anlagen, aussehen können. So verfügt sein Unternehmen über große Dachflächen. Doch rund 30 Prozent dieser Flächen können derzeit nicht für PV-Anlagen genutzt werden, weil sie nicht ausreichend tragfähig sind. „Deshalb erhalten inzwischen alle neu gebauten Logistikhallen Dächer, die die entsprechende Tragfähigkeit vorsehen.“

Jochen Bartholomäus von der Restemeier GmbH hat die Dächer des Unternehmens vor rund zwei Jahren mit PV-Anlagen ausstatten lassen – und das, obwohl er zunächst Zweifel hatte. „Für mich ist das eine Business-Entscheidung, bei der ich das Thema Klimaschutz ausgeklammert habe“, so Bartholomäus. Doch die Rechnung sei am Ende eindeutig gewesen: „Wir konnten die Errichtung mit unserem eigenen Kapital finanzieren, deshalb wird sich die Investition nach rund sieben Jahren amortisiert haben.“

Unternehmen mit großen Dachflächen sind die Zielgruppe der Electrofleet GmbH. Das Unternehmen bietet Firmen einen langfristig festgelegten Festpreis für Strom an und baut im Gegenzug eigenständig PV-Anlagen auf den Dächern. „Der Kern des Geschäfts liegt darin, große Speicherkapazitäten aufzubauen“, sagt Geschäftsführer Mark Hellmann-Rigouby. „So lässt sich auch dann vom günstigen Solarstrom profitieren, wenn die Sonne nicht scheint.“

Wer sich informieren möchte, ob und unter welchen Bedingungen sich das eigene Hausdach für eine PV-Anlage eignet, findet diese Infos im Solardachkataster der Stadt Osnabrück unter https://geo.osnabrueck.de/solar. Dort sind alle Dächer der Stadt mitsamt einer Potenzialberechnung und einem Ertragsrechner erfasst. Rund um mögliche Fördermittel und andere finanzielle Hilfen sowie zu weiteren Nachhaltigkeitsthemen berät die WFO alle Osnabrücker Unternehmen kostenlos (Telefon: 0541 / 331400; E-Mail: info@wfo.de).

Wie groß die Möglichkeiten sind, die die Photovoltaik bietet, zeigen diese Zahlen: Bislang weist Osnabrück eine PV-Anschlussleistung von 42,6 MWp auf. Das entspricht rund vier Prozent des Gesamtpotenzials aller Dachflächen, das bei 1.063 MWp liegt. Um das volle Potenzial auszuschöpfen, müsste die Anschlussleistung also um das 25-fache gesteigert werden.

Pressekontakt: Simon Vonstein | Telefon: 0541/323-4557 | E-Mail: vonstein@osnabrueck.de


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Solargipfel

©  Stadt Osnabrück, Simon Vonstein
Solargipfel

Einige der Thementische im Gebäude der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, an denen sich Teilnehmende des Solargipfels austauschen konnten.