Meldungsdatum: 08.02.2023

Sonderausstellungen in Osnabrück im März 2023

Museumsquartier Osnabrück:

 

Felix-Nussbaum-Haus:

 

Bis 06.08. Dor Guez: Inmitten imperialer Gitter

In der fünften Ausstellung der Reihe „Gegenwärtig“ trifft der Künstler Dor Guez auf das Leben und Werk des Malers Felix Nussbaum. Er nimmt in seinen eigens für das Felix-Nussbaum-Haus geschaffenen Arbeiten Bezug auf die Fluchtgeschichte Felix Nussbaums und stellt dabei das Konzept der „Grenze“ als eine absolut willkürliche, von Menschen geschaffene Linie dar. Hier drängen sich dem Betrachter aktuelle Themen wie die Frage nach der eigenen Identität, das Erleben von Traumata, die Erfahrungen von Intoleranz, die oft schwierigen Beziehungen zwischen Mehrheits- und Minderheitsgruppen, aber auch die Möglichkeit des friedlichen Zusammenlebens und des Dialogs trotz einer offensichtlichen historisch bedingten trennenden Realität auf. Dor Guez ist ein in Jerusalem geborener Künstler christlich-palästinensischer und tunesisch-jüdischer Herkunft. Er lebt und arbeitet in Jaffa.

Die Reihe „Gegenwärtig“ ist eine Kooperation mit der Felix-Nussbaum-Gesellschaft e.V. 

 

Kulturgeschichtliches Museum:

 

Bis 26.03. Kunstpreis Osnabrück

Die Auszeichnung wird in diesem Jahr zum vierten Mal verliehen. Alle Künstlerinnen und Künstler waren im Sommer aufgerufen, sich zu bewerben. Die Jury sichtete 151 Bewerbungen. Die Arbeiten, die bei der Bewerbung nicht älter als 3 Jahre sein durften, zeigen ein weit gefächertes Spektrum der aktuellen Kunst: Werke aus Malerei, Zeichnung, Grafik, Bildhauerei, Objektkunst, Installation, Fotografie und Videokunst wurden eingereicht.

Jetzt gestalten 15 Künstlerinnen und Künstler die Kunstpreis-Ausstellung: Azim F. Becker, Christian Bögelmann, Axel Buschmann, Rabea Dolle, Satomi Edo, Kerstin Hehmann, Joscha Heinrichs, Werner Kavermann, Sabine Kürzel, Raul Javier Morales Orellana, David Rauer, Hiltrud Schäfer, Jakob Schöning, Christoph Peter Seidel und Shabnam Parvaresh.

Mitglieder der Jury sind: Meike Behm (Direktorin der Kunsthalle Lingen), Dr. Ulrike Hamm (Vorstandsvorsitzende des Museums- und Kunstvereins), Prof. Dr. Wulf Herzogenrath (Direktor der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste Berlin), Prof. Dr. Barbara Kaesbohrer (Professorin für Zeitbasierte Kunst an der Universität Osnabrück) und Nils-Arne Kässens (Direktor Museumsquartier Osnabrück).

Die Künstlerinnen und Künstler zeigen in der Kunstpreis-Ausstellung ihre Wettbewerbsarbeiten.

Kuratoren der Ausstellung sind Nils-Arne-Kässens, Direktor des Museumsquartiers Osnabrück, und Dr. Ulrike Hamm, Vorsitzende des Museums- und Kunstvereins Osnabrück.

Die Auswahl der Preisträger für den Hauptpreis (10.000 Euro) und den Förderpreis (2.000 Euro) trifft die Jury nach Eröffnung der Kunstpreis-Ausstellung. Die Preisverleihung wird am 12. März 2023 stattfinden.

Der Kunstpreis Osnabrück wird vom Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V. ausgelobt und maßgeblich von der Sievert-Stiftung für Wissenschaft und Kultur gefördert. Er wurde 2017 erstmals vergeben.

Es erscheint ein Katalog, in dem alle Finalisten vorgestellt werden.

Der Kunstpreis Osnabrück wurde 2016 initiiert und 2017 erstmals vergeben. Die Preisträger 2017 waren Frank Gillich, Franziska Schmitz und Hiltrud Schäfer. Die Preisträger 2018 waren Birgit Kannengießer und Fritjof Mangerich. Die Preisträger 2020 waren Marvin Knopf und Katja Staats.

Der Kunstpreis Osnabrück ist ein regelmäßiges öffentliches Forum für regionales zeitgenössisches Kunstschaffen. In zweijährigem Turnus werden aktuelle künstlerische Positionen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Wettbewerb soll überzeugende künstlerische Potentiale der Region entdecken, fördern und die Kunst in der Region stärken.
Der Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V. ist Kunstverein und Förderer zugleich. Er unterstützt nicht nur regelmäßig die Ausstellungen des Museumsquartiers, sondern initiiert auch eigene Projekte und bereichert damit das kulturelle Leben in Osnabrück und der Region.

Die Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur hat sich der Förderung von Forschung und Lehre, der Bildung, der Kunst und Kultur sowie der Völkerverständigung verschrieben. Die Stiftung verwirklicht ihre Vorhaben insbesondere in Verbindung mit der Universität und der Hochschule Osnabrück und fördert künstlerische und kulturelle Projekte in der Region Osnabrück.

 

Stadtgeschichte Osnabrück: Stadtspuren

Die neue Dauerausstellung beleuchtet die Geschichte der Friedensstadt Osnabrück seit dem 8. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Einzelne Exponate aus der umfangreichen Sammlung des Kulturgeschichtlichen Museums repräsentieren in sechs Themenfeldern die Meilensteine der Stadtgeschichte. So wird die städtebauliche, politische, religiöse, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Historie unter verschiedenen Blickwinkeln erforscht. Dabei wird auch deutlich, dass lokale Geschichte immer auch den allgemeinen historischen Entwicklungen unterliegt. Daneben wird auch das ganz Eigene der Osnabrücker und ihrer Geschichte deutlich. Sieben Zeitgenossen wie zu Beispiel Justus Möser und Alwine Wellmann schaffen mit ihren Geschichten einen lebendigen Erzählstrang. Ein riesiges 3D-Stadtmodell, dass mithilfe von Projektionen verschiedene Szenarien der Stadtentwicklung darstellen kann, macht die Ausstellung zu einem interaktiven Erlebnis. Im „Stadtmodell der Zukunft“ sind Besucher:innen aufgefordert, an einer Version eines Osnabrücks von morgen zu arbeiten. In den umfangreichen Begleitprogrammen wird Stadtgeschichte hautnah erlebbar, die Osnabrücker Stadtgesellschaft wird damit in unterschiedlichen Projekten aktiv die Ausstellung eingebunden. Alle Osnabrücker Bürger:innen können auf diese Weise aktiv an der Erschließung ihrer eigenen Geschichte mitarbeiten und damit das Verständnis für Differenzen und Gemeinsamkeiten fördern. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zu einer offenen und friedvollen Stadtgesellschaft.

 

Lotter Str. 2, 49078 Osnabrück, Tel. 0541/323-2207
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 11 - 18 Uhr, Samstag/Sonntag 10 - 18 Uhr.

 

Kunsthalle Osnabrück:

 

Bis 05.03. Jahresthema 2022: Romantik Teil II

Neue Einzelausstellungen mit der Künstlerin Cemile Sahin und dem Künstler Andrzej Steinbach

Mit zwei neuen Einzelausstellungen und spezifisch realisierten Neuproduktionen der Künstler:innen Cemile Sahin und Andrzej Steinbach präsentiert die Kunsthalle Osnabrück den zweiten Teil ihres Jahresthemas „Romantik“. Im Kontext ihrer mittelalterlichen Architektur analysiert die Kunsthalle seit Juni 2022, ob das aktuelle Gefühl einer globalen Zerrissenheit mit einem Comeback der Bild- und Sprachwelten der Romantik einhergeht. Der Fokus der beiden neuen Ausstellungen und des Vermittlungsprogramms liegt verstärkt auf den romantischen Bildsujets von Natur, gesellschaftlichem Rückzug, Nationalstaat und Individualismus. Insbesondere soll hierbei eine globale Perspektive auf Romantik berücksichtigt werden.

In Zeiten einer Pandemie und des Krieges in der Ukraine fragen die beteiligten Künstler:innen in ihren Arbeiten: Wie steht es mit der Zuversicht und Sehnsucht nach Liebe, Identität und Zugehörigkeit? Die Ausstellungen nehmen dazu auch die gleichnamige Kunst- und Literatur-Epoche als Zerrspiegel zur gegenwärtigen Verfasstheit der Gesellschaft zur Hand. Kaum eine andere Epoche hat in Deutschland und Europa mit ästhetischen Mitteln ein derart kollektives Gefühl zwischen Aufbruch, Nostalgie und Nationalismus geprägt.  

Die Ausstellungen von Anna Haifisch, Gabriella Hirst und Irène Mélix sind weiterhin noch bis zum 5. März zu sehen. Zur Eröffnung des zweiten Teils von „Romantik“ erschien ein Schal, der von der Künstlerin Anna Haifisch gestaltet wurde und in der Kunsthalle Osnabrück in limitierter Anzahl verkauft wird. Gabriella Hirst gibt in ihrer Installation im Innenhof der Kunsthalle je einen Herbst- und einen Winter-Workshop, mit denen die australische Künstlerin Techniken der saisonalen Pflanzenpflege vermittelt. Gleichzeitig erzählt sie in ihrer Installation von den komplexen Zusammenhängen zwischen geopolitischen Konflikten und der Benennung von Pflanzen. Höhepunkt des Projektes von Irène Mélix wird eine Beilage in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am 28. Januar sein, die die Fragmente ihrer Forschung zu queerem Leben in Osnabrück künstlerisch zusammenfügt.

Ergänzt werden die Ausstellungen durch ein umfangreiches Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm. Das Jahresprogramm „Romantik“ wird maßgeblich gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.

 

Hasemauer 1, 49074 Osnabrück, Tel. 0541/323-2190
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 - 18 Uhr 

 

 

Erich Maria Remarque-Friedenszentrum:

 

Bis 12.03. Zeitzeugenpatenschaften. Eine Ausstellung des Alternativen Jugendzentrums e.V. Dessau

Die Ausstellung ist das Ergebnis des Projektes „Zeitzeugenpatenschaft“, in dem Jugendliche die Lebensgeschichten von sieben Zeitzeugen, die von der nationalsozialistischen Terror- und Vernichtungspolitik betroffen waren, auf Ausstellungstafeln und in Videozeugnissen aufbereitet haben. Seit 1998 ist im Alternativen Jugendzentrum Dessau ein Zeitzeugenarchiv gewachsen, indem derzeit die Zeugnisse von 127 Überlebenden bewahrt werden. Von September bis Dezember 2014 haben acht Jugendliche daran gearbeitet, die Lebensgeschichten von Esther Bejarano, Doris Grozdanovičová, Fruma Kučinskienė, Rozette Kats, Ernesto Kroch, Wilhelm Brasse und Franz Rosenbach auf Ausstellungstafeln und durch aufbereitete Videointerviews zu vermitteln. Insgesamt vierzehn Ausstellungstafeln und 2 DVDs mit den aufbereiteten Videozeugnissen umfasst die Ausstellung.

Ergänzend wurde von Dr. Constanze Jaiser eine Lehrerhandreichung für den Einsatz der Ausstellung in der Bildungsarbeit entwickelt. Die Projektleitung hatte Jana Müller (damals Mitarbeiterin im AJZ Dessau, heute im Stadtarchiv Dessau-Roßlau), die alle Zeitzeugen persönlich kennt bzw. kannte.

 

Markt 6, 49074 Osnabrück, Tel. 0541/323-2109
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10–17 Uhr, Samstag und Sonntag: 11–17 Uhr

 

Museum am Schölerberg - Natur und Umwelt -:

 

Wegen Umbauarbeiten werden keine Sonderausstellungen gezeigt.

 

Klaus-Strick-Weg 10, 49082 Osnabrück, Tel. 0541/323-7000

Öffnungszeiten: Dienstag 9 - 20 Uhr, Mittwoch bis Freitag 9 - 18 Uhr, Samstag 14 - 18 Uhr und Sonntag 10 - 18 Uhr

Pressekontakt: Heiko Mitlewski | Fachbereich Kultur | Tel. 0541 323-3217 | E-Mail: mitlewski@osnabrueck.de