Meldungsdatum: 10.02.2023

Dor Guez: Inmitten imperialer Gitter / Amid imperial grids

„Inmitten imperialer Gitter” im Felix-Nussbaum-Haus des Museumsquartiers Osnabrück, die vom 12. Februar (Eröffnung am Samstag, 11. Februar, um 18 Uhr bei freiem Eintritt) bis 6. August gezeigt wird, ist die jüngste Einzelausstellung des international renommierten Künstlers Dor Guez. Sie ist die fünfte Ausgabe der Ausstellungsreihe „Gegenwärtig – zeitgenössische Künstler:innen begegnen Felix Nussbaum“.

Dor Guez, geboren 1982 in Jerusalem, lebt und arbeitet in Jaffa. Er stammt mütterlicherseits aus einer christlich-palästinensischen Familie aus Lod und väterlicherseits aus einer Familie jüdischer Einwanderer aus Tunis. Sein Werk umfasst Video, Fotografie, Druckgrafik, Installation und Skulptur.

Dor Guez ist Leiter des Masterstudiengangs für bildende Kunst an der Bezalel Academy of Art and Design in Jerusalem. Er ist der Gründer des christlich-palästinensischen Archivs und Direktor von Seaport: Mediterranean Curatorial Residency Program.

Seine Arbeiten wurden weltweit in über 45 Einzelausstellungen präsentiert, unter anderem im Museum of Modern Art in Bogota, im Museum of Islamic Art in Jerusalem, im Museum of Contemporary Art in Detroit, im Institute of Contemporary Arts in London, im Center for Contemporary Art in Tel Aviv und in KW Institute for Contemporary Art in Berlin.

Zu den öffentlichen Sammlungen seiner Werke gehören die Tate Modern, das Centre Georges Pompidou, das Guggenheim Abu Dhabi, das Jewish Museum in New York, das Rose Art Museum in Boston, die FRAC Collection Marseille und das Museum für Moderne Kunst in Bogota.

„Inmitten imperialer Gitter“ präsentiert eine raumgreifende Installation, die sich sowohl mit der Biografie von Felix Nussbaum als auch mit der eigenen Identität des Künstlers beschäftigt. Dabei schafft sie einen Dialog zwischen Dor Guez' eigener künstlerischer Praxis, Daniel Libeskinds ikonischem Gebäude in Osnabrück und dem Werk und Wirken von Felix Nussbaum.

Die Ausstellung umfasst die Installation „Double Stitch” (2022-2023), die auf den sakralen Baukomplex St. Georg Kirche und Moschee von Al Khidr in Lod verweist, die Intervention „Vertical Axis” (2023), die mittels minimalistischer Eingriffe und vorgefundener Objekte vertikale Bezugslinien im Raum herstellt, die Fotoserie „Amid Imperial Grids” (2023), die manipulierte historische Landkarten von verschiedenen Orten in Europa im Kontext von Felix Nussbaums Exil- und Fluchtgeschichte präsentiert, und das Gemälde „Der Flüchtling” (Europäische Vision) (1939) von Felix Nussbaum, das die Ausweglosigkeit und die existenzielle Sackgasse der europäischen Juden während der nationalsozialistischen Diktatur darstellt.

Dor Guez‘ Arbeit untersucht Verflechtungen an der Schnittstelle von Biografie und Geschichte, Vergangenheit und Erinnerung, Identität und Zuschreibung sowie Universalismus und Partikularismus. Dabei setzt er sich mit diesen umkämpften Begriffen auseinander und beleuchtet deren Ambivalenzen.

„Ganz gleich, wie viele Linien man in der Geografie zieht, es gibt immer eine Lücke dazwischen.“ – Dor Guez

„Inmitten imperialer Gitter“ thematisiert den Zusammenhang zwischen geopolitischen Konzepten wie Grenzen, Kartographierung und Territorialität und deren Einbettung in private, biografische und historische Geflechte. Sie verweist auf die Komplexität und Spannungen, die mit der Konstruktion der gemeinsamen Realität verbunden sind.

„Dor Guez – Inmitten imperialer Gitter“ ist eine Kooperation mit der Felix-Nussbaum-Gesellschaft e.V.

Pressekontakt: Claudia Drecksträter | Öffentlichkeitsarbeit Museumquartier Osnabrück | Lotter Str. 1 | 49078 Osnabrück | Telefon 0541 323-4581 | E-Mail: dreckstraeter@osnabrueck.de


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©  Kerstin Hehmann
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