Meldungsdatum: 22.02.2023

Demografiebericht 2023 für Ahaus vorgestellt

Gute Zahlen für die Stadt – aber auch Handlungsbedarf

„Die Stadt Ahaus ist mit einem Zuwachs an Arbeitsplätzen um 56 Prozent seit dem Jahr 2000 ein äußerst attraktiver Wirtschaftsstandort.“ Dieses Fazit zog Matthias Günther vom Pestel Institut aus Hannover in der vergangenen Ratssitzung. Dort stellte er den Demografiebericht 2023 für die Stadt Ahaus vor. „Diese Arbeitsplätze müssen aber auch irgendwie besetzt werden.“

Zum Ende des Jahres 2022 zählte Ahaus rund 40.700 Einwohner*innen, was zugleich einen neuen Bevölkerungshöchststand markiert. Diese Zahl wird Ahaus laut Modellrechnung des Demografieberichts bis 2031 halten bzw. erhöhen können – erst ab 2031 wird sich dann das Verhältnis von Geburten zu Sterbefällen umkehren.

Wie stark Ahaus in den nächsten Jahren wächst, hängt dann maßgeblich von der Zuwanderung ab. Die Wanderungsbeziehungen mit den nahegelegenen Kommunen wie zum Beispiel Gronau, Stadtlohn, Legden, Heek und Schöppingen führten zu einem deutlichen Wanderungsgewinn, d.h. die Zuzüge sind höher als die Fortzüge, was für eine hohe Wohnqualität in Ahaus spricht. „Ohne Wanderungsgewinne sinkt die Zahl der erwerbsfähigen Personen in Ahaus bis 2040 um rund 3.800 Personen oder 14,5 Prozent ab“, erläuterte Matthias Günther. „Diese Zuwanderungsnotwendigkeit gilt aber nicht nur für Ahaus, sondern für ganz Deutschland. Es ist für die Zukunft von einem Wettbewerb der Regionen um Zuwanderer auszugehen.“

Neben dem Arbeitsplatzangebot spielten für Zuwanderer die Wohnmöglichkeiten sowie die Infrastruktur für Kinder und Jugendliche eine immer größere Rolle bei der Standortentscheidung. Die Politik vor Ort, so Günther, sei hier stark gefragt, zukunftsweisende Entscheidungen z.B. zur Ausweisung neuer Baugebiete zu treffen.

 

Steigender Bedarf in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen

Die aktuelle Nutzungsquote der Kindertagesstätten bei den 3- bis unter 6-Jährigen liegt laut Bericht bei nahezu 100 Prozent. Für die Zukunft wird allgemein mit einem weiteren Anstieg gerechnet. Die Auslastung der Grundschulen liegt bei der schulrechtlich zulässigen Klassengröße von 27 Kindern rechnerisch bei 90 Prozent, stößt aber durch die ungleiche Verteilung auf die Jahrgangsstufen in den Ortseilen bereits an die Grenzen. Da in allen Szenarien die Zahl der Kinder und Jugendlichen zumindest temporär ansteigt, werden die Kapazitäten in allen Schulformen angepasst werden müssen.

Auch wenn das Durchschnittsalter in Ahaus seit dem Jahr 2000 deutlich angestiegen sei, liege es mit 42,8 Jahren noch immer mehr als 2 Jahre unter dem Bundesdurchschnitt.

Der komplette Demografiebericht und die Powerpoint-Präsentation aus der Ratssitzung stehen zum Herunterladen auf der Website der Stadt Ahaus zur Verfügung.


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Symbolbild Demografiebericht

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