Presseinformation

Nr. 054 Steinfurt, 22. Februar 2023


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Kreise Steinfurt, Borken, Coesfeld, Emsland, Grafschaft Bentheim und Warendorf treten im HyLand-Wettbewerb geschlossen als Wasserstoffregion an
Bewerbung um bis zu 15 Millionen Euro Fördermittel für Wasserstofftankstellen

Kreis Steinfurt. Entlang der niederländischen Grenze haben sich sechs Landkreise der Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zusammengeschlossen, um als Gemeinschaftsprojekt „NortH2West Mobility“ im HyLand-Wettbewerb des Bundesministeriums für Verkehr und Digitales anzutreten. Die Kreise Steinfurt, Borken, Coesfeld, Emsland, Grafschaft Bentheim und Warendorf bewerben sich als sogenannte „HyPerformer-Region“ um die höchste Stufe in dem Förderprogramm zum Ausbau der Wasserstoffmobilität in Deutschland. Bei Auszeichnung winken den Landkreisen bis zu 15 Millionen Euro für Wasserstoffprojekte in der Mobilität.

 

Mit der gemeinsamen Bewerbung bauen die beteiligten Unternehmen, Städte und Kreise auf die in den letzten Monaten und Jahren erarbeiteten Konzepte und Vorstudien wie beispielsweise „HyExperts“ oder „NRW-Modellregion Wasserstoffmobilität“ auf. Die 15 Millionen Euro Fördermittel sollen für die Errichtung von insgesamt sieben Wasserstoff-Tankstellen in den beteiligten Partnerregionen eingesetzt werden.  „Mit unserem Projekt „NortH2West Mobility“ wollen wir die Wasserstoffmobilität vom Papier auf die Straße bringen“, resümiert Dr. Tim Husmann von der H2-Region Emsland, welche als Vertreter des Landkreises Emsland auch die Gesamtkoordination des HyPerformer-Projekts übernimmt: „Der Bau dieser Tankstellen ist nicht nur wichtig, um die zentralen grenzüberschreitenden Verkehrsrouten - und damit in großem Maße den internationalen Schwerlastverkehr - mit Wasserstoff zu versorgen. Auch die knapp 500 Wasserstoff-Fahrzeuge, die in der Projektregion über Fördermittel erschlossen werden sollen, müssen vor Ort betankt werden können.“

 

Im Kreis Steinfurt, der mit seinem Wasserstoffnetzwerk HYMAT-Energie den Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft begleitet, soll hierzu in Rheine an der Auffahrt von der Bundesstraße B 70 auf die Autobahn A 30 eine Wasserstoff-Tankstelle entstehen. Das Rheinenser Unternehmen Krimphoff & Schulte Mineralöl-Service und Logistik GmbH soll dabei den Bau und Betrieb der Tankstelle übernehmen. Landrat Dr. Martin Sommer ist hoffnungsvoll: „Ich bin überzeugt, dass wir mit unseren Partnerkreisen eine starke Bewerbung auf die Beine gestellt haben. Im Erfolgsfall können wir mit der ersten Wasserstofftankstelle auf unserem Kreisgebiet einen weiteren wichtigen Schritt als Wasserstoff-Region gehen und damit die Dekarbonisierung auch im Bereich Schwerlastverkehr vorantreiben.“

 

Die Region vom Emsland bis zum Münsterland ist sowohl durch ihre geografische Lage als auch durch die bereits vorhandenen Wasserstoffprojekte besonders für den Aufbau der Wasserstoffmobilität qualifiziert. Das Projektgebiet gilt als „Grünes Wasserstoff-Tor zum Ruhrgebiet“ und deckt zentrale Verkehrsrouten zwischen Deutschland und den Niederlanden ab. „NortH2West Mobility“ kann für die Versorgung der Tankstellenstandorte auf die geplanten 130 km langen Wasserstoffpipelines des Konsortiums GET H2 und die H2ercules Pipeline zwischen Wilhelmshaven und Gronau zurückgreifen. Im Projektgebiet befinden sich bereits heute große Wasserstoff-Erzeugungsprojekte. Zahlreiche Vorhaben in Industrie und Gewerbe sind innerhalb der nächsten Jahre geplant. Mit „NortH2West Mobility“ soll nun auch der Mobilitätsbereich verstärkt integriert werden. Dabei werden vorhandene Projekte einbezogen, um länderübergreifend die Batteriemobilität mit einer weiteren CO2-freien Alternative zu ergänzen. Wasserstoff gilt insbesondere im Schwerlastbereich als eine Schlüsseltechnologie zur Erreichung der Klimaziele.

 

Eine Entscheidung über den Ausgang des HyLand-Wettbewerbs wird Ende April erwartet. Auslober des HyLand Wettbewerbs ist das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Für die Durchführung des Wettbewerbs im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) sind die Programmgesellschaft NOW GmbH und der Projektträger Jülich zuständig.

 





Übersichtskarte Projektregion „NortH2West Mobility“



Das Bewerberkonsortium "NortH2West Mobility"