Meldungsdatum: 06.03.2023
Zwei Tage markieren das Coronageschehen im Kreis Borken in besonderer Weise: Am 5. März 2020 gab es hier den ersten Coronafall und am 28. Februar 2023 entfielen die letzten Schutzmaßnahmen. „Dazwischen liegen drei harte Jahre, in denen die Menschen viel erdulden und entbehren mussten. Gleichzeitig waren alle in der Pandemiebekämpfung und Patientenbetreuung Tätigen bis an ihre Belastungsgrenze gefordert“, blickt Landrat Dr. Kai Zwicker zurück. Das Auslaufen der nordrhein-westfälischen Coronaschutzverordnung ist für ihn Anlass, nun eine Bilanz des Geschehens zu ziehen.
„Inzwischen spielen Corona und vor allem der Blick auf den Inzidenzwert zum Glück im Alltag der meisten Bürgerinnen und Bürger kaum noch eine Rolle“, sagt er. Das sei vor wenigen Monaten noch ganz anders gewesen, als zum Teil tief in die Privatsphäre eingreifende Maßnahmen, insbesondere Lockdowns, Schul- und Kita-Schließungen, Grenzkontrollen und Einreiseverbote, Quarantäne, Kontakt- und sogar Ausgangsbeschränkungen, das Leben der Menschen bestimmten – all dies mit dem Ziel, die Ausbreitung des Virus einzuschränken und vor allem besonders „vulnerable“ Bevölkerungsgruppen, wie Bewohner der Alten- und Pflegeheime sowie Krankenhauspatienten, zu schützen.
„Entscheidend hierfür war jeweils die Höhe der sogenannten 7-Tage Inzidenz“, kommt der Landrat auf die Zahlen zu sprechen. Das immer wieder mutierte Virus breitete sich in mehreren Wellen aus. Den höchsten Inzidenz-Wert gab es im Kreis Borken am 7. April 2022. Damals lag er bei 2.812. Bestätigt infiziert waren an dem Tag laut Robert-Koch-Institut (RKI) Infektionen bei 10.505 Personen. Bis Ende Februar 2023 gab es kreisweit bei insgesamt 193.041 Bewohnern einen positiven PCR-Test. Impfungen gegen Covid-19 erfolgten im Kreis Borken 958.539 mal:
Erstimpfung: 300.540
Zweitimpfung: 316.255
Drittimpfung: 269.776
Mehr als 3 Impfungem: 71.968
Der Landrat lobt ausdrücklich die große Impfbereitschaft der Menschen im Westmünsterland. Die Impfquote habe deutlich über der in vielen anderen Regionen Deutschlands gelegen. Dass die Zahl der Zweitimpfungen im Kreisgebiet höher als die der Erstimpfungen gewesen sei, erklärt er damit, dass auch viele Menschen aus dem Umland das hier schon sehr frühzeitg erweiterte Impfangebot genutzt hätten.
Als sehr effektiv bezeichnet Dr. Zwicker das abgestimmte Vorgehen bei den Impfungen: „Sie erfolgten in Alten- und Pflegeheimen, in Arztpraxen, zudem vom 8. Februar bis zum 30. September 2021 im zentralen ‚Impfzentrum Kreis Borken‘ in Velen und anschließend durch unsere mobilen Teams der Koordinierenden COVID-Impfeinheit (kurz: KoCi) , überdies zum Teil auch in Apotheken und im Rahmen anderer Angebote.“
„In der Pandemiebekämpfung arbeiteten die Ortsbehörden und die Kreisverwaltung Hand in Hand“, unterstreicht der Landrat. Allein im Kreisgesundheitsamt seien in den Hoch-Zeiten der Pandemie bis zu 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Erfassung der infizierten Personen und der Kontaktnachverfolgung befasst gewesen. Auch die Abstimmung mit den hiesigen Krankenhäusern, der Kassenärztlichen Vereinigung und den Hilfsorganisationen und der Feuerwehren sowie mit den Einrichtungen der Altenpflege und Eingliederungshilfe, den Schulen und den Kitas habe alles in allem sehr gut funktioniert.
Die Gesamtzahl aller gemeldeten Testungen im Kreis Borken (kostenfreie Bürgertestung) belief sich laut Dr. Zwicker im Zeitraum vom 8. April 2021 bis zum 28. Februar 2023 auf über 10 Millionen. Genau waren es 10.146.927, davon 352.702 positiv. Hinzu kamen noch 29.958 Selbstzahlertests, die in den Teststellen durchgeführt wurden. 2.906 hiervon fielen positiv aus.
„Am 31. Dezember 2021 hatten wir mit 68.466, davon 289 positiv, die meisten Tests“, konstatiert der Landrat. Die wenigsten habe es am 5. November 2021 mit 435 gegeben, davon vier positiv. Dieser Tag lag allerdings in der kurzen Phase, als die kostenfreie Bürgertestung eingeschränkt bzw. eingestellt worden waren. Die höchste Zahl an Teststellen – in Arztpraxen, Apotheken und vor allem von privaten Betreibern – im Kreisgebiet sei am 15. April 2022 mit 227 registriert worden.
Landrat Dr. Kai Zwicker nutzt die Gelegenheit, allen an der Pandemiebekämpfung und Patientenbetreung Beteiligten Dank und Anerkennung für ihren kräftezehrenden Einsatz auszusprechen: dem Personal der Arztpraxen und Krankenhäuser, der Mitarbeiterschaft in Alten- und Pflegeheimen sowie anderen Einrichtungen, den Angehörigen der Hilfsorganisationen und Feuerwehren, den Beschäftigten der karikativen Institutionen und Behörden sowie vielen weiteren Beteiligten. Außerdem dankt er der Bevölkerung für ihr umsichtiges Verhalten in der außerordentlich schwierigen Pandemiezeit.
Abschließend macht Dr. Zwicker deutlich, dass das Sars-Cov-2 Virus weiterhin im Blickpunkt der öffentlichen Gesundheitsbehörden bleibe. Corona sei eine meldepflichtige Kankheit nach dem Infektionsschutzgesetz. Inzwischen werde sie aber „ganz normal“ in den Hausarztpraxen diagnostiziert und behandelt. Eine eventuelle Krankschreibung erfolge dann, wenn entsprechende Beschwerden dies erforderlich machen.
Übrigens: Am 28. Februar 2023 lag die „7-Tage-Inzidenz“ in NRW bei 202,4 und im Kreis Borken bei 157,4. Allerdings sagt der Wert nicht mehr viel aus, weil kaum noch auf das Coronavirus getestet wird. Die aktuellen Corona-Zahlen für Nordrhein-Westfalen aufgeschlüsselt nach Kreisen und kreisfreien Städten können weiterhin auf der Internetseite des Landeszentrums Gesundheit Nordrhein-Westfalen unter https://www.lzg.nrw.de eingesehen werden.
Pressekontakt: Karlheinz Gördes, Tel.: 0 28 61 / 681-2424
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