Meldungsdatum: 07.03.2023
Wählen gehen, ein eigenes Bankkonto eröffnen, den Nachnamen behalten, am Arbeitsplatz gleichbehandelt werden: In Sachen Gleichstellung von Mann und Frau ist schon viel erreicht, aber es gibt weiterhin eine Menge zu tun. Am internationalen Frauentag am 8. März wird jährlich auf Gleichberechtigung und Frauenrechte aufmerksam gemacht. Frauen brauchen und wollen Gleichberechtigung, sie wollen gleiche Chancen, gleiche Löhne, gewaltfreie Beziehungen und die partnerschaftliche Teilung unbezahlter Sorgearbeit.
Anlässlich das Weltfrauentags lud die Gleichstellungsbeauftragte in der vergangenen Woche zu einer literarisch-musikalischen Revue rund um Frauenrechte mit Schauspielerin Jutta Seifert ein. Der kurzweilige Abend lud zum Nachdenken über Geschlechterrollen und Frauenrechte ein und begeisterte zahlreiche Frauen im Fürstensaal des Ahauser Schlosses.
Am 08.03., dem Internationalen Frauentag, machen Frauen seit mehr als 100 Jahren auf ihre Rechte aufmerksam und zeigen die gesellschaftlichen Benachteiligungen auf. Auch der Equal Pay Day am 07.03. schafft Bewusstsein für gleiche Bezahlung, denn Frauen weltweit verdienen noch immer weniger als Männer. Er zeigt den prozentualen Unterschied im durchschnittlichen Bruttoverdienst von Frauen und Männern auf, kurz Gender Pay Gap genannt. Aktuell beziffert das Statistische Bundesamtes diesen Gender Pay Gap für das Jahr 2022 auf 18 Prozent. Frauen haben 2022 also durchschnittlich pro Stunde 18 Prozent weniger verdienten als Männer.
Rund zwei Drittel des vorgenannten Verdienstunterschiedes lassen sich laut Statistischem Bundesamt auf die Überrepräsentanz von Frauen in schlechter bezahlten Berufen sowie Teilzeit-Anstellungen begründen. „Frauen arbeiten häufig im Bereich der personenbezogenen und sozialen Berufe, wie beispielsweise als Erzieherin, Krankenpflegerin oder Bürokauffrau, die überwiegend mit geringen Verdienst-, Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten verbunden sind“, verdeutlicht Gleichstellungsbeauftragte Sybille Großmann. Auch der Anteil von Frauen in Leitungs- und Entscheidungspositionen ist nach wie vor gering.
„Dazu kommen noch familienbedingte Unterbrechungen oder Teilzeitarbeit durch Elternzeit oder Pflege von Angehörigen“, ergänzt Großmann. Und selbst bei vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien verdienten Frauen 2022 im Schnitt sieben Prozent weniger pro Stunde als ihre männlichen Kollegen.
Frauen übernehmen zudem einen Großteil der unbezahlten Sorgearbeit, der so genannten Care-Arbeit. Teilzeitarbeit, Minijobs und eine geringe Bezahlung führen dann oft zu Altersarmut. Jede dritte Frau in Deutschland wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und oder sexualisierter Gewalt. In der Kommunalpolitik sind Frauen noch immer deutlich unterrepräsentiert. In den kommunalen Vertretungen liegt der Frauenanteil bei etwa 27 Prozent, bei den Bürgermeisterinnen bei etwa 10 Prozent und bei den Landrätinnen sogar nur bei 9,5 Prozent (BMFSFJ, Stand 2019).
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