Meldungsdatum: 24.03.2023
Wichtig: drüber reden
Juan Lopez Casanava brachte in seinem Grußwort einige Beispiele für den so genannten Alltagsrassismus, der mit dieser Ausstellung insbesondere ins Gepräch gebracht werden soll. „Vielen ist das gar nicht bewusst, wie ausgrenzend die einfache Frage „wo kommen Sie denn her?“ für einen Menschen mit internationaler Familiengeschichte sein kann“, so Lopez-Casanava. „Für mich ist wichtig, dass derartige Themen wie hier mit dieser Ausstellung angesprochen werden, aber auch in der Schule müssen dazu Veranstaltungen durchgeführt werden und am wichtigsten ist, es darüber zu reden“, so Lopez Casanava. Er freue sich, dass Schulklassen durch diese Ausstellung geführt werden und anschließend auch mit diesen diskutiert werde. „Wir müssen uns doch immer fragen, wie sich unser Gegenüber fühlt“, ist sich Lopez Casanava sicher.
Menschen werden abgewertet
Michael Stukowski von der AWO trug anschließend einen Text zum Thema Rassismus und Alltagsrassismus vor. Er betonte, dass Rassismus alltägliche Realität sei und man dem entgegenwirken könne, wenn man drüber sprechen, den Rassismus klar benennen und rassistische Äußerungen und Verhaltensweisen ansprechen würde. „Offenkundiger Rassismus ist leicht zu erkennen, beim subtilen Alltagsrassimus ist das nicht so einfach“, so Stukowski weiter.
#schauhin
Mit dem Hashtag #schauhin werden alltagsrassistische Äußerungen in den sozialen Medien offen gelegt. Ob es Sätze seien, die mit „ich habe nichts gegen Dich, aber...“ anfangen oder wenn jemand gefragt wird, wann er wieder nach Hause geht oder wenn jemand erfolglos eine Wohnung sucht, und ihm geraten wird, in E-Mails einen deutschen Namen anzugeben… all das falle unter den Alltagsrassismus und dieser habe immer Folgen.
Was tun?
Da der Alltagsrassismus in allen Bevölkerungsschichten vorhanden sei und sich die „Kultur des Wegschauens“ verankert habe, sei es wichtig, das Thema immer wieder zu benennen. „Diese Ausstellung lässt diejenigen, die Rassismus erfahren haben, die die „anderen“ sind, zu Wort kommen und für uns, für die gesamte Gesellschaft, bietet sie die Chance für einen Perspektivenwechsel“, lädt Stukowski alle Bocholterinnen und Bocholter ein, sich diese Ausstellung anzusehen.
„Unser Ziel, als Teil des interkulturellen Netzwerks Westmünsterland, ist es mit dieser Ausstellung, die wir unter das Motto #mischdichein gestellt haben, den Rassismus sichtbar zu machen. Wir haben Menschen aus dem Kreis Borken zu Wort kommen gelassen“, berichtet Sarah Jrab, die gemeinsam mit Fatma Boland von der VHS und Carmen Wessels von der AWO die Ausstellung in Bocholt organisiert hat.
Am Dienstag, 21.3.2023 eröffneten (v.l.n.r.) Juan Lopez Casanava, Vorsitzender des Integrationsrates, Michael Stukowski (AWO), Fatma Boland (VHS), Carmen Wessels (AWO), Sarah Jrab (DRK) und Isabell Testroet (Leiterin der VHS) die Ausstellung "nicht böse gemeint" im Medienzentrum im alten Bahnhof - Foto: Stadt Bocholt
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