Meldungsdatum: 03.04.2023

Stadt braucht innovative Konzepte für klimaneutrales Quartier

Reichhaltiger, ökologischer und sozial ambitionierter denn je sind die Aufgabenstellungen im Europan-Wettbewerb „Living Cities2 - Lebendige Städte 2. Mit seinem Baulandprojekt „Wolfsanger-Nord“ ist Kassel als eine von acht deutschen Städten und Gemeinden dabei.

Der europäische Wettbewerb richte sich insbesondere an junge Planerinnen und Planer, von denen man sich bis zum Abgabeschluss am 30. Juli innovative Konzepte erhoffe, erläuterte Stadtbaurat Christof Nolda. Diese Innovationen brauche die Stadt Kassel, um die mit dem Projekt in Wolfsanger verbundene Herausforderung bewältigen zu können: einerseits Wohnraum bereitzustellen und andererseits die gewünschten Natur- und Klimaziele zu erreichen. „Der Europan-Wettbewerb ist eine große Chance für Kassel für eine zukunftweisende Wohnentwicklung“, erläutert Stadtbaurat Christof Nolda. „Wolfsanger-Nord ist eines der letzten größeren Baulandgebiete, und dabei haben wir gerade Familien und Haushalte mit geringem Einkommen im Blick.“

 

Auf www.europan sind die Auslobungen zu allen deutschen Wettbewerbsteilnehmern abrufbar. Die Aufgaben reichen von hybriden, resilienten Stadtbausteinen (München) und klimaneutralen neuen Quartieren (Kassel) über die Revitalisierung von Bestandsquartieren durch An-, Um- und Weiterbau (Regensburg, Leipzig), Wellbeing, Spa und Gesundheit (Borkum, Bad Lobenstein) bis hin zur nachhaltigen Transformation von Infrastrukturen (Berlin, Ingolstadt).

 

„Wolfsanger-Nord“: Spagat erforderlich

Der bisher unbebaute nördliche Stadtrandbereich im Stadtteil Wolfsanger-Hasenhecke ist für eine bauliche Entwicklung vorgesehen. Im Fokus stehen die ca. 15 Hektar große und derzeit landwirtschaftlich genutzte Fläche sowie das südlich angrenzende Wohngebiet aus den 60er-Jahren mit Punkthochhäusern und Gebäuderiegeln auf einer Fläche von etwa 10,5 Hektar.

 

Gesucht werden Ideen für einen neuen, modellhaften und gemischten Wohnstandort mit unterschiedlichsten Wohnformen, der gleichzeitig Klimaschutz und -anpassung ermöglicht. Dazu braucht es sowohl einen nachhaltig konzipierten und zugleich verdichteten, innovativen wie experimentellen Wohnungsbau als auch die Ausschöpfung von Möglichkeiten der Innenentwicklung und Wohnumfeld-Verbesserung im bestehenden Quartier. Die besondere städtebaulich-freiraumplanerische Herausforderung liegt im Spagat zwischen der Entwicklung eines neuen Wohnquartiers mit Neuformulierung eines „grünen“ Siedlungsabschlusses und der Verzahnung mit dem bestehenden Siedlungskontext und der angrenzenden Landschaft.

 

Ablauf

Am 7. September erfolgt in Kassel durch eine lokale Jury eine engere Auswahl der besten Arbeiten für eine standortbezogene, vertiefende Betrachtung und Diskussion. Darauf aufbauend beurteilt eine nationale Jury die vorausgewählten Arbeiten aller deutschen Standorte in einer Sitzung Mitte November in Berlin und vergibt abschließend die Preise, Anerkennungen und lobenden Erwähnungen. Die europaweite Bekanntgabe der Ergebnisse erfolgt im Dezember.

Pressekontakt: Stephan Kaiser