Meldungsdatum: 19.04.2023
Sechs Studierende des Faches Kunst stellen vom 4. Mai (Eröffnung: 3. Mai, 18 Uhr) bis 6. Oktober ihre künstlerischen Ergebnisse aus den letzten beiden Semestern im sogenannten Kulturhaus (Dreikronenhaus), dem Sitz des Fachbereichs Kultur der Stadt Osnabrück, zu dem Thema „Polar“ aus.
Übersetzt: Gegensätzlich, mit möglichen Assoziationen wie Polarität, geographische Pole, wobei sich weiter ausgreifende Bedeutungen anbieten: Zum Beispiel die magnetische Spannung also die Magnetfelder der Erde, aufgespannt zwischen den beiden magnetischen Polen, Polarität im Bereich der Philosophie, soziologisch-gesellschaftlich wie Utopie – Dystopie. Das Thema bietet den Künstlerinnen und Künstlern sowie Betrachterinnen und Betrachter vielfältige Assoziationsmöglichkeiten. In der Atelierlehre (bei Prof. Sigrun Jakubaschke-Ehlers) wurde bei diesem offenen, anregenden Thema eine individualisierte Herangehensweise seiner malerischen Umsetzung möglich: Es wurde viel mit Formen, Linien, Farben und Material auf abstrakte Weise experimentiert, auch in Auseinandersetzung mit landschaftlichen und figürlichen Motiven.
Janosch Dziubiel möchte mit seinen Bildern „Lichtblicke“ Hoffnung zum Ausdruck bringen: mit kleinen Details, die sozusagen in einer düsteren Farbumgebung. „aufblitzen“. Den freien und dynamischen Flächen mit Tiefenwirkung (als eine düstere und chaotische Realität) stehen kontrastreich kleine geometrische Bildelemente mit ihrer Helligkeit gegenüber.
Melanie Harder setzt schwarze Tusche gegen leuchtende Farben, feine Ölkreide-Zeichnungen gegen große stark farbige Flächen: Sie spielt mit einer Polarität im Grenzbereich von Harmonie und Disharmonie. Intuitiv gesetzte Striche und wilde Kritzeleien versus gezielter Farbsetzung und fließenden Formen: Es entstehen rätselhafte Bildräume.
Joscha Heinrichs interessiert die Frage, wie wir denken und träumen. Nach ihm sind Bilder und Gedanken im Kopf selten ausformuliert. Eindrücke sind kaum greifbar und verschwinden mit großer Geschwindigkeit im Nebel unserer Gedankenströme. Dargestellte Lichter in seinen dystopischen Räumen dienen als eine Projektionsfläche für Interpretationen.
Franca Plohr schafft Kontraste mit verschiedenen ruhigen und unruhigen Strukturen im Schwarz-Weiß-Spektrum. Mit ihrer spontanen Vorgehensweise schafft sie Veränderungen in Form von Offenheit und Geschlossenheit. Der Entstehungsprozess wird nachvollziehbar durch die vielen Überlagerungen und den durchscheinenden Strukturen in ihren verschiedenen Grauwerten. Mit Hilfe ihrer methodischen Vorgehensweise möchte sie auch die Verworrenheit und die Verwicklung der Gefühls- und Sinneswelt zum Ausdruck bringen.
Ramona Wehner schafft unter ihrem Motto „Versteckspiel“ ein abstraktes Zusammenspiel von Form- und Farbkontrasten. Sie zeigt eine große Spannweite von komplementären Farbbegegnungen, von Hell-Dunkel-Kontrasten und den dabei entstehenden Formkontrasten. Es entsteht Unruhe und Spannung bei dem Betrachter durch das vielschichtige Gewimmel von Farben.
Maria Zumholz nimmt die Bezüge „Beständigkeit und Veränderung“ als Thema, welches sie in der Natur erlebt. Sie sagt zu ihrem Wald: „Faszination für das ewige Werden, Kraft der Natur in der Veränderung die Beständigkeit, endloser Kreislauf der Jahreszeiten: Spiel aus Licht und Schatten, Chaos und Ordnung, Geborgenheit- Unbehaglichkeit, Schutz und Gefahr, Wachsen und Sterben, Leben und Tod. Durch das Dickicht: verirren oder zum Ziel gelangen…“
Die Studierenden freuen sich über die Ausstellungsmöglichkeit im Treppenhaus des Kulturhauses, da sie den besonderen Kulturbezug dieser Institution und seines Personals sehr zu schätzen wissen. Es ist für sie eine Herausforderung mit eigenen Werken das Institut für Kunst/Kunstpädagogik der Universität Osnabrück zu verlassen und ihre Werke in der Öffentlichkeit zu zeigen. „Dem Fachbereich Kultur ist es ein Anliegen, auch junge Osnabrücker Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen und ihnen Sichtbarkeit in der Stadt zu verschaffen. Neben der kulturellen Projektförderung und eigenen Veranstaltungen wie der Kulturnacht erproben wir mit der Ausstellung im Kulturhaus und der langen Nacht der Ateliers ein neues Format. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit vielen interessanten jungen Künstlerinnen und Künstlern und die Kooperation mit der Universität Osnabrück,“ beschreibt Patricia Mersinger, Leiterin des städtsichen Fachbereichs Kultur, die geplante Ausstellung.
Kulturhaus, Marienstr. 5-6, 49074 Osnabrück
Öffnungszeiten:
Montag – Donnerstag 9 bis 17 Uhr, Freitag 9 - 13 Uhr
Pressekontakt: Heiko Mitlewski | Fachbereich Kultur | Tel. 0541 323-3217 | E-Mail: mitlewski@osnabrueck.de
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