Meldungsdatum: 21.04.2023

Emscher-Haus im Südviertel: Neubau vervollständigt das Karree

Abriss alter Gebäude beginnt am 2. Mai

Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) beginnen ab Dienstag, 2. Mai, mit dem Abriss ihrer Häuser im Bereich Mozartstraße und Bernewäldchen im Essener Südviertel. An gleicher Stelle entsteht anschließend ein Erweiterungsbau, der das Karree der Hauptverwaltung von Deutschlands größtem Wasserwirtschaftsverband vervollständigt. Hintergrund des Neubaus ist die Zusammenführung und Zentralisierung der Beschäftigten von EGLV, die zurzeit auf mehrere Immobilien im Südviertel verteilt sind. Die Erweiterung der Hauptverwaltung von EGLV am Standort Essen mit einem ökologisch nachhaltigen Gebäude war 2021 – nach einem betriebsinternen Beteiligungsprozess – Gegenstand eines international ausgelobten Architekturwettbewerbs.

Essen, immerhin unter den zehn größten Städten Deutschlands, ist Sitz von Konzernzentralen und traditioneller Verwaltungsstandort. Auch die Wasserwirtschaft der Emscher-Lippe-Region wird seit über einem Jahrhundert von hier aus gesteuert: Das ursprüngliche „Emscher-Haus“ wurde 1909 an der Kronprinzenstraße 24 errichtet und 1910 eingeweiht. Ein großer Teil der insgesamt rund 1.700 Beschäftigten der beiden Wasserwirtschaftsverbände – gemeinsam der größte Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken – arbeitet an diesem Standort.

Die Bauaufgabe ist anspruchsvoll! So galt es, über den Architekturwettbewerb einen stimmigen Erweiterungsentwurf für ein Gebäudeensemble zu finden, welches ein Abbild des wechselreichen 20. Jahrhunderts ist. Der bedeutende Reformhausbau des „Emscher-Hauses“ von Wilhelm Kreis wurde kontinuierlich ergänzt: So schließen daran ein Anbau aus der unmittelbaren Nachkriegszeit, ein Gebäuderiegel aus den 1970er-Jahren sowie ein verglaster Bauteil der 1990er-Jahre an und bilden damit nahezu ein Karree. Der Erweiterungsbau wird dieses Karree vollständig schließen. Um Ruhe in den durchmischten Komplex zu bringen, war eine neue Fassade zu entwickeln, die auch die nicht denkmalgeschützten Bestandsgebäude mit einbezieht und nachhaltig ertüchtigt.

„Das Selbstverständnis von EGLV als öffentlich-rechtliches Umweltunternehmen soll in Architektur und Funktion des Gebäudes dokumentiert werden. Entstehen wird ein herausragendes und innovatives Ensemble, das die Themenfelder Nachhaltigkeit, Ökologie und moderne Arbeitsformen umsetzt – und den Menschen in den Mittelpunkt stellt“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von EGLV.

Ziel ist es, zahlreiche bislang auf mehrere Standorte verteilte Kolleginnen und Kollegen in dem bis 2025 fertigzustellenden Neubau zusammenzuführen. Für diese werden neue, moderne und maximal flexible Räumlichkeiten geschaffen. „Die Bürolandschaft der Zukunft hat sich nicht erst seit dem pandemischen Geschehen gewandelt – zu einem „Neuen Normal“ gehört „New Work“ mit Multi-Space-Flächen, Arbeitsbereichen, Orten für konzentriertes Arbeiten und der Teilung von Schreibtischen für die Kolleginnen und Kollegen im Homeoffice“, sagt Dr. Dorothea Voss, Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit.

EGLV werden alles daran setzen, die Beeinträchtigungen während der Bauarbeiten für die Nachbarschaft so gering wie möglich zu halten. Über größere Meilensteine des Bauprojekts werden die Anwohner*innen von EGLV vorab per Postwurfsendung informiert, so wie aktuell auch im Vorfeld der anstehenden Abrissarbeiten bereits geschehen. Eine erste größere Info-Veranstaltung hatte es bereits im Juni 2022 gegeben.

Der Spielplatz am Bernewäldchen ist von den Bauarbeiten nicht tangiert.

Emschergenossenschaft und Lippeverband
Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1.700 Beschäftigte und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen (rund 782 Kilometer Wasserläufe, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle, 546 Pumpwerke und 69 Kläranlagen). www.eglv.de


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Neubau zur Erweiterung des Emscher-Hauses

©  Gerber Architekten
Neubau zur Erweiterung des Emscher-Hauses

Der Neubau zur Erweiterung der Hauptverwaltung von Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) in einer Visualisierung der Ecke Bernewäldchen/Mozartstraße. Der Entwurf ist weitestgehend final. In einem dynamischen Prozess wird die Gestaltung der Außenfassade aktuell noch in den Details weiterentwickelt.


Aktuelle Ansicht der Ecke Bernewäldchen/Mozartstraße

©  Klaus Baumers/EGLV
Aktuelle Ansicht der Ecke Bernewäldchen/Mozartstraße

Die Ecke Bernewäldchen/Mozartstraße, aufgenommen im April 2023. Hier entsteht der Erweiterungsbau der Hauptverwaltung von EGLV, Deutschlands größtem Wasserwirtschaftsverband.


Projekt "Winkelstein"

©  EGLV
Projekt

Der Neubau an der Ecke Bernewäldchen und Mozartstraße vervollständigt das Karree der Hauptverwaltung von EGLV.


Das ursprüngliche Emscher-Haus

©  Archiv, EGLV
Das ursprüngliche Emscher-Haus

Das ursprüngliche Emscher-Haus in einer colorierten Ansicht. Errichtet wurde es 1909, ein Jahr später wurde es eingeweiht. Von Beginn an war es der Hauptsitz der Emschergenossenschaft, die aufgrund der Abwasser-Misere im Ruhrgebiet 1899 in Bochum als Deutschlands erster Wasserwirtschaftsverband gegründet wurde. Heute ist das Emscher-Haus auch der Sitz des 1926 gegründeten Lippeverbandes, der gemeinsam mit der Emschergenossenschaft unter einem Dach (EGLV) verwaltet wird. Gemeinsam sind EGLV der größte Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken in Deutschland.


Das ursprüngliche Emscher-Haus in einer Luftansicht

©  Archiv, EGLV
Das ursprüngliche Emscher-Haus in einer Luftansicht

Das ursprüngliche Emscher-Haus an der Kronprinzenstraße im Essener Südviertel in einer Luftansicht vor dem Zweiten Weltkrieg.


Beschädigung des Emscher-Hauses im Zweiten Weltkrieg

©  Archiv, EGLV
Beschädigung des Emscher-Hauses im Zweiten Weltkrieg

Auch dieses Bild gehört zur Geschichte des Emscher-Hauses dazu: Im Zweiten Weltkrieg wurde es durch Bombenangriffe massiv beschädigt. Nach den Original-Plänen wurde es nach dem Krieg wieder aufgebaut - vermutlich auch, weil der markante Turm noch stand!