Meldungsdatum: 25.04.2023
Erstmals nach Ende der Corona-Pandemie haben sich jetzt Vertreter der beiden Partnerkreise Borken und Wroclaw/Breslau wieder getroffen. Die polnischen Freunde folgten dabei einer Einladung von Landrat Dr. Kai Zwicker ins Westmünsterland. Unter Leitung ihres Starosta (Landrat) Roman Potocki kam eine 14-köpfige Delegation bestehend aus Mitgliedern des dortigen Kreistages und Führungskräften der Kreisverwaltung in den Kreis Borken. Während der Pandemie hatten beide Kreise mittels Videokonferenzen Kontakt gehalten und sich in den vergangenen 14 Monaten vor allem in Sachen „Ukraine-Hilfe“ unterstützt. So gingen mehrere vom Kreis Borken in Absprache mit dem polnischen Partnerkreis organisierte Hilfstransporte zunächst nach Wroclaw/Breslau und wurden von dort an Bedürftige in der Ukraine weitergeleitet oder an ukrainische Flüchtlinge im Landkreis Breslau vor Ort verteilt.
Die Gäste aus Niederschlesien waren wieder in der Ferienhausanlage ven der Buss in Waldvelen untergebracht. Auf sie und ihre deutsche Begleitung wartete ein vielseitiges Programm, das Dr. Gerd Eckstein vom Partnerschaftsbüro des Kreises Borken zusammengestellt hatte: Am ersten Besuchstag stande eine Fahrt nach Münster an. Nach einer Stadtführung, bei der insbesondere der Friedensaal im Historischen Rathaus am Prinzipalmarkt auf großes Interesse stieß, hieß Regierungspräsident Andreas Bothe die Gruppe in den Räumen der Bezirksregierung am Domplatz willkommen. In einem Vortrag stellte er die Aufgaben seiner Behörde als „Mittlerin zwischen der Landesregierung und der kommunalen Familie“ im Münsterland und angrenzenden Emscher-Lippe-Raum vor.
Am zweiten Tag ging es am Vormittag zum Campus Bocholt der Westfälischen Hochschule. Dort studieren rund 2.000 junge Menschen. Professor Dr. Martin Maß, Dekan des Fachbereichs Maschinenbau, gab Einblick in die am Standort betriebene Forschung und Lehre. Insbesondere informierte er über die Arbeit des Bionik-Labors und führte durch die Werkstatt sowie die angrenzende Maschinenhalle. Wie sich Schülerinnen und Schüler auf dem Campus im Rahmen des Projektes „Junge Uni“ Hochschulluft um die Nasen wehen lassen können, zeigte deren Leiterin Jennifer Engels anschließend auf. Beim Mittagessen ließ es sich dann Bürgermeister Thomas Kerkhoff nicht nehmen, die Gäste persönlich zu begrüßen.
Sichtlich beeindruckt zeigte sich die polnische Delegation vom europäischen „Grenzdorf Dinxperwick“, also Suderwick auf deutscher und Dinxperlo auf niederländischer Seite der Grenze, das am Nachmittag angesteuert wurde. Wie eng beide Orte inzwischen zusammengewachsen sind und kooperieren, wird an der Taverne des sogenannten Bültenhauses deutlich. Dieses Gebäude überspannt den Hellweg – die Grundstücke auf der einen Seite dieser Straße liegen auf deutschem und auf der anderen Seite auf niederländischem Gebiet. Werner Brand, Freek Diersen und Johannes Hoven von der grenzüberschreitenden Bürgerinitiative „Dinxperwick“ berichteten über die wechselvolle Geschichte an der Grenze und die heutige freundschaftliche Situation. In dem auf niederländischer Seite gelegenen Dr. Jenny-Woonzorgcentrum – einer Pflegeeinrichtung für ältere und pflegebedürftige Menschen – stellte deren Leiterin Thea Meinen bei einer kopje coffie und einer Stroopwaffel die Einrichtung vor. Rund 200 Ehrenamtliche engagieren sich bei der Pflege der Heimbewohnerinnen und -bewohner.
Von Seiten des Kreises Borken nahmen neben Landrat Dr. Kai Zwicker in wechselnder Folge an dem Treffen teil:
1. stellvertretende Landrätin Silke Sommers; 3. Stellvertretender Landrat Reinhard Böcker, Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster sowie die weiteren Kreisvorstandsmitglieder Dr. Elisabeth Schwenzow, Hubert Grothues und Wilfried Kersting; die Kreistagsmitglieder Annette Demes, Daniel Höschler, Ludger Konrad, Gerhard Ludwig, Stephanie Pohl, Gerti Tanjsek, Vera Timotijevic und Christel Wegmann.Weitere Teilnehmer waren Ingo Trawinski von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises sowie Michael Weitzell Dr. Gerd Eckstein und die beiden Dolmetscher Markus Wydera und Sandra Graczyk (alle Kreisverwaltung Borken).
Pressekontakt: Karlheinz Gördes, Tel.: 0 28 61 / 681-2424
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