Meldungsdatum: 02.05.2023

Talbrücke Rahmede: Wanderfalken-Küken umgezogen

Das Wanderfalkenpaar hat an der Talbrücke Rahmede gebrütet. Die beiden Jungvögel sind rechtzeitig vor der Sprengung zu „Adoptiveltern“ umgesiedelt worden. Auch zwei Turmfalkeneier werden jetzt andernorts ausgebrütet. Der Schutz der Tiere wird so gewährleistet und die Abbruchmaßnahme nicht eingeschränkt.

Im April haben zwei Wanderfalken-Küken das Licht der Welt erblickt, und zwar im Längsträger der Talbrücke Rahmede, die am Sonntag, 7. Mai, gesprengt wird. Da die beiden Jungvögel erst in ein paar Wochen flügge werden, sind sie nun umgezogen: Am 30. April wurden sie durch ein Team aus spezialisierten Ornithologen der AG Wanderfalkenschutz NRW im NABU und der Umweltbaubegleitung der Autobahn GmbH – begleitet und gesichert von Industriekletterern – behutsam vom Nistplatz entnommen. Gleiches gilt für zwei Turmfalkeneier, die beim weiteren Absuchen der Brücke gefunden wurden. Die Untere Naturschutzbehörde des Märkischen Kreises hatte die Maßnahmen zuvor jeweils genehmigt.

Hintergrund: Im März dieses Jahres war ein Wanderfalken-Paar an der Talbrücke Rahmede gesichtet worden. In enger Abstimmung zwischen der Unteren Naturschutzbehörde, dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) und der AG Wanderfalkenschutz NRW wurde entschieden, die eigentlich vorgesehenen Maßnahmen zur Vergrämung einzustellen und einen Bruterfolg abzuwarten. Für diesen Fall hatten die Landschaftspflegerinnen und -pfleger der Autobahn GmbH vorsorglich Maßnahmen vorbereitet, um die Jungvögel umzusiedeln und damit dem gesetzlichen Artenschutz Rechnung zu tragen.

Neben dem Wanderfalken hatte sich zuletzt auch der Turmfalke verstärkt an der Brücke gezeigt. Bereits in der Vergangenheit war die Talbrücke Rahmede – wie viele andere Autobahnbrücken auch – ein beliebter Brutplatz für Falken. So auch dieses Jahr: Zwar war das Nest des Wanderfalken nicht einsehbar und beim Turmfalken konnte ein Gelege bis zur Entnahme der Eier nur vermutet werden. Aufgrund des Flugverhaltens zumindest der Wanderfalken konnten die Expertinnen und Experten allerdings darauf schließen, dass Jungvögel geschlüpft sind. Sie hatten recht.

Nahrungsaufnahme und "Flugstunden" gesichert

Ein weiblicher und ein männlicher Wanderfalken-Jungvogel waren noch kurz zuvor bei der Fütterung durch ihre Mutter beobachtet worden, ehe sie umzogen. Für die beiden Tiere ging es zunächst in die Obhut der AG Wanderfalkenschutz. Am selben Tag konnten sie noch an einen anderen Brutplatz zugesetzt werden, an dem nur ein Jungvogel geschlüpft war. So mussten die Geschwister von der Talbrücke nicht getrennt werden. Zudem ist sichergestellt, dass sie weiter versorgt und in einigen Wochen ausfliegen werden.

Um das Ausbrüten der Turmfalken-Eier kümmert sich die Station der Bergischen Greifvogelhilfe, mit dem Ziel, die frühestens in einigen Wochen schlüpfenden Jungvögel artgerecht großzuziehen und wildbahnfähig zu machen.

Die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten hat diese erfolgreiche Maßnahme im Sinne des Artenschutzes ohne jegliche Zeitverzögerung bei der Brückensprengung ermöglicht.

Pressekontakt: Alexander Bange / 02351 966 6150


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Die beiden Jungvögel sind rechtzeitig vor der Sprengung zu „Adoptiveltern“ umgesiedelt worden. Foto: Märkischer Kreis

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Die beiden Jungvögel sind rechtzeitig vor der Sprengung zu „Adoptiveltern“ umgesiedelt worden. Foto: Märkischer Kreis


Ein Team aus spezialisierten Ornithologen der AG Wanderfalkenschutz NRW und der Umweltbaubegleitung der Autobahn GmbH – begleitet und gesichert von Industriekletterern – hat die Küken behutsam vom Nistplatz entnommen. Foto: Märkischer Kreis

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Ein Team aus spezialisierten Ornithologen der AG Wanderfalkenschutz NRW und der Umweltbaubegleitung der Autobahn GmbH – begleitet und gesichert von Industriekletterern – hat die Küken behutsam vom Nistplatz entnommen. Foto: Märkischer Kreis


Um das Ausbrüten der Turmfalken-Eier kümmert sich die Station der Bergischen Greifvogelhilfe. Foto: Märkischer Kreis

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Um das Ausbrüten der Turmfalken-Eier kümmert sich die Station der Bergischen Greifvogelhilfe. Foto: Märkischer Kreis