Meldungsdatum: 09.05.2023

Wie flexible Betreuungszeiten Ahauser Kita-Eltern entlasten und Vorteile für die Einrichtungen bringen

Erfahrungsbericht aus den beiden Montessori-Einrichtungen

Was tun, wenn die Kita erst um 8:00 Uhr öffnet, die Frühschicht des alleinerziehenden Elternteils aber schon um 7:00 Uhr beginnt? Wie schön wäre es, den freien Tag in der Woche gemeinsam mit dem Kind zu verbringen und sich nicht an die Fünftagewoche der Kita halten zu müssen? Diese und weitere Fragen und Wünsche aus der Elternschaft berücksichtigt die Stadt Ahaus seit einigen Monaten im Rahmen eines neuen Förderkonzeptes zum Ausbau flexibler und bedarfsgerechter Betreuungsplätze. Bereits13 Kindertagesstätten in unterschiedlicher Trägerschaft nehmen an dem Förderprogramm teil und konnten Erfahrungen mit dem Modell sammeln. Auch die beiden Montessori-Einrichtungen „Die Weltentdecker“ und „Die kleinen Strolche“ integrieren die flexiblen Betreuungsoptionen in ihren Arbeitsalltag und entlasten so ihre Familien bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Alexandra Tendyck und Ivonne Venhues, Vorstand der Elterninitiative Montessori in Ahaus e.V., arbeiten in den beiden Montessori-Einrichtungen bereits mit der flexiblen Betreuung und berichten aus ihrem Alltag. „Wir bieten eine Betreuung von 7:00 – 17:00 Uhr an, in diesem Zeitraum können die Eltern individuell schauen, welche Zeiten am besten zu ihrem Familienleben passt. Durch zwei jährliche Abfragen können wir die Bedarfe der Eltern ermitteln, die Betreuungszeiten und natürlich auch unseren Personaleinsatz planen. Unsere Befürchtung, dass die Kinder noch länger im Kinderhaus bleiben, hat sich nicht bewahrheitet. Die Betreuung von 7:00 – 17:00 Uhr bedeutet ja nicht, dass die Kinder und die Mitarbeitenden in diesem Zeitraum in der ganzen Zeit in der Kita sind. Wir bekommen viel positive Rückmeldung dazu aus der Elternschaft“, erklärt Alexandra Tendyk.

„Als Team haben wir uns gemeinsam auf den Weg gemacht, um unsere Arbeit der Flexibilisierung anzupassen. Natürlich mussten Arbeitsweisen angepasst werden, aber wir haben mittlerweile gute Lösungen gefunden. Unsere Mitarbeitenden haben natürlich ihre festen Arbeitszeiten. Es kann aber vorkommen, dass nachmittags schon ab 15:00 Uhr kein Kind mehr in der Kita ist – die Zeit kann dann zum Beispiel für die pädagogische Dokumentation genutzt werden oder den Abbau von Überstunden“, sagt Ivonne Venhues.

In den Kinderhäusern „Die Weltentdecker“ und „Die kleinen Strolche“ wird nach dem pädagogischen Montessori-Konzept gearbeitet. Schwerpunkt ist das Lernen aus eigenem Antrieb heraus. Das Leitmotiv ist, dem Kind die Freude am Lernen zu vermitteln, denn nur so kann es auch selbstständig lernen. Das Kind wird mit Respekt und Achtung unterstützt und angeleitet. Die flexiblen Betreuungszeiten lassen sich gut in das pädagogische Konzept integrieren.

„Natürlich gab es zuerst Bedenken gegenüber dem neuen Konzept“, erklärt Lisa Hilbring vom Fachbereich Jugend der Stadt Ahaus. „Hoher Personaleinsatz, Betreuungszeiten “rund um die Uhr“ zu Lasten des Kindeswohls oder der pädagogischen Arbeit waren beispielsweise Vorurteile. Nach der praktischen Arbeit im Modell können wir sagen, dass sich diese nicht bestätigt haben“, so Hilbring weiter. Das Konzept sei bewusst so aufgebaut, dass die Einrichtungen weiterhin individuell arbeiten können – so, wie es zum Team und zum pädagogischen Konzept passt. Gleichzeitig werde mit drei verschiedenen Förderkategorien ein Rahmen und Mindeststandards für die Flexibilität in den teilnehmenden Kitas festgelegt. Trotz aller Flexibilität stehen das Kindeswohl und die Pädagogik im Mittelpunkt.

Weitere Informationen zum Förderprogramm:

Informationen zur Förderung haben die Mitarbeitenden des Fachbereichs Jugend auf der Website der Stadt Ahaus zur Verfügung gestellt. Eltern und auch Kitas können sich gerne auch direkt bei Lisa Hilbring (l.hilbring@ahaus.de oder Tel.: 02561 / 72377) über das Konzept informieren.

Das Konzept wurde vor dem Hintergrund der Revision des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) entwickelt. Hierzu sollen geeignete Angebote entwickelt und erprobt werden, die durch erweiterte Öffnungszeiten und Betreuungsmöglichkeiten in Randzeiten Eltern und Familien entlasten und unterstützen


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v.l.n.r. Lisa Hilbring (Fachbereich Jugend), Alexandra Tendyck und Ivonne Venhues, Vorstand der Elterninitiative Montessori in Ahaus e.V.. Annette Menker (stellvertretende Leitung Fachbereich Jugend)

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v.l.n.r. Lisa Hilbring (Fachbereich Jugend), Alexandra Tendyck und Ivonne Venhues, Vorstand der Elterninitiative Montessori in Ahaus e.V.. Annette Menker (stellvertretende Leitung Fachbereich Jugend)

v.l.n.r. Lisa Hilbring (Fachbereich Jugend), Alexandra Tendyck und Ivonne Venhues, Vorstand der Elterninitiative Montessori in Ahaus e.V.. Annette Menker (stellvertretende Leitung Fachbereich Jugend)