Meldungsdatum: 12.05.2023

Nur gemeinsam geht’s: Fachkonferenz des Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement in Kassel

Von der kleinen Gemeinde, über Landkreise, kreisfreie Städte bis hin zu Großstädten – Kommunen stehen fortwährend vor vielfältigen und komplexer werdenden Herausforderungen. Diese können sie – dem Selbstverständnis von Kooperation und Koproduktion folgend - nur gemeinsam mit einer engagierten Bürgerschaft, mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, engagierten Unternehmen und anderen meistern können.

Wie ein konstruktives Zusammenwirken zwischen Politik, Verwaltung, aktiver Bürgerschaft sowie zivilgesellschaftlichen Akteuren erfolgreich entwickelt und gestaltet werden kann, ist Thema der zweitägigen Fachkonferenz „Herausforderungen in Kommunen – gemeinsam bewältigen“. Noch bis heute Nachmittag tauschen sich über 80 Teilnehmende im Rathaus Kassel aus.

Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Mitarbeitende aus kommunalen Koordinierungsstellen, kommunalen Freiwilligenagenturen und Stabsstellen sowie Ehrenamtsbeauftragten und Vertreterinnen und Vertretern aus der Zivilgesellschaft tauschen sich derzeit über die Herausforderungen der Kommunen aus und arbeiten an Lösungen, die zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern angegangen werden können. „Ich freue mich ganz besonders, dass die Stadt Kassel als Konferenzort ausgewählt wurde. Wie kaum eine andere Stadt verfügen wir über eine langjährige Praxis in Sachen Teamarbeit zwischen Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft,“ sagt Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Ilona Friedrich, „Wir haben uns in den vergangenen Jahren vielen Aufgaben angenommen und es geschafft, Ansätze und Strukturen aufzubauen, die bewährte und neue Engagement- und Beteiligungsmöglichkeiten miteinander verknüpfen.“

Für das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE), welches den Fachtag in Kooperation mit dem Programmbüro der Engagierten Stadt, der LandesEhrenamtsagentur Hessen, dem Gemeindenetzwerk Bürgerschaftliches Engagement und der Stadt Kassel organisiert hat, ist die Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements als strategische Aufgabe auch auf kommunaler Ebene von besonderer Bedeutung. „Kommunen gewinnen stetig an Bedeutung als Akteure in der Bewältigung gesellschaftspolitischer Herausforderungen und damit verbunden in der Engagementförderung. Dabei zeigt sich, dass es auf kommunaler Ebene keine Blaupause für die Förderung des Engagements gibt“, so die Sprecherin, Ute Bertel und der Sprecher, Dieter Schöffmann, der BBE-Arbeitsgruppe „Bürgerschaftliches Engagement und Kommune“, aus der heraus die Idee für den Fachtag entstanden ist. „Bei der Fachkonferenz haben wir vor allem mit Mitarbeitenden von Kommunen diskutiert und ganz praktische Lösungsmöglichkeiten erarbeitet“.

Prof. Dr. Gesine Schwan zu Gast
Viele der Herausforderungen, die in Kommunen bewältigt werden müssen, haben ihren Ursprung allerdings in internationalen oder globalen Zusammenhängen, wie zum Beispiel die Fluchtbewegungen oder auch Auswirkungen der Klimakrise. Diesem Thema hat sich Frau Prof. Dr. Gesine Schwan am ersten Fachtag gewidmet. Dabei fokussiert sie sich nicht auf die Nationalstaaten als zentrale Handlungsebenen, auch nicht auf EU oder UN, sondern auf die Kommunen. „Hier liegen die Herausforderungen viel konkreter auf der Hand“, sagt sie. Schwan plädiert dafür, die Teilhabe auf kommunaler Ebene weiterzuentwickeln, ohne von der Grundidee der repräsentativen Politik abzurücken. „In einem Entwicklungsbeirat können sich Vertreter und Vertreterinnen der Kommunalverwaltung, von Unternehmen und der organisierten Zivilgesellschaft gegenseitig auf pfiffige Gedanken bringen“, regt sie zum Beispiel an.
Die Förderung des Austausches und der Vernetzung zwischen diesen Akteuren ist ein wichtiger Punkt, der die Arbeit - auch der Kasseler - Kommunalverwaltung ausmacht. „Die Vernetzung und die damit einhergehende Kommunikation sind unsere wichtigsten Instrumente in der Zusammenarbeit mit bürgerschaftlichen Engagierten. Und diese versuchen wir auch immer wieder mit in neue Projekte zu integrieren und einzubinden“, so Bürgermeisterin Ilona Friedrich. „Dieser Kommunikation haben wir im September vergangenen Jahres mit dem Kasseler Pakt gegen Armut nach dem Motto ‚Netzwerke werden geknüpft aber Pakte werden geschmiedet‘ eine noch verbindlichere Form gegeben.“

Insgesamt zeigt sich, dass die Bedeutung einer strategischen Zusammenarbeit von Kommune, Zivilgesellschaft und Wirtschaft in vielen Städten und Gemeinden offensichtlich ist. Deutlich wurde in den intensiven Workshops aber auch, dass eine erfolgreiche Förderung des bürgerschaftlichen Engagements auch verlässliche und nachhaltig finanzierte Unterstützung hauptamtlicher Akteure voraussetzt.

Am Rande der Veranstaltung trug sich Prof. Dr. Gesine Schwan auch in das Gästebuch der Stadt Kassel ein.

Pressekontakt: Simone Scharnke


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

BBE Kommunalkongress _ Gesine Schwan Gästebuch der Stadt Kassel

©  Stadt Kassel/Harry Soremski
BBE Kommunalkongress _ Gesine Schwan Gästebuch der Stadt Kassel

BBE Kommunalkongress in Kassel: Prof. Dr. Gesine Schwan trägt sich in das Gästebuch der Stadt Kassel ein. v. l.: Dr. Jochen Gollbach (Koordinator für Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt der Stadt Kassel), Prof. Dr. Gesine Schwan, Bürgermeisterin Ilona Friedrich


BBE Kommunalkongress

©  Stadt Kassel/Harry Soremski
BBE Kommunalkongress

v. l.: Dr. Jochen Gollbach (Koordinator für Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt der Stadt Kassel), Bürgermeisterin Ilona Friedrich, Prof. Dr. Gesine Schwan, Dr. Lilian Schwalb (Geschäftsführerin BBE)