Meldungsdatum: 16.05.2023

Rat beschließt: Grundschule St. Josef soll bis 2027 auslaufen

Der Rat der Stadt Braunschweig hat heute beschlossen, die katholischen Grundschulen St. Josef und Hinter der Masch ab dem Schuljahr 2024/25 zusammenzulegen. Ab diesem Schuljahr werden dann an der Grundschule St. Josef keine neuen Schülerinnen und Schüler mehr aufgenommen. Die Schule läuft jahrgangsweise aus. Bis Ende des Schuljahrs 2026/27 wird das Schulgebäude Außenstelle der Grundschule Hinter der Masch sein.

 

Die Verwaltung hatte ihren Vorschlag mit den rückläufigen Schülerzahlen an den drei katholischen Grundschulen (neben den genannten die Edith-Stein-Schule) begründet. In den letzten Jahren gibt es an den drei Schulen durchgehend etwa 250 Schülerinnen und Schüler. Um diese zu beschulen, reichen zwei katholische Bekenntnisschulen aus. Zwar können an Bekenntnisschulen auch nicht-katholische Kinder beschult werden, allerdings haben sie anders als bezirkliche Schulen nicht die Funktion, den Bedarf in einem Bezirk, also in Wohnnähe, abzudecken. Sie können rückläufige Schülerzahlen im konfessionellen Bereich daher auch nur zu einem gewissen Umfang (bis zu 30 Prozent) mit anderen Schülerinnen und Schülern ausgleichen.

 

Vor dem Hintergrund der stadtweit hohen Anforderungen  bei der Sanierung, der Erweiterung und dem Neubau von Schulen ist es geboten, die Anzahl der Standorte der Bekenntnisgrundschulen der rückläufigen Entwicklung der Schülerzahlen anzupassen. Dies vor allem, wenn die Schulen in absehbarer Zeit zu Ganztagsschulen erweitert werden müssen und dafür entsprechende Investitionen notwendig sind.

 

Da Bekenntnisschulen als sogenannte Angebotsschulen nicht die Funktion haben, einen Bedarf im jeweiligen Stadtteil oder Schulbezirk abzudecken, stellt die laufende Bauplanung von weiteren Grundschulen im Westen der Stadt keinen Widerspruch mit dem geplanten Auslaufen der Grundschule St. Josef dar. Diese neuen Schulen dienen der Versorgung mit Plätzen vor Ort. Dafür gibt es Bedarf, den die Stadtverwaltung nach den gesetzlichen Vorgaben erfüllen muss.

 

Vor dem Hintergrund, dass St. Josef diejenige der drei genannten Schulen ist, bei der ein vom Gesetzgeber geforderter Ganztagsausbau am schlechtesten möglich ist, hat die Stadtverwaltung den Gremien vorgeschlagen, diese Schule auslaufen zu lassen. Alle Kinder, die dort, am Hohestieg 2, bis Schuljahrsende 2026/27 beschult werden – inklusive diejenigen, die 2023/24 noch eingeschult werden – können bis zur 4. Klasse dort zur Schule gehen. Die Vielfalt der Schullandschaft in Braunschweig wird nach Ansicht der Stadtverwaltung durch das Auslaufen von St. Josef nicht beeinträchtigt, da es nach wie vor katholische Grundschulen geben wird.

 

Die Stadtverwaltung hatte die Schulvorstände der Grundschulen St. Josef und Hinter der Masch Ende März gemeinsam mit dem regionalen Landesamt für Schule und Bildung Braunschweig über die geplante Zusammenlegung beider Schulen und das Auslaufen von St. Josef informiert. Zudem haben Stadtelternrat und Stadtschülerrat Stellungnamen abgegeben und das Vorhaben befürwortet. Zudem hat ein Gespräch zwischen Vertreterinnen und Vertretern der Elternschaft und der Verwaltung stattgefunden. Auch der Schulelternrat hatte Gelegenheit, eine Stellungnahme abzugeben. Das Thema wurde in den beiden zuständigen Stadtbezirksräten ebenso wie im Schulausschuss und im Rat der Stadt öffentlich beraten.