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Hamm, 23. Mai 2023

„Frischzellenkur“ für Kurparkteiche

Die trockenen Sommer der vergangenen Jahre sind auch an den heimischen Gewässern nicht spurlos vorbeigegangen – auch an den Kurparkteichen nicht. Im August 2022 war der Wasserstand teilweise auf wenige Zentimeter gesunken und der Sauerstoffgehalt im Wasser zu niedrig. Ein Fischsterben konnte nur durch ein Umpumpen von Wasser aus der Ahse in die Kurparkteiche verhindert werden. Um die Situation der drei Kurparkteiche nachhaltig zu entschärfen ist für das kommende Jahr eine große Unterhaltungsmaßnahme geplant.

Eine sogenannte Schlammspiegelmessung hatte im Herbst 2022 ergeben, dass sich in den drei Teichen im Kurpark teilweise mehr als einen Meter dicke Schlammschichten angesammelt haben – insgesamt mehr als 9.000 Kubikmeter Faulschlamm. „Der Schlamm hat sich durch jahrzehntelangen Nährstoffeintrag – beispielsweise durch verrottende Blätter – gebildet. Das bedeutet mehr Algenwachstum und damit verbunden zu wenig Sauerstoff. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Teiche entschlammen und ihnen dadurch mehr Wasservolumen zurückgeben“, erklärt Daniela Müller vom städtischen Tiefbau- und Grünflächenamt. Sofern der Rat der Stadt Hamm in seiner Sitzung am 20. Juni grünes Licht gibt, wird die Verwaltung im Anschluss ein Ingenieurbüro mit den Planungen der rund 1,7 Millionen Euro teuren Maßnahme beauftragen. Voraussichtlich im kommenden Jahr wird die Sanierungsmaßnahme mitten im Kurpark durchgeführt.

Das Verfahren der Entschlammung ist dabei technisch anspruchsvoll: Um den Eingriff in die Teiche und den Kurpark so gering wie möglich zu halten, soll der Schlamm mit einem Saugboot entnommen werden. Dabei saugt das Boot den Schlamm über ein großes Rohr ab. Anschließend wird der nasse Schlamm unterirdisch unter der Fährstraße her zur ehemaligen Reitanlage im Kurpark gepumpt. Dort ist aktuell ausreichend Platz vorhanden, um den Schlamm möglichst energiesparend zu entwässern, bevor er zur Verwertung sowie Entsorgung abgefahren werden kann. Das überschüssige Wasser wird dann über den Ablaufkanal zurück in die Kurparkteiche gepumpt, sodass diese stets den gleichen Wasserstand haben und die vorhandenen Fische während der Maßnahme nicht umgesiedelt werden müssen. Der getrocknete Schlamm wird anschließend abtransportiert und entsorgt. Ein Einbau des Materials in die ehemalige Reitanlage ist aufgrund der geringen Schadstoffbelastung (unter anderem Salze und Schwermetalle) nicht möglich. Daher sollen Verwertung und Entsorgung des Schlammes gemeinsam mit der Entwässerung vergeben werden.



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