Meldungsdatum: 24.05.2023

Prächtige Rotbuche im Botanischen Garten abgestorben – Fällung nach Pfingsten

Was bereits seit einiger Zeit abzusehen war, ist nun Gewissheit: Die große Rotbuche im Botanischen Garten ist in diesem Jahr abgestorben. Der prächtigste Baum der denkmalgeschützten Parkanlage hat den Botanischen Garten mit seinen weit ausladenden Ästen, seinem mächtigen Stamm und dem herrlichen Habitus geprägt wie kein anderer Baum und war der Liebling vieler Besucherinnen und Besucher. Insbesondere Kinder waren von der Größe des Baumes und dem dicken Stamm immer wieder beeindruckt.

Bereits nach dem heißen und trockenen Sommer 2018 war erkennbar, dass der Baum unter dem Stress sehr gelitten hat. Schnell eingeleitete Hilfsmaßnahmen wie eine zusätzliche Bewässerung, Düngung, ein leichter Rückschnitt sowie ein weißer Schutzanstrich blieben jedoch leider erfolglos. Die mehr als 25 Meter hohe und breite Rotbuche mit einem Stammumfang von über 3,50 Meter ist mehr als 120 Jahre alt, stand bereits vor der Gründung des Botanischen Garten an ihrem Standort und war ein beliebtes Fotomotiv.

 

Wie schnell der schöne Baum schließlich abgestorben ist, bedrückt auch Dr. Anja Starick, Leiterin des Umwelt- und Gartenamts: „Wir verlieren inzwischen sehr schnell sehr viele Bäume, und gerade die alten Bäume sind die klimatisch, naturschutzfachlich und gestalterisch wirksamsten und wertvollsten Exemplare. Bevor nachgepflanzte junge Bäume ihre Funktion übernehmen können, dauert es Jahrzehnte.“

 

In unmittelbarer Nähe des Schlösschen Schönfeld mussten wegen eines Pilzbefalls gerade erst zwei große Berg-Ahorne gefällt werden, ebenso im Tannenwäldchen gegenüber der Jugendherberge. Auch im Bereich der Weinbergterrassen sind plötzlich Berg-Ahorne abgestorben, eine weitere sehr schöne und in diesem Jahr abgestorbene Rotbuche steht im Henschelgarten gleich neben der Grimmwelt.

 

„Wir müssen uns bewusst machen, dass wir hier einmalige, unersetzliche Bäume verlieren“, sagt Umweltdezernent Christof Nolda nachdenklich. „Denn viele einheimische Bäume und insbesondere Rotbuchen, die wir heute in Parkanlagen noch nachpflanzen, werden aufgrund der Erderhitzung nie mehr die stattlichen Ausmaße der Bäume erreichen, wie wir sie jetzt noch kennen.“

 

Aus Gründen der Verkehrssicherheit muss die Rotbuche im Botanischen Garten voraussichtlich in der Woche nach Pfingsten gekappt werden, da totes Buchenholz schnell spröde und brüchig wird.

 

Der dicke Stamm und stabile Teile der Krone werden jedoch noch so lange wie möglich stehen bleiben, an den einst prachtvollen Baum erinnern und als stehendes Totholz eine wichtige Funktion als Lebensraum für Insekten übernehmen. Der Arbeitsbereich um die Rotbuche wird weiträumig abgesperrt, die Lindenallee und die nicht betroffenen Bereiche des Botanischen Garten können jedoch wie üblich besucht werden.

 

Pressekontakt: Michael Schwab


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Rotbuche im Botanischen Garten muss gefällt werden

©  Stadt Kassel/Umwelt- und Gartenamt
Rotbuche im Botanischen Garten muss gefällt werden

Es ist nicht zu übersehen: Die prächtige Rotbuche im Botanischen Garten hat die heißen und trockenen Sommer der vergangenen Jahre nicht überlebt und muss jetzt gefällt werden. Der Stamm und Teile der Krone bleiben jedoch stehen und werden Insekten über viele Jahre noch einen Lebensraum bieten.