Lippstadt und Lippetal – zwei Kommunen, die durch die Lippe eng verbunden sind. Das wurde deutlich, als Politiker und Politikerinnen aus beiden Kommunen kürzlich im Café Baumhoers direkt an der Lippe zusammentrafen. Alle Ratsfraktionen waren von den beiden Verwaltungen eingeladen worden, sich über das interkommunale Projekt „NaturTalenteLippe“ zu informieren.
Zunächst wurde der Abend durch Begrüßung des Lippetaler Bürgermeisters Matthias Lürbke eröffnet. Anschließend führte Klaus Schulze (B.S.L. Landschaftsarchitekten) als Moderator durchs Programm und Lisa Brede (Gemeinde Lippetal, Bauamt) sowie Laura Radtke (Stadt Lippstadt, Fachdienst Stadtplanung und Umweltschutz) stellten den aktuellen Planungsstand des Projekts vor.
Seit der Öffentlichkeitsbeteiligung im vergangenen Jahr ist viel passiert. Nachdem das Projekt mit zahlreichen Ideen und Maßnahmen gestartet war, fanden intensive Abstimmungen mit den Projektpartnern aus dem Bereich Tourismus (Kultur und Werbung Lippstadt GmbH, KWL) und Naturschutz (Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V., ABU) statt. Als Ergebnis steht unterm Strich ein breites Portfolio an Projekten, die die Lippeauenregion als Ausflugs- und Urlaubsziel stärken und gleichzeitig der wertvollen geschützten Landschaft gerecht werden.
Neben zahlreichen Qualitätssteigerungen am Wegesrand, etwa durch neue Fahrradrastplätze und Wasserzugänge, sorgen zwei Aussichtstürme für völlig neue Perspektiven auf die Lippe und ihre Aue. An digitalen Hotspots werden Augmented-Reality-Erlebnisse den Blick auf die Landschaft weiten. Die vorhandenen Aussichtspunkte werden, wie die gesamte touristische Infrastruktur entlang der Lippe, unter dem Blickwinkel der Barrierearmut und des Radtourismus, aufgewertet. Durch naturschutzfachliche Maßnahmen im direkten Umfeld der Aussichtspunkte wird das Naturerleben für Gäste noch einmal gestärkt.
Im Anschluss an den Informationsteil standen die Verwaltungen gemeinsam mit den Projektpartnern ABU und KWL Rede und Antwort. Die Politikerinnen und Politiker nutzten diese Gelegenheit rege. Das Ziel von „NaturTalenteLippe“, die Lippeauenlandschaft naturverträglich zu entwickeln und über die Region hinaus bekannt zu machen, wurde einhellig anerkannt. Während der konstruktiven Diskussion wurde der Mehrwert des Projekts für die Region deutlich. Ulrike Sindermann (Leiterin Tourismus KWL) betonte die Passgenauigkeit der Projektidee mit dem kürzlich verabschiedeten Lippstädter Tourismuskonzept.
Das verbesserte und zeitgemäße Aktivitätsangebot entlang der Lippe lädt Gäste und Einheimische aber nicht nur ein, die Auenregion als Freizeitort zu entdecken. Ganz nach dem Motto „man kann nur schützen, was man auch kennt“ verdeutlichte Joachim Drüke (1. Vorsitzender der ABU) auch den Wert des naturverträglichen Tourismus für den Naturschutz: Durch den behutsamen Kontakt mit der Flusslandschaft und das intensive Naturerleben erwachse in Einheimischen und Gästen eine besondere Wertschätzung für die charakteristische Lippeauenlandschaft.
Bis die Ideen umgesetzt werden können, ist noch einiges zu tun. Zunächst befassen sich die politischen Gremien der beiden Kommunen vor der Sommerpause mit dem entwickelten Projektportfolio. Anschließend gilt es, die Projekte für eine Bewerbung um den zweiten Stern der REGIONALE2025 zu konkretisieren und Fördermittel einzuwerben.
Hintergrund
Ein Fluss, zwei Kommunen, zahlreiche NaturTalente: Seit 2020 gibt es eine Initiative von Lippstadt und Lippetal für die gemeinsame Teilnahme an der Regionale 2025 mit dem Projekt „NaturTalenteLippe. Ziel des Projekts ist es, die vielfältigen Talente, die sich am Fluss, in der Aue, in Lippetal und Lippstadt auf unterschiedlichen Ebenen schon jetzt zeigen, weiter zu entwickeln, sie eng untereinander zu vernetzen und sie vor Ort und digital sichtbarer und erlebbar zu machen. Dazu wurden in fünf thematischen Netzwerken die Talente der Lippeauenregion aufgespürt und Maßnahmenvorschläge zu ihrer Förderung entwickelt. In 2022 waren auch Bürgerinnen und Bürger eingeladen, ihre Ideen für das Projekt einzureichen. Nun werden die Maßnahmen priorisiert und gemeinsam als Projekt NaturTalenteLippe im Rahmen der REGIONALE2025 weiter qualifiziert und anschließend umgesetzt.
2021 erhielten die Projektpartner den ersten von drei Sternen im Qualifizierungsprozess der REGIONALE2025 der Südwestfalenagentur. Mit dem ersten Stern werden herausragende konzeptionelle Ideen ausgezeichnet. Mit Vergabe des zweiten Sterns durch den Regionale-Ausschuss wird dem Projekt Zugang zu konkreten Förderprogrammen des Landes Nordrhein-Westfalen eröffnet. Der dritte Stern wird verliehen, wenn das Projekt umsetzungsbereit ist.
Pressekontakt: Frau Scharte, Pressestelle, pressestelle@stadt-lippstadt.de,Tel: 02941/980-313
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