Meldungsdatum: 26.05.2023

Telenotarzt für Südwestfalen Ende 2024 geplant

Voraussichtlich Ende 2024 soll ein gemeinsames Telenotarzt-System für Südwestfalen starten. Das Projekt wird von allen südwestfälischen Kreisen und dem benachbarten Oberbergischen Kreis getragen. Im Kreisausschuss gab es „Grünes Licht“ für die öffentlich-rechtliche Vereinbarung und für die weitere Umsetzung.

Das Land plant die flächendeckende Einführung eines Telenotarzt-Systems in Nordrhein-Westfalen. Ein speziell ausgebildeter Notarzt kann sich demnach per Telemetrie in einen Rettungswagen am Einsatzort zuschalten, das dort tätige Rettungsdienstpersonal anleiten und unterstützen. Über die Funkverbindung können dem Telenotarzt wiederum Daten und Messwerte übermittelt werden. Der Telenotarzt hat so die Möglichkeit, einen Transport vom Einsatzort ins Krankenhaus oder die Verlegung von Notfallpatienten aus heimischen in entferntere Krankenhäuser zu begleiten. Während seiner Tätigkeit kann er bestimmte medizinische Maßnahmen oder Medikamentengaben anordnen.

Ende 2024 soll ein gemeinsames Telenotarzt-System für Südwestfalen starten. Die fünf südwestfälischen Kreise und der benachbarte Oberbergische Kreis werden das Projekt gemeinsam tragen. Geplant ist, dass jeder der beteiligten Kreise eine Telenotarztzentrale in der Leitstelle einrichten wird. Dafür gründen die beteiligten Kreise eine Trägergemeinschaft. Im Kreisausschuss des Märkischen Kreises wurde einstimmig der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung für das Telenotarztsystem zugestimmt. Am Anfang soll jeder Träger mindestens einen Rettungswagen mit den technischen Voraussetzungen zur Nutzung des Telenotarzt-Systems ausstatten. Langfristig ist die bedarfsgerechte Ausrüstung aller Rettungswagen auf das neue System vorgesehen.

Ziel ist die qualitative Weiterentwicklung des Rettungsdienstes. Das Telenotarztsystem soll das bestehende Netz der notärztlichen Versorgung der Bevölkerung ergänzen und die schnellstmögliche Betreuung der Patienten verbessern.

Hintergrund

Die südwestfälischen Kreise arbeiten seit Jahren gut und vertrauensvoll zusammen. Für den Bereich des Rettungsdienstes wurde vor ca. neun Jahren ein Arbeitskreis gegründet, der sich etwa zweimal im Jahr mit grundsätzlichen Fragen der rettungsdienstlichen und notärztlichen Versorgung beschäftigt. Der Arbeitskreis wurde 2016 um den Oberbergischen Kreis erweitert.

Gemeinsam haben die südwestfälischen Kreise im Oktober 2021 ihr Interesse an der Einführung eines Telenotarzt-Systems gegenüber dem Land NRW signalisiert. Diesem Vorhaben hat das Land am 6. Dezember 2021 zugestimmt. Im November 2022 erfolgte die offizielle Erweiterung um den Oberbergischen Kreis.

Thema Bezuschussung im „Struwi“-Ausschuss

Keine Abstimmung erfolgte im Kreisausschuss zu einem anderen Tagesordnungspunkt. Die Kreistagsfraktion Die Linke hatte beantragt, dass der Märkische Kreis das 49-Euro-Ticket für alle Beschäftigten der Kreisverwaltung mit mindestens 25 Prozent bezuschusst – und in den kreiseigenen Gesellschaften eine analoge Bezuschussung sichergestellt werden sollte. Die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen sah zudem noch Informationsbedarf unter anderem in der Frage, welche Auswirkungen sich auf den Wirtschaftsplan der MVG ergeben, wenn ein Jobticket eingeführt würde. Weil noch weiterer Klärungsbedarf besteht, soll das Thema im nächsten Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Struktur und Verkehr (19. September) erneut auf die Tagesordnung kommen.

Pressekontakt: Alexander Bange / 02351 966 6150


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Voraussichtlich Ende 2024 soll ein gemeinsames Telenotarzt-System für Südwestfalen starten. Symbol-Foto: Raffi Derian / Märkischer Kreis

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Voraussichtlich Ende 2024 soll ein gemeinsames Telenotarzt-System für Südwestfalen starten. Symbol-Foto: Raffi Derian / Märkischer Kreis