Meldungsdatum: 30.05.2023
Auf der Ausbildungsbörse Plettenberg informierten sich interessierte Eltern, Jugendliche und Ausbildungsverantwortliche über die Berufe der Zukunft. Eingeladen hatten die Kommunale Koordinierungsstelle KAoA und die Partner des Netzwerks Berufsorientierung zu einer informativen Talk-Runde mit Gästen aus Wirtschaft, Schule, Ausbildungsbetrieb und Kommunen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Eltern gut informiert“. Wie heimische Betriebe mit dem rasanten technologischen Wandel umgehen, welche Herausforderungen zur Bewältigung der Corona-Krise gemeistert wurden und was Jugendliche mit Blick auf die Berufswahl von Unternehmen erwarten können, waren Themen des Austauschs unter der Moderation von Gregor Heggemann vom Märkischen Kreis.
Im Fokus standen pragmatische Lösungen, die die Ausbildungsbetriebe mit Hands-on-Mentalität und Kreativität umsetzen. Es wurde deutlich: Bei der Ausbildung zukünftiger Fachkräfte spielen zunehmend individuelle Stärken und Interessen der Auszubildenden eine große Rolle. Anspruchsvolle und moderne Ausbildungskonzepte sorgen dafür, dass Jugendliche, die sich heute für eine duale Berufsausbildung entscheiden, für die Zukunft bestens qualifiziert sind und gut aufgestellt ihren Berufsweg planen können.
Aber auch auf Fragen nach guten Strategien, um beim Vorstellungsgespräch zu überzeugen, oder wie man auch mit weniger guten Schulnoten punkten kann, gab es hilfreiche Tipps und Anregungen.
Als angehende Industriemechanikerin berichtete die Auszubildende der Firma Pühl, Vivien Termat, über die vielen Vorteile ihres Betriebspraktikums und dass Neugierde und Nachfragen wichtige Indikatoren seien, die den Ausbildenden echtes Interesse am Beruf signalisieren. Das bestätigte auch Yannik Müchler, kaufmännischer Geschäftsführer der Firma Kämper aus Lüdenscheid. Er hob hervor, dass Verlässlichkeit und Kommunikationsstärke in vielen Ausbildungsberufen wichtigere Auswahlkriterien seien als Schulnoten.
Elena Rempe, Elternlotsin und an der Adolf Reichwein Gesamtschule Lüdenscheid beschäftigt, sieht einen hohen Beratungsbedarf bei den Eltern, die ja wichtige Ratgeber bei der Berufswahl ihrer Kinder sind. Für viele Eltern sei das Abitur und ein anschließendes Studium das Bildungsziel mit der höchsten Attraktivität. Das entspreche aber nicht unbedingt den Interessen und Fähigkeiten ihrer Kinder. Die Möglichkeiten, auch in der dualen Ausbildung einen Abschluss zu erreichen, der universitäres Niveau habe, sei oft nicht bekannt.
Auch Jens Schuhmacher von der Agentur für Arbeit und Jörg Leiendecker von der SIHK betonten, dass es Eltern und Jugendlichen angesichts einer Fülle von Auswahlmöglichkeiten nicht leichtfalle, die Spreu vom Weizen zu trennen und das „richtige“ Berufsziel herauszufiltern. „Einfach machen“ und aktiv auf die Unternehmen zugehen, sei hier eine gute Strategie. Die Betriebe freuten sich auf den persönlichen Kontakt und hätten immer eine offene Tür.
„Wir versuchen über viele Praktika zu gehen und ganz früh eine Bindung zu den Betrieben herzustellen“, erläuterte Karin Gabriel, Lehrerin der Studien- und Berufsorientierung der Zeppelinschule Plettenberg, das an ihrer Schule bewährte Erfolgsrezept. Elementar sei auch, dass Schule und Eltern an einem Strang ziehen: „Wir brauchen das Interesse und die Unterstützung der Eltern, um gemeinsam etwas zu erreichen.“ Begleiten und unterstützen ja, keinesfalls aber Entscheidungen abnehmen, so der Appell.
Interessierte Eltern können die Aufzeichnung der Veranstaltung „Fit für die Zukunft?“ in Kürze auf der Webseite https://jobnavi-mk.de/eltern-gut-informiert/ in voller Länge ansehen.
Pressekontakt: Ursula Erkens 02351 9666149
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