Meldungsdatum: 30.05.2023

Preisträgerinnen des Kasseler Kunstpreises 2023 der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung stehen fest

Der Kasseler Kunstpreis der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung geht in diesem Jahr im Bereich Bildende Kunst an die Künstlerin Malin Kuht und für Intermediale Kunst an Cat Woywod. Beide Auszeichnungen sind mit jeweils 5 000 Euro dotiert. Ernannt wurden die Preisträgerinnen durch den Magistrat der Stadt Kassel auf Vorschlag des Stiftungsrats.

Zum vierten Mal wird zudem der Doris Krininger Preis an Kasseler Künstlerinnen und Künstler ab 35 Jahre und aller künstlerischen Sparten verliehen: In diesem Jahr wird der Preis an die Künstlerin Katrin Leitner vergeben.

Bekanntgegeben wurde die Magistratsentscheidung von der Vorsitzenden des Stiftungsrats, Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker: „Wir gratulieren den Preisträgerinnen des Kasseler Kunstpreises der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung, Malin Kuht und Cat Woywod, sowie des Doris Krininger Preises, Katrin Leitner, herzlich zu dieser Auszeichnung, die ihre außerordentliche künstlerische Arbeit würdigt. Zudem werden aus Stiftungsmitteln 14 Kasseler Kulturprojekte unterstützt und weitere vier Werke zeitgenössischer Kunst in die Artothek aufgenommen. Die Dr. Wolfgang Zippel Stiftung fördert so auch in diesem Jahr innovative Konzepte und hohe künstlerische Qualität. Sie stärkt damit nachhaltig wichtige künstlerische Positionen aus Kassel und der Region.“

 

Ausstellung und Preisverleihung

Die Preisverleihung wird am Dienstag, 20. Juni 2023, stattfinden. In diesem Rahmen werden auch die künstlerischen Arbeiten der diesjährigen Zippel-Preisträgerinnen, Malin Kuht und Cat Woywod, sowie der Preisträgerin des Doris Krininger Preises, Katrin Leitner, präsentiert. Die Ausstellung kann anschließend noch bis zum 25. Juni im Kasseler Kunstverein besucht werden.

 

Informationen zur Preisträgerin Malin Kuht

Malin Kuht (*1994) versteht sich als medienkritische Künstlerin und Aktivistin. In ihren künstlerischen Arbeiten konzentriert sie sich auf verschiedene Aspekte von Digitalisierung und den darin angelegten Veränderungen der Wahrnehmungsperspektive. Besonders gilt ihr Interesse der Netzwerkkultur innerhalb der gesellschaftlichen Machtverhältnisse. Fundierte Recherchen überführt sie in bewegte Bilder und Sprache, meist poetisch, humorvoll und spekulativ. In ihrem Film „En-Countering Cyberfeminism“ (2021) beschäftigt sie sich mit der Geschichte der frühen Netzkultur und wirft Fragen nach der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft von emanzipatorischen Zugängen zu Technologie auf. „En-Countering Cyberfeminism“ wurde auf zahlreichen Filmfestivals und in Ausstellungen gezeigt, Malin Kuht wurde dafür 2022 mit dem Label „Hessen Talents“ der Hessischen Film- und Medienakademie ausgezeichnet.

In diesem Sommer schließt Malin Kuht ihr Studium der Visuellen Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel ab. Ihr Abschlussfilm mit dem Arbeitstitel „Blue Light Waves Goodbye“ untersucht die technische Herstellung von blauer Farbe und deren Einsatz in der westlichen Kunst- und Kulturgeschichte.

 

Informationen zur Preisträgerin Cat Woywod

Cat Woywod (*1992) wird für ihre umfassende künstlerische Arbeit mit Sound, Performance und ortsspezifische Installation für ihre intermediale Kunst gewürdigt. Ihr tontechnisches Handwerk, die Erforschung des Zusammenspiels von Klang und Licht und die Erweiterung von Stimm- und Sprachfähigkeiten verwebt sie zu poetischen Klangskulpturen. Dabei schafft sie neue Dimensionen und Landschaften, in denen sich die Grenze zwischen Zeit und Raum verflüssigt.

Derzeit studiert Cat Woywod Visuelle Kommunikation im Bereich Sound bei Prof. Mario de Vega an der Kunsthochschule Kassel. Im Oktober 2023 wird sie mit einem Sound- und Performanceprojekt in Seoul, Südkorea ihr Studium abschließen.

 

Informationen zur Preisträgerin Katrin Leitner

Katrin Leitner (*1974) studierte von 1996 bis 2001 Bildende Kunst und von 2001 bis 2005 Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel und beendete ihr Studium als Meisterschülerin bei Prof. Rolf Lobeck. Sie ist in der Stadt Kassel nicht nur durch ihr künstlerisches Schaffen bekannt. Ihr Wirkungsbereich ist sehr vielschichtig: z.B. als Lehrbeauftrage an verschiedenen Universitäten, in Kassel und Beijing, China und als Ausstellungsmacherin und Kunstvermittlerin.

Doch sie ist hauptsächlich Künstlerin auf der Suche nach tiefem Verständnis von komplexen Strukturen und Zusammenhängen des menschlichen Daseins. In mehrjährigen Arbeitszyklen und Langzeitprojekten verbindet Katrin Leitner unterschiedlichste Medien wie Keramik, Videoprojektion, Text in Wort und Bild, die sie in raumbezogenen Installationen und performativen Inszenierungen zusammenführt, immer mit grundlegenden Fragen an die Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft.

Für ihre künstlerische Arbeit wurde sie mit verschiedenen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, zuletzt mit dem Arbeitsstipendium der Hessischen Kulturstiftung. Ihre Werke waren in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen zu sehen.

 

Fördermittel für Kasseler Kulturschaffende

In diesem Jahr wurden zudem Fördermittel von insgesamt 10 000 Euro aus Mitteln der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung an Kasseler Kulturschaffende vergeben. Folgende Akteurinnen und Akteure bzw. Projekte erhalten dieses Jahr eine Förderung:

 

Ankäufe für die Artothek

Für die Artothek Kassel werden Kunstwerke für insgesamt 6 500 Euro angekauft von:

Christian Küster, Katharina Jaeger, Lea-Maraike Sambale und Saskia Berschinski.

 

Hintergrund

Der Kasseler Kunstpreis wird seit 1992 von der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung an junge Künstlerinnen und Künstler der Musik und der Bildenden Kunst verliehen. Die Stiftung „Kasseler Kunstpreis Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung“ wurde 1991 gegründet. Stiftungsvorstand ist der Magistrat der Stadt Kassel, dem ein siebenköpfiger Stiftungsrat zur Seite steht. Dem Stiftungsrat gehören aktuell Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker als Vorsitzende, Professor Joel Baumann, Milen Krastev, Andrea Linnenkohl, Olaf Pyras, Dr. Volker Schäfer und Hartmut Schmidt an.

Ihr Entstehen verdankt die Stiftung Dr. Wolfgang Zippel, der 1923 in Kassel geboren wurde und der Stadt Kassel bei seinem Tod im Jahr 1990 Barvermögen und Sachwerte zum Zwecke der Stiftungsgründung vermachte.

Zweck der Stiftung ist die Förderung der Bildenden Kunst und der Musik. Im Zentrum steht dabei die jährliche Vergabe des Kasseler Kunstpreises an junge Künstlerinnen und Künstler aus der Region. Darüber hinaus vergibt die Stiftung Projektmittel zur Förderung künstlerischer Vorhaben und zum Ankauf von Kunstwerken für die Kasseler Artothek. Seit 2020 kann die Stiftung durch ein Vermächtnis von Doris Krininger ihr Wirken weiter entfalten und ausbauen. Doris Krininger war bis zu ihrem Tod im Jahr 2018 langjähriges Mitglied des Stiftungsrats der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung und vermachte der Stiftung einen Teil ihres Nachlasses zur Förderung von Künstlerinnen und Künstlern.

 

Weitere Informationen:

www.kassel.de/kasseler-kunstpreis

Pressekontakt: Michael Schwab


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Preisträgerin Malin Kuht

©  Martha Friedel
Preisträgerin Malin Kuht

Malin Kuth


Preisträgerin Cat Woywod

©  Saskia Kaffenberger
Preisträgerin Cat Woywod

Cat Woywod


Preisträgerin Katrin Leitner

©  Katrin Leitner
Preisträgerin Katrin Leitner

Katrin Leitner