Meldungsdatum: 12.06.2023

Planungsstand Gesamtschule Nord+ am Nordstadtpark – Vorstellung im Ortsbeirat am 15. Juni

Vom Rand in die Mitte des Stadtteils – die Planung für den neuen Schulstandort der Hegelsbergschule am Nordstadtpark schreitet voran. Stadtbaurat Christof Nolda sowie Vertreter von Stadt, GWGpro und Planungsbüro werden den Planungsstand am Donnerstag, 15. Juni, um 20 Uhr auf der gemeinsamen Sitzung der Ortsbeiräte Nord-Holland und Fasanenhof im Philipp-Scheidemann-Haus, Raum 107, vorstellen.

Auf dem bislang gewerblich geprägten Grundstück an der Fiedlerstraße wird in den nächsten Jahren die neue Gesamtschule Nord+ mit einem zukunftsgerichteten räumlich-pädagogischen Konzept, einer Grundstufe und Stadtteilbibliothek errichtet. Im Zusammenspiel mit anderen Bildungseinrichtungen vor Ort soll eine sozial ausgerichtete Bildungslandschaft entstehen.

 

„Die Veränderungen im Quartier gehen absehbar weit über die Grundstücksgrenzen der neuen Schule hinaus“, so Stadtbaurat Christof Nolda. „Von daher haben wir parallel auch die bevorstehenden Entwicklungen im Umfeld mitgedacht und mitgeplant. Bei dem Prozess ist es von größter Wichtigkeit, sensibel für die Besonderheiten vor Ort zu sein und die soziale Durchmischung wie Vielfältigkeit des Stadtteils zu erhalten. Durch die frühzeitige Beteiligung der lokalen Bevölkerung konnten wir ein wegweisendes Nutzungskonzept erstellen, das den weiteren Planungsprozess informiert hat. Im Ortsbeirat möchten wir nun die bisherigen Ergebnisse präsentieren.“

 

Unmittelbar angrenzend an die Bildungslandschaft soll ein urbanes Wohnquartier entstehen, das in Abstimmung mit dem privaten Eigentümer geplant wird. Des Weiteren wird der Standort der Elisabeth-Knipping-Schule eine bauliche Veränderung und  Erweiterung erfahren. Zusammen mit dem angrenzenden Unigelände entsteht so eine Kette von Bildungseinrichtungen rund um den Nordstadtpark.

 

Bereits frühzeitig hatte die Stadt im Frühjahr 2022 die Bewohnerinnen und Bewohner und aktive Akteure im Umfeld eingeladen im Rahmen eines öffentlichen Beteiligungsprozesses ihre Bedarfe und Wünsche für die Entwicklung des Quartiers zwischen Holländische Straße, Eisenschmiede und Mombachstraße einzubringen. Hierfür wurde extra das erfahrene und auf Partizipationsverfahren spezialisierte Architekturbüro die Baupiloten mit der Organisation und Durchführung des Beteiligungsprozesses beauftragt.

 

„In der Nordstadt wollen wir einfach gut leben!“ – so fasste ein Teilnehmer der Ideen-Werkstatt die Erkenntnisse des Beteiligungsprozesses treffend zusammen. Bei der Beteiligungsveranstaltung wurden aus unterschiedlichen Umfrage-, Diskussions- und Workshop-Formaten Anregungen gesammelt. Es wurde deutlich, dass die Menschen überwiegend gerne in der Nordstadt leben und der durchmischte und abwechslungsreiche Charakter des Stadtteils erhalten werden soll. Wichtig ist bei neuen Wohnquartieren ebenfalls auf die soziale Durchmischung zu achten und dass ein Mehrwert für die bereits hier lebenden Menschen entsteht: Neben Wohnraum soll genug Platz für Freizeitangebote und Begegnungsorte sein.

 

Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses wurden in einem Nutzungskonzept, eine Art Vision für das zukünftige Quartier am Nordstadtpark, zusammengeführt. Damit ist sichergestellt, dass bei Entwicklungen und Planungsprozessen im Quartiersumfeld darauf zurückgriffen werden kann, um die Bedarfe der Menschen vor Ort frühzeitig zu berücksichtigen. Das Nutzungskonzept kam so auch bereits beim Mitte 2022 durchgeführten architektonischen und städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb für die neue Schule und ein angrenzendes urbanes Wohnquartier im nordöstlichen Umfeld zum Einsatz. Das Preisgericht hat im September 2022 einen Siegerentwurf für den Schulneubau (Atelier 30 Architekten GmbH aus Kassel mit rheinflügel Severin aus Düsseldorf und weihrauch+fischer GmbH aus Solingen) und mehrere gleichplatzierte Entwürfe mit zukunftsweisenden Ansätzen für die Entwicklung des urbanen Wohnquartiers prämiert.

 

In einer anschließenden Überarbeitungsphase wurden die Planungen weiter vertieft und durch das Stadtplanungsbüro ISA Internationales Stadtbauatelier aus Stuttgart ausgearbeitet. Entstanden ist ein überzeugendes städtebauliches Konzept, das neben den schulischen Anforderungen auch privatwirtschaftliche Entwicklungsabsichten für das nördlich angrenzende urbane Wohnquartier aufgreift. Die aus dem öffentlichen Beteiligungsprozess ermittelten Bedarfe werden im Bereich des vorliegenden Entwicklungsbausteins bestmöglich integriert – z.B. sichere und neue Wegeverbindungen zwischen Fiedlerstraße und Eisenschmiede oder vielfältige und gut ausgestattete Freiräume für unterschiedliche Nutzergruppen.

 

Auf dieser Grundlage soll das Bebauungsplanverfahren für den Bereich zwischen Fiedlerstraße und Eisenschmiede nun mit der sogenannten ‚frühzeitigen Beteiligung‘ fortgesetzt werden. Durch das Verfahren wird die städtebauliche Entwicklung von einem ehemaligen Gewerbestandort hin zu einem neuen, urban geprägten Wohn- und Bildungsstandort planungsrechtlich abgesichert und eine Bebauung ermöglicht.

 

Ein Abschlussbericht mit den Ergebnissen des Beteiligungsprozesses wird zeitnah auf der Projektwebsite https://www.kassel.de/beteiligung-nordstadt zur Verfügung gestellt.

 

Pressekontakt: Michael Schwab