Meldungsdatum: 13.06.2023

Auszeichnung für „Katernberger Bach – Mach mit!“

Emschergenossenschaft und Stadt Essen nahmen in Berlin den Preis Soziale Stadt entgegen

Die Emschergenossenschaft und die Stadt Essen sind in Berlin für ihr gemeinsames Projekt „Katernberger Bach – Mach mit! Wasserwirtschaft, Stadtentwicklung und Menschen im Quartier Hand in Hand“ mit dem Preis Soziale Stadt ausgezeichnet worden. Insbesondere zeigte sich die Jury von der Partizipation der Bevölkerung bei der Entwicklung des Blauen Klassenzimmers am Katernberger Bach beeindruckt. Das Gewässer war über Jahrzehnte ein in Teilen verrohrter Schmutzwasserlauf und wurde im Zuge des Generationenprojektes Emscher-Umbau vom Abwasser befreit und naturnah umgestaltet.

Die Auszeichnung für das Essener Projekt begründete die Jury mit den folgenden Worten: „Das Projekt „Katernberger Bach – Mach mit!“ ist ein herausragendes Beispiel für die gemeinsame Aufwertung und Gestaltung des Lebensumfelds. Eine Vielzahl institutioneller und privater Akteure haben die Gelegenheit zum ökologischen Umbau des Bachs genutzt und eine vielfältige Blau-Grüne Infrastruktur für die Bevölkerung geschaffen. Insbesondere die Beteiligung von Jugendlichen und Kindern sowie das Konzept eines „Blauen Klassenzimmers“ hat die Jury beeindruckt. Durch die Kostenübernahme der Partner und eine starke Identifikation der Bürgerschaft ist die Verstetigung gesichert. Der Ansatz wird bereits auf andere Quartiere übertragen, sodass das gute Beispiel auch weitergetragen wird.“

Überreicht wurde die Auszeichnung unter anderem von Sören Bartol, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Für die Emschergenossenschaft nahm Bettina Gruber, als Gebietsmanagerin Mitte für den Umbau des Katernberger Bachs verantwortlich, den Preis entgegen – stellvertretend auch für die beiden nicht in Berlin anwesenden Projektleiter der Emschergenossenschaft Henning Stahlschmidt und Sebastian Ortmann. Die Stadt Essen wurde vertreten durch Margarete Meyer und Ingrid Ratay, zuständig für das Thema Stadtteilentwicklung.

„Die Auszeichnung unseres Projektes mit dem Preis Soziale Stadt ist eine wunderbare Bestätigung unserer Arbeit und unterstreicht den sozialen und nachhaltigen Charakter des Emscher-Umbaus. Uns war es besonders wichtig, die Menschen aus dem Stadtteil bei diesem Flussumbau abzuholen und mitzunehmen, denn letztlich ist es ihr unmittelbares Lebensumfeld, das wir gemeinsam mit ihnen und für sie umgestaltet haben“, sagt Bettina Gruber von der Emschergenossenschaft.

„Das besondere an dem Projekt ist die gute Zusammenarbeit der Kooperationspartner. In die Planungen waren aber eben auch maßgeblich Ideen, Wünsche und Anregungen der Katernberger Bürgerinnen und Bürger eingeflossen“, so Margarete Meyer, Leiterin der Abteilung Stadterneuerung, Städtebauförderung und Stadtteilentwicklung bei der Stadt Essen. „Gebaut wurde seit September 2019. Entstanden sind dabei unter anderem zahlreiche Bachterrassen, Entdeckerorte mit Furten, ein Jugendort, ein Spielplatz, neue Zugänge zum Gewässer und mehr. Denn das Thema Bildung spielt am Katernberger Bach unter anderem mit dem ‚Blauen Klassenzimmer‘ als Lernstandort im Freien eine wichtige Rolle, aber durch das Erleben und partizipative Gestalten des eigenen Lebensumfeldes.“

Umbau des Katernberger Bachs
Der Katernberger Bach floss seit den 1960er-Jahren größtenteils unterirdisch verrohrt durch den Essener Stadtteil Katernberg. Dadurch war er in der Wahrnehmung der Menschen kaum vorhanden. Im Rahmen des Generationenprojektes Emscher-Umbau wurde das Gewässer offengelegt. Um das Reinwasser von dem Schmutzwasser zu trennen, wird die zuvor bereits vorhandene Gewässerverrohrung nun als Abwasserkanal benutzt. Anschließend wurde der Grünzug in Katernberg neugestaltet. Dafür wurden circa 90.000 Kubikmeter Boden bewegt. Nun befinden sich an dem neu entstandenen offenen Bachlauf verschiedene Furten, ein sogenanntes „Matschufer“ und ein Blaues Klassenzimmer als Lernstandort im Freien. In den Umbau des Katernberger Bachs investierte die Emschergenossenschaft rund 29 Millionen Euro.

Für die Maßnahmen zum ökologischen Gewässerumbau erhielt die Emschergenossenschaft eine Zuwendung durch das Umweltministerium des Landes NRW in Höhe von 50 Prozent der Investitionssumme. Projekte wie das Blaue Klassenzimmer wurden vom NRW-Städtebauministerium im Rahmen der Kooperation „Gemeinsam für das Neue Emschertal“ mit knapp 350.000 Euro gefördert. Da Katernberg zum Städtebaufördergebiet „Soziale Stadt – Investitionen im Quartier, Stadtbezirk VI Zollverein, Essen“ zählt, wurden auch auf Initiative der Stadt Essen für die städtebauliche Integration und zur Stärkung der Erlebbarkeit des neuen Gewässers Fördermittel des NRW-Städtebauministeriums in Höhe von 80 Prozent der Gesamtkosten (knapp 1,3 Millionen Euro) bewilligt. Den Rest übernahm die Stadt Essen als Eigenanteil.

Gemeinsam für das neue Emschertal
Das Projekt „Katernberger Bach – Mach mit!“ ist umgesetzt worden im Rahmen der Kooperation „Gemeinsam für das neue Emschertal“ zwischen der Emschergenossenschaft und dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen. Ziel war es, am Katernberger Bach zusätzlich zu den Maßnahmen der ökologischen Verbesserung im Zuge des Emscher-Umbaus weitere Stationen entstehen zu lassen, die das Gewässer zugänglich machen und es so in das Stadtteilleben einbinden.

Die Auslober des Preises Soziale Stadt – gemeinsam für Quartiere sind der AWO Bundesverband e.V., der Deutscher Mieterbund, der Deutsche Städtetag, der vhw Bundesverband Wohnen und Stadtentwicklung sowie der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V..

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz. www.eglv.de


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Preis Soziale Stadt für "Katernberger Bach - Mach mit!"

©  André Wagenzik
Preis Soziale Stadt für

Den Preis Soziale Stadt für das Projekt "Katernberger Bach - Mach mit!" nahmen Bettina Gruber von der Emschergenossenschaft (2.v.l.) sowie Margarete Meyer (mi.) und Ingrid Ratay (2.v.r.), von der Stadt Essen, entgegen. Übergeben wurde der Preis von Silvio Witt (li., Deutscher Städtetag) und Sören Bartol (re., Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen).


Preis Soziale Stadt für "Katernberger Bach - Mach mit!"

©  André Wagenzik
Preis Soziale Stadt für

Den Preis Soziale Stadt für das Projekt "Katernberger Bach - Mach mit!" nahmen Bettina Gruber von der Emschergenossenschaft sowie Margarete Meyer und Ingrid Ratay von der Stadt Essen entgegen.


Katernberger Bach wieder blaugrün

©  Andreas Fritsche / EGLV
Katernberger Bach wieder blaugrün

Der einst verrohrte und unterirdische Katernberger Bach wurde von der Emschergenossenschaft und der Stadt Essen offengelegt und zum blaugrünen Naherholungsort direkt vor der Haustür verwandelt. Die Aufwertung der Natur und des Wohnraums für die Anwohnerinnen und Anwohner wird am Samstag auf dem Bürgerfest zelebriert.


Katernberger Bach in Essen

©  Andreas Fritsche/EGLV
Katernberger Bach in Essen

Bei der Planung für die Renaturierung und Gestaltung des Katernberger Bachs in Essen ist die Bevölkerung aktiv im Vorfeld eingebunden worden. Zahlreiche Ideen und Anregungen wurden anschließend bei der ökologischen Umgestaltung und der städtebaulichen Einbindung des Gewässers berücksichtigt und umgesetzt.