Meldungsdatum: 14.06.2023

Münster erarbeitet Energienutzungsplan

Rat beauftragt umfassendes Konzept zur kommunalen Wärmeversorgung

 

Münster (SMS) Als langfristige und regelmäßig zu aktualisierende Planungsgrundlage einer nachhaltigen Wärmeversorgung erstellt die Stadt Münster auf dem Weg zur Klimaneutralität 2030 einen Energienutzungsplan (ENP). Das hat der Rat der Stadt Münster in seiner Sitzung vom Mittwoch (14. Juni) beschlossen. Unter Federführung der Stabsstelle Klima richtet die Verwaltung dafür eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Stadtwerke und Stadtnetze Münster ein. Der Energienutzungsplan soll bis Ende 2024 vorliegen. Die Unterstützung weiterer externer Akteurinnen und Akteure hält sich die Stadt als Option offen.

Aktuell entfallen rund 40 Prozent der CO2-Emissionen in Münster auf die Wärmeversorgung von Gebäuden. Gleichzeitig wird der Wärmebedarf zu 80 Prozent durch fossil betriebene Zentralheizungen (Erdgas, Heizöl) bereitgestellt. Der Anteil erneuerbare Energien fällt mit drei Prozent dagegen äußerst gering aus. Die Umstellung auf erneuerbare Wärme ist – neben der energetischen Gebäudesanierung – aus Sicht der Stadt Münster für den Klimaschutz daher dringend erforderlich. Hierzu bedarf es eines stadtweit koordinierten und zielgerichteten Vorgehens.

Obwohl die kommunale Wärmeplanung voraussichtlich Ende 2023/Anfang 2024 über ein Bundesgesetz verpflichtend werden soll, will die Stadt Münster gemeinsam mit anderen Kommunen wie Dortmund, Essen, Köln oder Düsseldorf eine Vorreiterrolle einnehmen und den Prozess proaktiv gestalten. Durch den integralen Ansatz des Energienutzungsplans, neben einer kommunalen Wärmeplanung auch Themen wie Strom, grüne Gase und Kälte miteinzubeziehen, geht die Stadt dabei über die erwarteten gesetzlichen Regelungen hinaus.

Mithilfe des Energienutzungsplans wird der langfristig zu erwartende Energiebedarf in Münster mit einer auf erneuerbaren Energien beruhenden Versorgungsinfrastruktur abgestimmt. Daraus ergeben sich weitere Schlussfolgerungen für konkrete Maßnahmen wie die Ausweitung und weiterhin konsequente Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung oder Unterstützungsangebote für Hausbesitzende. Die Stadt schafft auf diesem Weg eine Planungs- und Investitionssicherheit für alle Akteurinnen und Akteure in Münster.

Pressekontakt: Thomas Reisener