Meldungsdatum: 20.06.2023
Die vor einem halben Jahr geflutete, renaturierte Mündung der Emscher ermöglicht es mittlerweile auch Lebewesen aus dem Rhein, das Emscher-System zu besiedeln. Rund 60 Forschende, unter anderem von der Emschergenossenschaft, der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet, der Biologischen Station Kreis Wesel, den NABU-Gruppen der Region, der Universität Duisburg-Essen, der NABU-Naturgucker sowie des Rheinischen Fischereiverbandes e.V. waren am Wochenende vor Ort. Emschergenossenschaft und NABU NRW hatten außerdem interessierte Bürger*innen dazu eingeladen, den Expert*innen am Sonntag im Bereich des Hofs Emschermündung über die Schulter zu schauen.
Besonders spannend waren die Funde von der kleinen Sommerwurz (Pflanze), Quappen, Bachforellen, Groppen (Fische), Wasserfledermäusen, Baumfalken, Austernfischern, Waldwasserläufern, Flussseeschwalben, dem kleinen Weinschwärmer und Wolfmilchschwärmern (Nachtfalter). Die finalen Ergebnisse des Monitorings werden voraussichtlich in der kommenden Woche vorliegen, zuvor wird die Liste der Arten noch durch Nachbestimmung und Nachlieferung sicherlich aufgestockt. In Zeiten der schwindenden Artenvielfalt sind Flächen, auf denen sich die Natur noch ungestört entwickeln kann, besonders wichtig: Die Renaturierung der Emscher-Mündung leistet dafür einen wertvollen Beitrag! Es bleibt spannend zu beobachten, wie die Wiederbesiedlung der Aue in den kommenden Jahren voranschreiten wird.
Kooperation zwischen NABU und Emschergenossenschaft
Umweltschutz, Biodiversität und Umgang mit den Folgen des Klimawandels sind Themen, die sich der Naturschutzbund NABU und Emschergenossenschaft/Lippeverband (EGLV) als große Verbände in NRW auf die Fahne geschrieben haben. Seit 2021 arbeiten die Emschergenossenschaft und der NABU NRW im Rahmen einer Kooperation gemeinsam an der Umsetzung dieser Themen. Neben Artenschutzmaßnahmen stehen Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit und wasserpolitische Themen im Fokus, so wie ganz aktuell der „Tag der lebendigen Emscher“.
Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz. www.eglv.de
Dr. Thomas Korte und Tom Eberhard (beide von EGLV) untersuchen die neue Emscher-Mündung in den Rhein bei Dinslaken und Voerde.
Dr. Dorothea Voss, Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit, gemeinsam mit EGLV-Biologin Susanne Lemmel (li.) beim Untersuchen der Wasserproben.
Rund 600 Tierarten haben Forscher*innen beim „Tag der lebendigen Emscher – Die Natur unter der Lupe“ entdeckt.
Die Forscher*innen fanden unter anderem Insekten und über 90 Schmetterlingsarten.
Sämtliche Texte und Fotos können unter Angabe der Quelle frei veröffentlicht werden, Belegexemplare sind willkommen.
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