Meldungsdatum: 27.06.2023

Ozean-Route: Projekt kann mit Fördermillionen rechnen

(pen) Digital, multimedial und innovativ – dies sind die Markenzeichen eines Rad-Erlebnis-Angebotes, das im Ennepe-Ruhr-Kreis im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 erfahrbar werden soll. Die Ozean-Route/Vom Kommen und Gehen des Meeres – so der Name des Projektes - will über die Erdgeschichte des Ruhrgebietes informieren und Interessierte zu einer virtuellen Zeitreise einladen. Geschehen soll dies an Erlebnisstationen, die an bereits bestehenden und etablierten Routen wie dem Ruhrtalradweg oder dem Rundkurs von Ruhr zu Ruhr gebaut werden.

 

„Wir möchten Touristen erlebnisorientiert für das Naturerbe dieser Region sensibilisieren und ihnen Einblicke in die komplexen Zusammenhänge liefern, die das Klimageschehen auf der Erde steuern. Im Mittelpunkt stehen geologische Aspekte. Aufgegriffen werden beispielsweise der Kontinentaldrift, das Kommen und Gehen eines Ozeans, das Erobern des Landes durch Pflanzen und Tiere und das damit verbundene Entstehen der Kohle im Ruhrgebiet“, skizziert Osita Uchegbu, Projektverantwortlicher im Schwelmer Kreishaus, das Vorhaben. Ein Vorhaben, das mit seinem fahrradtouristischen Schwerpunkt im Interesse des Klimas zudem auf nachhaltige Mobilität setze.

 

Vor wenigen Tagen sind die Chancen für die Ozean-Route deutlich gestiegen, sie gehört zu NRW-weit 25 Projekten, deren Ansatz von einer Expertenjury als innovativ für einen nachhaltigen und verantwortungsbewussten Tourismus bewertet wurde. Dieses Urteil ebnet den Weg zu einer finanziellen Förderung, sie steht im Zusammenhang mit dem Projektaufruf „Erlebnis.NRW - Zukunft von Kultur, Natur und nachhaltigem Tourismus gestalten“. Zur Verfügung stehen insgesamt rund 24 Millionen Euro EU- und Landesmittel.

 

„Wir können jetzt einen Antrag auf den Weg bringen und dürfen von einer Unterstützung ausgehen. Nach wie vor kalkulieren wir mit einer Förderung von 75 Prozent. Signalisiert wurde uns allerdings bereits, dass wir das Projekt mit seinem Volumen von 2,3 Millionen Euro ein wenig verkleinern sollen. Welche Bedingungen und Anforderungen genau gelten, erfahren wir Anfang Juli von der Bezirksregierung“, freut sich Landrat Olaf Schade über die Nachricht aus Düsseldorf. Die bisher bereits geleistete gute Vorarbeit werde absehbar Früchte tragen.

 

Inszeniert werden könnte dann eine faszinierende Erzählung über Jahrmillionen alte Prozesse. Immer mittendrin das Ruhrgebiet, mal Küste, mal tiefer Ozean, dann wieder Küste. An vielen Orten auch im Ennepe-Ruhr-Kreis werden 300 Millionen Jahre Geschichte in Gesteins- und Kohleschichten und durch Versteinerungen/Fossilien sichtbar.

 

Dies gilt unter anderem für die Steinbrüche Am Kleff und Dünkelberg in Witten sowie das Wittener Muttental, für den Steinbruch Külpmann in Wetter-Albringhausen sowie den Flözaufschluss in Sprockhövel-Hölteregge und die Freilichtbühne Isenburg in Hattingen. In der Nähe des Aufschlusses Weuste in Sprockhövel-Hobeuken soll zudem eine so genannte Rippelmarkenwand am Radweg aufgestellt werden.

 

„Diese Orte sind als Standorte für die Erlebnisstationen besonders geeignet. Jeder Standort soll zum einen Station des großen Ganzen sein, zum anderen eine spezielle Facette beleuchten. Hierfür lassen wir eine Sagenfigur Geschichten erzählen, setzen auf interaktive Elemente und interessante Objekte, Infosäulen und grafische Elemente“, so Uchegbu.

 

Im Projektvorschlag wird zwischen Hauptstandorten (2 bis 4), Nebenstandorten (4) und einem Sonderstandort unterschieden. Was am Ende wo entstehen wird und wo damit Informationen in welcher Form gegeben werden, ist noch nicht entschieden.

 

Stichwort Antragsteller

 

Antragsteller ist der Ennepe-Ruhr-Kreis, als so genannten assoziierte Partner treten die Stadt Hagen, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, GeoPark, das Team der IGA 2027 und die Ruhr Touirsmus GmbH auf.