Meldungsdatum: 04.07.2023

Waldschule goes future: Tage des „Offenen Tores“ vom 11. bis 13. Juli

Einige waren selbst in der Schulzeit da, andere kennen nur die alte Steinmauer von der Spazierrunde: Die Waldschule zwischen Kirchditmold und Wilhelmshöhe, unweit der Prinzenquelle. Die historischen, denkmalgeschützten Gebäude mit dem großen Naturgelände sollen jetzt als Bildungsort für nachhaltige Entwicklung quasi wiederbelebt werden. Und da ist die Unterstützung der Kasseler Bevölkerung gefragt!

Deswegen öffnet die Waldschule von Dienstag, 11. Juli, bis Donnerstag, 13. Juli, ihre Tore für ein besonderes Kennlern- und Mitmach-Programm.

„Als Ort der Bildung hat die Waldschule eine lange Geschichte und wird auch heute noch etwa von Grundschulklassen genutzt. Jetzt gilt es, gemeinsam in die Zukunft zu denken. Wir wollen die Waldschule fit für die Zukunft machen, das Angebot erweitern und wieder mehr Menschen für diesen zauberhaften Ort begeistern. Die Waldschule soll zukünftig ein Bildungsort sein, an dem Nachhaltigkeit er- und gelebt werden kann“, so Bildungsdezernentin Nicole Maisch.

Von Ausstellung bis zum Dreamboard
An allen drei Tagen wird auf dem Gelände eine Ausstellung des Fachbereichs Freiraumplanung der Universität Kassel stattfinden. Ein Semester lang haben sich 16 Studierende intensiv mit der Waldschule beschäftigt, historisches Material gesucht, gesichtet und gesammelt. Herausgekommen ist ein interessanter Einblick in die Themen Geschichte, Nutzung und Netzwerk der städtischen Waldschule. Geöffnet ist die Ausstellung täglich von 9 bis 18 Uhr.

Damit die Waldschule jetzt und auch in Zukunft als attraktiver außerschulischer Lernort genutzt werden kann, braucht es neben neuen Ideen auch einen tatkräftigen Unterstützungskreis. Daher gibt es zum einen drei Tage lang ein sogenanntes „Dreamboard“. Hier können Besucherinnen und Besucher ihre inhaltlichen Ideen für die Waldschule anpinnen. Ebenso können sich Engagierte melden, um mitzuhelfen. Beispielsweise ein Handwerker, der in einem Workshop aus gebrauchten Materialien eine Tauschbox für Schulen bauen, oder eine Renovierungsaktion an den Gebäuden als „Mitmachbaustelle“ oder „Klimabaustelle“ für Jugendliche anbieten kann. Oder jemand hat berufsbedingt gelernt, wie man aus Blumen Naturfarbe herstellen kann und will dieses Wissen weitergeben. Dann ist sie oder er beim Dreamboard genau richtig.
Oder aber beim Förderverein Waldschule e.V.. Der Verein bietet eine gute Basis für ehrenamtliches Engagement für alle, die sich für die Weiterentwicklung aktiv einsetzen wollen.  An den „Tagen des Offenen Tores“ wird eingeladen, gemeinsam Visionen einer nachhaltigen Waldschule, einem Ort der Zukunftsbildung, zu entwickeln.

Summ summ summ
Der Dienstagvormittag, 11. Juli, gehört den Bienen und den Grundschulklassen der Losseschule. Als kleine Forscher gehen die Kinder auf die Suche: Das geheime Leben der Bäume wird erforscht und ein Blühstreifen als Wildbienen-Insel angelegt.
Geplant ist auch, mit einer Klasse eine "Zukuftswerkstatt Waldschule" durchzuführen. Ziel ist es, mit den Kindern räumliche Ideen für die künftige Entwicklung des Geländes zu erarbeiten und diese in einem Modell festzuhalten. Das Modell soll dann als Kommunikationsmedium der Ideen der Kinder gegenüber weiteren Waldschulbesucherinnen und -besuchern an den kommenden Tagen dienen.

In einem Kochkus der Schmeckademie werden Kinder ein sommerliches Mittagessen herstellen. Dabei sollen Kinder und Jugendliche durch positive, praktische Erfahrungen während des Workshops nachhaltige und klimafreundliche Impulse für ein ganzheitlich gesundes Essverhalten mit auf den Weg gegeben werden. Der Kurs wird von den Landfrauen Hessen finanziert.

Café mitten im Wald
Kaffee, Kuchen und gute Gespräche – das alles gibt es am Mittwoch, 12. Juli, ab 15 Uhr in der Waldschule. Gemeinsam mit dem Förderverein Waldschule e.V. lädt die Stadt Kassel zu Gesprächen an die Kaffeetafel unter Bäumen ein. Mit Blick auf den 100-jährigen Geburtstag der Waldschule in 2026 können hier auch persönliche Geschichten miteinander geteilt werden. Gerne können auch alte Fotos mitgebracht werden, um in Erinnerungen zu schwelgen.

Lernsnacks für Lehr- und Hortkräfte
Wie das Gelände der Waldschule und die Umgebung pädagogisch nutzen? Wie kann Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an diesem Ort aussehen und gelingen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Veranstaltung am Donnerstag, 13. Juli.
Daher hat die Stadt Kassel die Lehr- und Hortkräfte der Grundschulstandorte zu „BNE-Lernsnacks“ in die Waldschule eingeladen. Die Interessierten können sich zu verschiedenen Themenfeldern ihr „Lern-Menü“ zusammenstellen. Hier werden dann Anregungen gegeben, wie Fragen rund um Wald, Naturerleben und Klimawandel auf dem Gelände der Waldschule mit einfachen Mitteln pädagogisch umgesetzt werden können – besonders für Kinder im Grundschulalter. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Roten Rübe e.V.  und anderen Kooperationspartnerinnen und -partnern durchgeführt. Zur Unterstützung der Teilnehmenden wird die Rote Rübe e.V. auch für Spiel und Spaß für die mitgebrachten Kinder sorgen. Eine Anmeldung ist zur Planung erforderlich.

Mehr Informationen zu den „Tagen des Offenen Tores“ gibt es auf www.kassel.de/waldschule.

Hintergrund:
Die Waldschule Kassel liegt mitten im Grünen zwischen dem Bergpark Wilhelmshöhe und der Hessenschanze. Aktuell bietet sie allen Grund- und Förderschulen Kassels von Mai bis Oktober die Möglichkeit, ihre Wander- und Projekttage auf dem Gelände durchzuführen. Sie ist daher keine reguläre Schule, sondern stellt einen außerschulischen Lernort mit einer bald 100-jährigen Geschichte dar. In den Ferien steht die Waldschule darüber hinaus den Kasseler Kitas sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe zur Verfügung.
Mit einer Waldpädagogin können, unabhängig von einen m Besuch in der Waldschule, zu diversen Themen (von Kräuterhexen bis Vogelnester) Waldführungen vereinbart werden.

Als „Städtische Waldschule Kassel“ wurde sie 1926 in Betrieb genommen. Die Stadt Kassel hatte das insgesamt rund 7,5 Hektar große Gelände zunächst gepachtet, im Jahr 1960 wurde sie dann selbst Eigentümerin der Immobilie. Die beiden ältesten Gebäude des denkmalgeschützten Waldschul-Ensembles wurden um 1800 errichtet. Seit 1999 engagieren sich Bürgerinnen und Bürger im Förderverein für den Erhalt.

 

Pressekontakt: Simone Scharnke