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Presseinformation

07. Juli 2023
Hitze als Gesundheitsgefahr – Verhaltenstipps, Refill und kühle Orte
Sommerreihe Hitzeschutz / Erkenntnisse der Aktionswoche

Kreis Steinfurt. Die Sommer in Deutschland werden heißer und beeinträchtigen zunehmend unsere Gesundheit. Die hitzebedingte Übersterblichkeit steigt in den immer wärmeren Sommern deutlich an. Im Jahr 2019 gab es bereits rund 47 Prozent mehr Todesfälle im Zusammenhang mit Hitze als in der Referenzperiode von 2000 bis 2005. Außergewöhnliche Hitzebelastungen bewirken im Extremfall unter anderem Hitzschläge, Stoffwechselstörungen und Herzinfarkte. Im letzten Sommer gab es in Deutschland nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts etwa 4.500 Hitzetote. Wie diese Entwicklungen auch den Kreis Steinfurt betreffen und welche Vorsorge Bürgerinnen und Bürger treffen können, beleuchtete der Kreis Steinfurt in einer digitalen Aktionswoche im Juni. Die gesammelten Informationen fließen jetzt in eine kleine Sommerreihe zum Thema Hitzeschutz ein. In diesem ersten Teil geht es um allgemeine Schutzhinweise.

 

Besonders intensiv ist die Mittagssonne im Zeitraum zwischen elf und fünfzehn Uhr. Daher gilt es, diese möglichst zu meiden und für einen ausreichenden Sonnenschutz mithilfe von Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor, Kopfbedeckungen und langer, luftiger sowie heller Kleidung zu sorgen. Zu beachten ist, dass der Körper auch im Schatten der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist.

 

Körperliche Aktivitäten und Erledigungen sollten an heißen Tagen in den kühleren Stunden am Morgen und am Abend eingeplant werden. Dies sind auch die idealen Zeiten für die Lüftung der Wohnung: Am Mittag und Nachmittag sollten Wohnräume geschlossen und dunkel gehalten werden, um den Eintrag von Wärme zu verhindern. Sich selbst kann man zwischendurch mit lauwarmen Duschen oder Bädern die Füße und Handgelenke kühlen. Der Aufenthalt unter Bäumen und in kühlen Innenräumen ist deutlich angenehmer als im Außenbereich einer stark versiegelten Innenstadt, daher empfiehlt es sich, Schattenplätze aufzusuchen und sich nach Möglichkeit mit Wasser abzukühlen. 

 

„Während eines Tages mit hohen Außentemperaturen muss ausreichend Flüssigkeit zugeführt werden. Die Gefahr der Dehydrierung ist in besonderem Maß bei älteren Menschen gegeben, da sie seltener Durst verspüren und weniger Abkühlung durch Schwitzen erfahren. Idealerweise trinken Erwachsene täglich reichlich Wasser, ungesüßte Tees oder Fruchtschorlen. Gut eignen sich an heißen Tagen außerdem leichte und salzige Kost sowie wasserreiche Lebensmittel und kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt“, empfiehlt die Hausärztin Dr. Sonja-Marie Micudaj aus Ladbergen. Sie hatte im Rahmen der Aktionswoche einen Online-Vortrag gehalten, der zu sehen ist unter https://www.youtube.com/c/energieland2050eV. Wer unterwegs seine Trinkflasche auffüllen möchte, kann dies kostenfrei an einem Trinkwasserbrunnen oder bei einer so genannten „Refill-Trinkstation“, also Nachfüll-Station tun. Refill-Aufkleber in Eingangsbereichen des Einzelhandels, der Gastronomie oder öffentlichen Einrichtungen weisen auf das Angebot hin; die Stationen sind auch unter www.refill-deutschland.de aufgeführt.

 

Kinder, ältere und kranke Menschen leiden stark unter den extremen Temperaturen einer Hitzewelle. Aber auch Menschen, die Sport treiben oder im Freien schwer körperlich arbeiten, sind gefährdet. Babys und Kleinkinder haben ein anderes Verhältnis von Hautoberfläche und Körpergewicht als Erwachsene, sodass sie schneller austrocknen und stärker von Sonnenbrand und Hitzschlag gefährdet sind. Insbesondere bei körperlichen Aktivitäten erzeugen Kinder viel Stoffwechselwärme, schwitzen jedoch weniger und können somit ihre Körpertemperatur nur schwer selbst regulieren. Säuglinge und Kleinkinder sollten aufgrund ihrer besonders empfindlichen Haut niemals direkt der Sonne ausgesetzt werden. Sonnenmilch, ein Hut mit Nackenschutz und helle Kleidung schaffen Abhilfe. Achtung: Wasser reflektiert die UV-Strahlung und verstärkt sie damit. Zudem gilt: Niemals Kinder, gesundheitlich geschwächte Personen oder Haustiere in einem geparkten Fahrzeug zurücklassen! Die Temperaturen im Innenraum steigen in kürzester Zeit so stark an, dass unmittelbare Lebensgefahr besteht.

 

Auch Schwangere bilden eine Risikogruppe: der Blutdruck von schwangeren Frauen schwankt und ihr Hormonhaushalt sowie Stoffwechsel verändert sich, sodass es vermehrt zu Hitzewallungen und Schwitzen kommt. Schwangere sollten bei Hitze darauf achten, öfter Pausen einzulegen und ausreichend zu trinken.

 

Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Asthma oder Diabetes sind nicht selten darin eingeschränkt, ihre Körpertemperatur zu regulieren. Des Weiteren kann Hitzestress bestimmte Symptome akut verstärken. Möglicherweise ist es notwendig, die Medikation von Patienten an heißen Tagen anzupassen. Hier solle im Bedarfsfall Rücksprache mit dem Hausarzt gehalten werden.

 

Zusammengefasst gilt: „Machen Sie sich der Gefahr von heißen Temperaturen bewusst und achten Sie auf sich selbst und auf ihre Mitmenschen“, rät Claudia Franca Machado vom Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit des Kreises Steinfurt.




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Themenfoto Hitze




Serie Hitze



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