Meldungsdatum: 17.07.2023

Fullewasser statt Trinkwasser: Neue Zisterne am Friedrichsplatz für Bewässerung und Kanalspülung

KASSELWASSER verbringt ab dem 17. Juli eine Zisterne in den Boden am Friedrichsplatz. Die Zisterne wird über ein Pumpsystem mit bis zu 12.000 Liter Fuldawasser befüllt. Bereits ab September kann dieser neue Wasserspeicher zur Kanalreinigung sowie zur Bewässerung von Pflanzen genutzt werden. So spart die Stadt erheblich Trinkwasser und reduziert durch verkürzte Wege zum Wassertanken CO2 und Fahrzeiten.

„Diese Lösung ist gleich in mehrfacher Hinsicht zukunftsweisend“, freut sich Christof Nolda, Umweltdezernent und Leiter der Betriebskommission von KASSELWASSER. „Mit den immer trockeneren Sommern steigt der Bedarf an zusätzlicher Bewässerung. Trinkwasser ist in unserer Region zum Glück noch nicht knapp – nichtsdestotrotz gilt es schonend damit umzugehen. Zudem sparen wir mit der Nutzung von Brauch- statt Trinkwasser bares Geld und tragen durch weniger Fahrtwege zur Entlastung im Straßenverkehr bei.“

 

Die Fulda führe zudem weiter genug Wasser – im Gegensatz zu den Gewässern zweiter und dritter Ordnung, für die die Wasserbehörden auch in diesem Sommer Entnahmeverbote ausgesprochen haben. In den kommenden Jahren sollen verstärkt Wasserspeicher sowie Regenrückhaltesysteme im Stadtgebiet entstehen.

 

Das Wasser für die Zisterne wird vom historischen Pumpwerk an der Fulda bis zum Friedrichsplatz gepumpt. KASSELWASSER hatte 2018 das 1877 gebaute Industriedenkmal mit der außer Betrieb genommenen Pumpenstation von der Deutschen Bahn gekauft und die denkmalgeschützte Sanierung übernommen. Die Pumpenstation diente früher dazu, Flusswasser quer durch die Stadt über den alten Hauptbahnhof (Kulturbahnhof), dem Gleisdreieck bis zum Ausbesserungswerk zu pumpen, um damit Dampflokomotiven zu befüllen. Später diente das gepumpte Fuldawasser als Lösch- und Betriebswasser.

 

Neben den Anforderungen des Denkmalschutzes wurde dem städtischen Eigenbetrieb KASSELWASSER bereits beim Kauf auferlegt, die Pumpentechnik im Gebäude am Auedamm 13 sowie die Druckleitung für das Fuldawasser in die Stadt zu sanieren – oder alternativ zurückzubauen.

 

Die alte Druckleitung wurde mittlerweile bis zum Friedrichsplatz saniert und verbindet das funktionsfähige Pumpwerk an der Fulda mit der bis zum September eingebauten Zisterne am Friedrichsplatz. Eine elektrische Steuerung sorgt dafür, dass die Zisterne innerhalb von dreißig Minuten gefüllt wird.

 

Am 17. Juli beginnen die Bauarbeiten an der Zisterne. Der Wassertank hat etwa zwei Meter Durchmesser und ist 4,50 Meter lang. Er fasst 12 Kubikmeter und wird unter dem Friedrichsplatz gegenüber des Café Nenninger unter die Erde verbracht.

 

Zurzeit wird das Brauchwasser für die Spülung der Kanäle zu Reinigungszwecken noch in der Kläranlage am Wesertor/Wolfsanger getankt. Durch die neue Wassertankstation am Friedrichsplatz benötigen die KASSELWASSER-Spülfahrzeuge künftig kürzere Wege zum Nachtanken.

 

Außerdem wird das Umwelt- und Gartenamt am Friedrichsplatz künftig Fuldawasser statt wie bisher Trinkwasser zur Bewässerung der Bäume und Pflanzen im Stadtgebiet entnehmen. Neben der Kostenersparnis ist diese nachhaltige Lösung vor allem auch zukunftsträchtig.

 

KASSELWASSER hat die Bauarbeiten zeitlich so koordiniert, dass sie nach den großen Friedrichsplatzkonzerten und dem Altstadtfest beginnen bis zum Kasseler Marathon fertiggestellt werden sollen. Verkehrstechnisch sind nur geringfügige Einschränkungen zu erwarten.

 

Die Umsetzung der Baumaßnahme erfolgt durch die Firma Richter aus Kassel. Das Regierungspräsidium hat eine jährliche Wasserentnahme über das Pumpwerk von bis zu 120.000 m³ aus der Fulda genehmigt. Die Kosten der etwa zweimonatigen Baumaßnahme betragen rund 120.000 Euro.

 

Pressekontakt: Michael Schwab


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Neue Zisterne am Friedrichsplatz

©  Andreas Fischer/Stadt Kassel
Neue Zisterne am Friedrichsplatz

Am Friedrichsplatz wird unterirdisch eine Zisterne eingebaut und mit Fullewasser gespeist. Bereits ab September kann dieser neue Wasserspeicher zur Kanalreinigung sowie zur Bewässerung von Pflanzen genutzt werden. So spart die Stadt erheblich Trinkwasser und reduziert durch verkürzte Wege zum Wassertanken CO2 und Fahrzeiten. Beim Spatenstich (v.l.): Umweltdezernent Christof Nolda und Kai Himmelreich von KASSELWASSER.