Meldungsdatum: 03.08.2023

Lachende Frösche und stolze Seepferdchen: Stadt Kassel finanziert Schwimmkurse

Gemeinsam für die Kinder
„Es gab vor Ferienbeginn über die Horte eine Abfrage bei den Eltern, wer das Angebot nutzen möchte. So konnten wir in Abstimmung mit der Uni, KVG und den Städtischen Werken einen optimalen Plan ausarbeiten. Wie kommen die Kinder wohin? Wer begleitet sie? Sind die Schwimmbecken frei? Und wer unterrichtet die Kinder?“, führen Raphael Stein und Till Boßlet, die im Amt Kindertagesbetreuung Kassel für das Projekt „Schwimmen lernen“ Verantwortlichen, aus. „Diese Organisation war wirklich nur durch die gute Teamarbeit möglich“, so Antje Kühn, Leiterin des Amts Kindertagesbetreuung Kassel.
Insgesamt finden bis zum Ende der Sommerferien insgesamt 21 Schwimmkurse im Hallenbad Süd und dem Auebad statt.

Das Amt Kindertagesbetreuung der Stadt Kassel übernimmt dabei die Organisation bezüglich der Horte, die Kommunikation mit den Eltern und die Begleitung der Kinder zu den Schwimmkursen durch pädagogisches Fachpersonal.
Aus allen Stadtteilen werden Kinder aus 21 Hortgruppen der Stadt Kassel und der freien Träger sowie die Kinder des Erziehungshilfeverbund Auguste Förster jeweils zwei Wochen lang jeden Tag mit Bussen zu den Bädern gebracht. Und auch der Eintritt ins Bad ist für die Kinder kostenfrei.

Studierende leisten Großartiges
Schon 2022 entstand die Kooperation mit der Universität Kassel, deren Sport-Studierende den Kindern das schwimmen beibringen. „Die Einordnung des Lernfortschritts im Prozess des Schwimmenlernens stellt eine der größten Herausforderungen an die Übungsleiterinnen und Übungsleiter dar. Bisher konnte dies nur durch die subjektive Einschätzung der Lehrenden auf der Basis ihrer bisherigen Erfahrungen stattfinden. In diesen Schwimmkursen kommt dem hingegen ein schwimmspezifischer Fertigkeitstest - Assessment of Basic Aquatic Skills – kurz ABAS nach Vogt & Staub zum Einsatz. So können die Kinder von der ersten Minute des Schwimmunterrichts zielgerichtet an der schwimmerischen Grundbildung arbeiten. Der Erwerb und die Weiterentwicklung aller schwimmerischen Grundfertigkeiten ist hierfür von entscheidender Bedeutung und integraler Bestandteil einer umfassenden schwimmerischen Grundbildung“, erläutert Dr. Sebastian Fischer der Uni Kassel das Konzept.

Nochmal, nochmal!
Eine Stunde pro Tag tummeln sich die Kinder im Wasser. Es werden Schwimmtiere „eingefangen“, mit Schwimmbrettern die Beintechnik geübt. „Die Kinder haben so viel Spaß, weil sie gemeinsam mit ihren Freundinnen und Freunden das Schwimmen lernen. Sie können ihre grundsätzliche Freude an Bewegung und Begegnungen ausleben“, so Kinder- und Gesundheitsdezernentin Maisch. „Von Vorteil ist auch, dass die Kinder mit dem ihnen vertrauten pädagogischen Fachpersonal aus ihrem Hort dort hinfahren. Das gibt Sicherheit und Mut, sich etwas zuzutrauen. Die Kinder lernen bei diesem Angebot nicht nur Schwimmtechniken, sondern auch, Vertrauen in sich und das eigene Können zu haben.“

Das Konzept kommt an bei Eltern und Kindern. Die sind oft enttäuscht, wenn es nach 60 Minuten schon heißt „Raus aus dem Wasser“. Ein gutes Zeichen, das sich auch in den Äußerungen der Kinder widerspiegelt:
„Ich dachte immer, dass das voll schwer ist und ich es nie lerne. Ha! Und jetzt kann ich schon ne halbe Bahn schwimmen. Ohne Schwimmflügel.“
„Das sind die besten Ferien überhaupt! Ich will nochmal mitmachen.“
„Ich will weiterschwimmen und Schwimmlehrerin werden.“

Frosch oder Seepferdchen: Es gibt nur Erfolge!
Besonders aufregend für die Teilnehmenden ist der letzte Tag des Schwimmkurses. Hier wird die Schwimmprüfung spielerisch abgelegt. Zum Erreichen des Seepferdchens müssen die Kinder

vom Beckenrand ins Wasser springen,
eine 25 Meter lange Bahn ohne Hilfsmittel zu schwimmen,
einen Gegenstand aus schultertiefem Wasser (gemessen am Prüfling) hochzuholen und
die Baderegeln kennen.

„Aber auch wer diese Aufgaben an diesem Tag noch nicht schafft, bekommt eine Urkunde. Das sogenannte Froschabzeichen. Bei diesen Kursen können alle – egal welches Abzeichen die Kinder erreicht haben –stolz auf sich sein“, so Maisch abschließend.

Hintergrund:
Die Schwimmkurse gehen zurück auf eine Initiative des Rotary Club Kassel aus dem Jahr 2022. Finanziert wurde das Projekt im vergangenen Jahr noch durch den Rotary Club, die Stadt Kassel und durch Spenden von Unternehmen wie etwa die Kasseler Sparkasse, die GWG Kassel oder das Mercedes-Benz Werk Kassel.
Den Start machten drei städtischen Horte in den Osterferien 2022. In den Sommerferien 2022 konnten dann zwölf Kurse mit rund 390 Kindern für städtische Horte und Horte in freier Trägerschaft stattfinden.

Pressekontakt: Simone Scharnke

Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Kostenlose Schwimmkurse für Hortkinder 1

Die Arme richtig bewegen, die Beine wie ein Frosch und nach einem Gegenstand tauchen: Genau das lernen in diesen Sommerferien rund 340 Hort-Kinder aus ganz Kassel. Nach 2022 ist es das zweite Jahr, in dem die Stadt Kassel zusammen mit der Universität Kassel einen kostenlosen Schwimmkurs für Kinder ermöglicht. v. l.: Kinder- und Jugenddezernentin Nicole Maisch, die Kinder aus dem Hort Brückenhof, Clara Beißel und Sebastian Brandenstein (Schwimmübungsleitende der Uni Kassel) und Raphael Stein (Koordinator des Projektes "Schwimmkurse für Hortkinder und Pädagogische Fachkraft Hort Brückenhof)