Meldungsdatum: 03.08.2023

"Flitzepee" - Neues Kinderrechte-Kulturmobil vorgestellt

Laut der Kinderrechtskonvention haben alle Kinder ein Recht auf Spiel. Spielen ist die Hauptbeschäftigung eines jeden Kindes. Es steht für Beliebigkeit und Freiheit für den aktiven Umgang mit sich, den Mitmenschen und der Welt. Spielen ist eine wesentliche Form kindlichen Lernens. Das Kind eignet sich über das Spiel die Umwelt an, es lernt sich entscheidend mit der Umwelt auseinander zu setzten und diese nach seinen Vorstellungen und Bedürfnissen zu gestalten. Es ist die spezifische Ausdrucksform des Kindes. Voraussetzung dafür ist eine anregungsreiche Umgebung, die Neugierde fördert, Impulse setzt, Gegebenheiten hinterfragt und Möglichkeiten eröffnet.

Um dieses Recht auf Spiel aktiv umsetzten zu können, den Zugang zu Angeboten der außerschulischen Bildung unabhängig von Teilnahmegebühren und Wohnort anbieten zu können, hat die Stadt Iserlohn ein neues Kinderrechte-Kulturmobil angeschafft.

Der für 45.000 Euro angeschaffte Mercedes Sprinter, der für weitere 25.000 Euro von der Firma KuKukBosx ausgebaut wurde, entspricht mit seiner Ausstattung nun allen Erfordernissen, um Kindern und Jugendlichen Angebote der kulturellen Bildung in den Stadtteilen zu bieten. So verfügt das Fahrzeug, das erstmals in der Zukunftswerkstatt zu sehen war, über eine solarbetriebene Stromversorgung, eine Waschbeckenanlage, eine große Dachmarkise, über Tische, Bänke, Hocker, Regale, einen Arbeitsplatz mit Klapptisch und neben einem Theatervorhang auch über jede Menge Kreativmaterial, Bewegungsspiele, Zirkuszubehör und Werkzeug.

Das neue Kinderrechte-Kulturmobil „Flitzepee“, dessen Name vom Vorgängermobil, das über 30 Jahre im Einsatz war, übernommen wurde,  ist in den Sommerferien im Rahmen der Ferienspiele des Kinder- und Jugendbüros im Einsatz.

Nach den Ferien, wird es dank einer 100-prozentigen Förderung der Bundesarbeitsgemeinschaft Spielmobile e.V. mit dem Projekt „Mobiles Experimentierlabor unterwegs“ bis zum Ende der Sommersaison Ende Oktober im Einsatz sein.

Den Antrag auf Förderung aus dem Bundesprogramm „Kultur macht stark“ hat die Kinderlobby Iserlohn, Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendfreundlichkeit Iserlohn, zum wiederholten Mal mit den Bündnispartnern, Gemeinschaft Buchenwäldchen und dem städtischen Kinder- und Jugendbüro gestellt. Schon in den vergangenen zwei Jahren konnte aus dem Förderprogramm sowohl der Wohnpark Buchenwäldchen als auch der Stadtteil Löbbekenkopf bespielt werden.

Mit der aktuell erwarteten Förderung in Höhe von rund 16.000 Euro wird das Flitzepee jeden Samstag (19. August bis 21. Oktober) in der Zeit von 13 bis 17 Uhr im Wohnpark Buchenwäldchen unterwegs sein und Kreativaktionen anbieten.

Die Aktionen finden auf dem Spielplatz an der Bertha-von Suttner-Straße, im angrenzenden Wohnumfeld  oder bei schlechtem Wetter in der GEBU-Halle statt.

Unter Zuhilfenahme von Tablets wird, ausgehend von einem zentralen Ort, der Stadtteil mit Gruppen von bis zu sechs Kindern untersucht und es werden Orte gefunden, die mit flüchtigen Street-Art-Elementen nach den Ideen der Forscherinnen und Forscher vorübergehend gestaltet werden können. Die einzelnen Gruppen stellen ihre Ideen mit Hilfe der Tablets den anderen Kindern im Stadtteil vor, versuchen sie von ihren Ideen zu überzeugen und als Mitgestalterinnen und Mitgestalter zu gewinnen. 

Bei jedem Besuch des Stadtteils werden neben Streifzügen und Erkundungen auch immer Gruppen und Bewegungs- sowie Kennenlernspiele angeboten. Es werden Staffeleien aufgestellt, es wird mit unterschiedlichen Materialien experimentiert, die Kinderrechte werden vorgestellt und mit den Kindern im Stadtteil beworben. Beim letzten Termin am 21. Oktober wird ein gemeinsamer Abschluss im Stadtteil gefeiert, die Aktionen werden dokumentiert und vorgestellt. Eingeladen sind neben Eltern und Interessierten auch die Bündnispartner des Projektes.

Darüber hinaus kommt das Flitzepee in den Herbstferien vom 2. bis 6. Oktober täglich von 10.30 Uhr bis 17.30 Uhr ins Buchenwäldchen, um den Fokus nach den Erfahrungen im vergangenen Jahr, insbesondere wieder auf Gemeinschaft und soziales Miteinander zu lenken. Durchschnittlich 25 bis 30 Kinder im Alter von fünf bis sechzehn Jahren können teilnehmen und intensiv Zeit miteinander verbringen.

Aktionen und Tagesstruktur setzen sich aus Bewegung, Spiel, Kreativität, Mediennutzung und gemeinsamem Essen zusammen. Hierbei wird zum Beispiel ein Gefühls-Parcours entwickelt und ein Barfußpfad angelegt. Es finden Upcycling-Aktionen und die Erstellung von Street-Art-Objekten statt. Ein kritischer Kinonachmittag zum Thema Medienkonsum ergänzt das Programm.

Es geht außerdem um "Foodart international": Woher kommst du? Was isst man da? Mit Lebensmitteln wird künstlerisch gestaltet und es wird fotografiert. Landestypische Produkte werden gemeinsam probiert. Es geht aber auch um "Feuer, Wasser, Erde, Luft": Wie kann man die Elemente dazu nutzen, sich zu entspannen um kreativ zu werden? Ein Feuer machen und an der Feuerschale chillen, Drachen steigen lassen, mit Pflanzen malen, Landartkunstwerke legen, Pfützen einfärben, u.v.m..

Auch nach dieser Woche gibt es wieder eine Abschlussveranstaltung. Gemeinsam mit den Bündnispartnern wird ein internationales Picknick organisiert und ein Kunstrundgang durch den Stadtteil zeigt allen Interessierten die Ergebnisse des Projektes.

Um in der kommenden Sommersaison, ab Mai 2024, wieder in den unterschiedlichen Stadtteilen ein kulturpädagogisches Programm anbieten zu können, werden weiterhin Förderungen beantragt aber auch Sponsoren gesucht. Ein Samstags-Einsatz des Kinderrechte-Kulturmobils Flitzepee kostet, inklusive Künstlerhonorar, pädagogischem Honorar sowie Fahrzeug- und Materialkosten, etwa 400 Euro. 


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

"Flitzepee" - das Kinderrechte-Kulturmobil

©  Stadt Iserlohn

Im Rahmen des Ferienspielangebotes „Malen, Basteln, Kreativ sein“ wurde das neue „Flitzepee“ - das neue Kinderrechte-Kulturmobil - offiziell vorgestellt. Mit den Kindern freuten sich auch der Beigeordnete Martin Stolte, Leiter des Ressorts Generationen und Soziales (links außen) und Petra Lamberts, Leiterin des Kinder- und Jugendbüros (hinten links).