Kreis Steinfurt. Der Trend ist eindeutig: Entgegen der bundesweiten Entwicklung, bei der die Ziele bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums in diesem Jahr verfehlt werden, schreitet der öffentlich geförderte Wohnungsbau im Kreis Steinfurt voran. Im vergangenen Jahr wurden dabei Fördermittel in Höhe von 68,7 Millionen Euro investiert. Im laufenden Jahr werde dieser Wert voraussichtlich noch deutlich übertroffen, berichtet Jürgen Blömker, Leiter des Sachgebietes „Wohnraumförderung“ im Bauamt des Kreises Steinfurt: „Mit Blick auf die vorliegenden Anträge und zu erwartenden Fördermittel des Landes NRW gehen wir aktuell davon aus, dass 2023 im Kreis Steinfurt deutlich mehr als 150 Millionen Euro in die Wohnraumförderung fließen werden“. Das ist ein Vielfaches des vom Land zunächst zugewiesenen Ausgangsbudgets von 17 Millionen Euro. Dabei profitiert der Kreis Steinfurt von einer Umverteilung der Fördermittel: Rufen andere Städte oder Kreise nicht die ihnen zustehenden Mittel ab, werden diese vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung NRW nach Bedarf weiterverteilt.
Im August hat der Kreis Steinfurt vor diesem Hintergrund mehr als 52 Millionen Euro zusätzliche Fördermittel durch das Landesministerium erhalten. Sie fließen in den Bau von Mietwohnungen, auf dem aktuell der Schwerpunkt bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums liegt. Mit den zusätzlichen Mitteln ist zu erwarten, dass die erfolgreichen Zahlen aus dem vergangenen Jahr in 2023 noch deutlich übertroffen werden: Rund 51 Millionen Euro wurden 2022 im Kreis Steinfurt in den Bau von 291 hochwertigen Wohneinheiten zur Miete investiert, das entspricht etwa 75 Prozent der bereitgestellten Fördermittel. Die weiteren Mittel sind in die Eigentumsförderung und Modernisierungsmaßnahmen geflossen.
Landrat Dr. Martin Sommer zeigt sich mit der Entwicklung sehr zufrieden: „Damit nimmt der Kreis Steinfurt in NRW eine Vorreiterrolle ein. Gerade mit Blick auf die aktuelle Diskussion rund um den Bau öffentlich geförderter Wohnungen freue ich mich, dass der Trend in unserer Region derart positiv ist und wir den Erfolg des vergangenen Jahres in 2023 fortsetzen und sogar ausbauen können. Das ist auch für unsere Bürgerinnen und Bürger ein wichtiges Zeichen.“
Die Fördermittel erreichen Projekte in allen 24 Kommunen des Kreises. Neben regulären Mietwohnungen werden mit den Mitteln unter anderem der Bau von Gemeinschaftswohnungen für Menschen mit Unterstützungsbedarf und die Schaffung von Wohnraum für Studierende und Auszubildende finanziert. Bezahlbarer und qualitativer Wohnungsbau ist im Kreis Steinfurt gefragt – ob im geförderten Eigenheim für Familien oder der barrierefreien Wohnung für Seniorinnen und Senioren. Die Umsetzung der Projekte gelinge dabei nur durch enge Zusammenarbeit der Beteiligten, weiß Jürgen Blömker: „Wir sind sehr froh, dass wir im Kreis Steinfurt auf Kommunen und Investoren setzen können, die den öffentlich geförderten Wohnungsbau beispielsweise durch die Bereitstellung von Grundstücken unterstützen.“ Auch das Land NRW leiste durch die Vergabe der Fördermittel einen wichtigen Beitrag zu den Bemühungen des Kreises, ergänzt Blömker. „Und nicht zuletzt sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Sachgebietes ‚Wohnraumförderung‘ ein entscheidender Faktor“, lobt Landrat Dr. Martin Sommer.