Meldungsdatum: 24.08.2023

Modetrend „Fast Fashion“: Negative Auswirkungen auf die Umwelt

Der unreflektierte Konsum von immer mehr Billigkleidung kann negative Folgen für die Umwelt, das Klima und die Menschen haben. Darauf weist der Märkische Kreis hin.

Sie liefern Kleidung, Elektronik und Haushaltswaren zu günstigen Preisen: E-Commerce-Plattformen aus dem asiatischen Raum erleben derzeit einen ungebremsten Zulauf. Immer öfter belegen sie bei Online-Suchen die vordersten Plätze. Der Märkische Kreis nimmt die jüngste Berichterstattung über die Herstellung der Produkte zum Anlass und weist darauf hin, dass der unreflektierte Konsum von Billigkleidung negative Folgen für die Umwelt, das Klima und die Menschen haben kann.

Mittlerweile werden viele Kleidungsstücke nur noch für einen Anlass gekauft. Möglich wird das durch die sogenannte „Fast-Fashion“. Das Geschäftsmodell der schnellen Mode ermöglicht es, neue Trends und Kollektionen in immer kürzeren Abständen auf den Markt zu bringen. Zudem sind die Produkte billig, was die Kaufentscheidung erleichtert. Diese schnell produzierte Billigware ist oftmals von schlechter Qualität. Trotzdem ist die Herstellung sehr aufwendig und benötigt immense Ressourcen. „Pro Kopf verursacht unser Konsum an Kleidung in Deutschland einen Ausstoß von 135 kg Treibhausgasen. Das ist in etwa so, wie eine Pkw-Fahrt vom Bodensee bis Flensburg. Um einen Pullover mit 90 Prozent Baumwollanteil herzustellen, braucht es bis zu 805 Liter Wasser, was etwa sieben Badewannen entspricht. Zudem kommen in der Verarbeitung zahlreiche Chemikalien zum Einsatz, beispielsweise beim Färben oder zur Erzielung der funktionalen Eigenschaften wie einer Imprägnierung. Farben und weitere Chemikalien belasten das Abwasser in den Produktionsländern, weil dort oftmals keine modernen Kläranlagen betrieben werden“, informiert Johannes Osing, der beim Märkischen Kreis den Fachdienst Umwelt leitet.

„Ultra-Fast-Fashion“

Sehr erfolgreich sind Unternehmen, die Mode noch schneller als die bekannten Fast-Fashion-Konzerne produzieren. Berichten zufolge dauert es hier nur wenige Tage, ein Kleidungsstück zu entwerfen und anzubieten. Verkauft wird ausschließlich online, insbesondere über Shopping-Apps. Hier werden jeden Tag mehr als 1.000 neue Kleidungsstücke ins Sortiment aufgenommen. Die Produktpalette ist riesig. Die Preise sind günstig und die Rabatte hoch. Produziert wird die Mode vorwiegend in China. Die Produkte werden von hier ohne Zwischenhandel direkt an die Kundschaft verkauft. Da alles so schnell geht, hat sich hierfür der Begriff „Ultra-Fast-Fashion“ etabliert.

Gefährliche Chemikalien

„Das Geschäftsmodell mag sehr erfolgreich sein. Hierdurch wird aber auch der übermäßige Verbrauch und die Ressourcenverschwendung weiter vorangetrieben. Oft landet diese Kleidung nach kurzem Tragen schon im Müll. Vor allem können die Textilien schlimmstenfalls für die eigene Gesundheit riskant sein. Es wurde nachgewiesen, dass einige Modeartikel, die über Shopping-Apps verkauft werden, zu viele gefährliche Chemikalien enthalten. Nach europäischem Recht dürften viele solcher Produkte nicht im Handel angeboten werden. Da die belasteten Produkte aber wegen der niedrigen Preise oft zollfrei geliefert werden, gelangen sie trotzdem zur Kundschaft“, berichtet Johannes Osing.

Auswirkungen

Die negativen sozialen und ökologischen Auswirkungen sind vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern nicht bewusst. Dabei lässt sich mit einem bewussten Kaufverhalten ein großer Beitrag zum Klimaschutz leisten. Eine Orientierung bieten beispielsweise Siegel, die Umwelt- und Sozialstandards garantieren. Hierzu zählt auch die Bio-Qualität bei Baumwolltextilien. „Der beste Umweltschutz ist, wenn die Kleidung möglichst lange genutzt und die Schuhe lange getragen werden. Auch ein Secondhand-Teil kann cool aussehen. Das Tragen gebrauchter Kleidung hilft der Umwelt, weil hierdurch weniger Neuware produziert werden muss. So wird der ökologische Rucksack unserer Kleidung wirklich kleiner“, ist Johannes Osing überzeugt.

Kleidertauschbörse

Eine gute Gelegenheit, gebrauchte Kleidung zu tauschen, bietet sich am 28. September in Iserlohn. Von 17 bis 18.30 Uhr veranstaltet das Waldstadtlabor in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendbüro und der Verbraucherzentrale NRW eine Kleidertauschbörse. Tipps zum bewussten und nachhaltigen Kleidungskonsum bieten die beiden Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW. Die Umweltberatung in Iserlohn ist unter Telefon 02371 / 21941-07 und in Lüdenscheid unter 02351 / 37950-05 erreichbar.

Pressekontakt: Alexander Bange / 02351 966 6160


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"Fast-Fashion": Es dauert nur wenige Tage, ein Kleidungsstück zu entwerfen und anzubieten. Verkauft wird ausschließlich online, insbesondere über Shopping-Apps. Symbol-Foto: Sandra Jurek / Märkischer Kreis

©  Foto: Sandra Jurek / Märkischer Kreis


Eine gute Gelegenheit, gebrauchte Kleidung zu tauschen, bietet sich am 28. September in Iserlohn. Von 17 bis 18.30 Uhr veranstaltet das Waldstadtlabor in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendbüro und der Verbraucherzentrale NRW eine Kleidertauschbörse. Unser Bild zeigt Umweltberater Bernhard Oberle. Foto: privat

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Eine gute Gelegenheit, gebrauchte Kleidung zu tauschen, bietet sich am 28. September in Iserlohn. Von 17 bis 18.30 Uhr veranstaltet das Waldstadtlabor in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendbüro und der Verbraucherzentrale NRW eine Kleidertauschbörse. Unser Bild zeigt Umweltberater Bernhard Oberle. Foto: privat