Kreis Steinfurt. Zum 375-jährigen Jubiläum des Westfälischen Friedens finden zwei außergewöhnliche Konzerte im Kreis Steinfurt statt: Am Samstag, 23. September, 20 Uhr, wird die Jazz-Friedensmesse „Missa 1648“ in der Kirche St. Johannes Nepomuk in Steinfurt-Burgsteinfurt aufgeführt. Einen Tag später, am Sonntag, 24. September, 17 Uhr, ist das DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst in Hörstel Veranstaltungsort des Musikevents. Der Eintritt ist jeweils frei.

Die Friedensmesse „Missa 1648“, in der Texte und Melodien aus der Zeit des Westfälischen Friedens als Pop- und Jazz-Arrangements neu erklingen, wird durch ein Jazzorchester und einen Chor gestaltet. Das PEACE-Ensemble unter Leitung des Dirigenten Federico Ferrari (*1986) wird durch zwei Solistinnen, Musicaldarstellerin Julia Thielbeer und Sopranistin Lydia Dörr, ergänzt.

Komponiert wurde die Messe von Benjamin Pfordt (*1992) aus Münster, der für sein Werk bereits einige Auszeichnungen erhielt. Die Musikerinnen und Musiker präsentieren in der „Missa 1648“ unter anderem Johann Hildebrands (1614-1684) musikalische Klage über den Krieg als melancholischen Bossa Nova. Aus dem bekannten Sonett „Tränen des Vaterlandes“ von Andreas Gryphius (1616-1664) ist ein eindrucksvolles Lied für Gesang und Posaune entstanden.

Mit dem Kanon „Da pacem, Domine“ von Melchior Franck (1579-1639), der als Jazzballade erklingt, wandelt sich die Blickrichtung der Musik: Während am Anfang des Konzertes die Marschtrommel zum Krieg ruft, steht am Ende der Jazzmesse die Vision einer verwandelten Erde, auf der Frieden herrscht. Das kommt durch liturgische Gesänge in Form von Blues und mitreißenden Swing-Stücken zum Ausdruck.

Die beiden kostenlosen Konzerte werden vom Kulturamt des Kreises Steinfurt und Europe Direct veranstaltet. Unterstützt wird das Projekt von der Kreissparkasse Steinfurt und dem Förderverein der Musikhochschule Münster e.V. Die Musikerinnen und Musiker freuen sich über Spenden.