Meldungsdatum: 14.09.2023

Dringend gesucht: „Neue Räume“ für junge Menschen

"Wohin könnten wir gehen? Wo sind wir erwünscht?" Diese Fragen müssen sich junge Menschen vermehrt stellen, wenn sie sich zwanglos mit Freunden treffen möchten, aber nicht über ausreichend private Räumlichkeiten verfügen. Insbesondere im öffentlichen Raum scheint seit der Corona-Pandemie die Akzeptanz für den Aufenthalt von Jugendlichen zunehmend in Frage gestellt.

Im Gegenteil scheinen sie oft als störend empfunden zu werden und ihr Bedarf an Interaktion mit Gleichaltrigen zur Ablösung aus dem Elternhaus wird nicht von allen Erwachsenen respektiert. Im Rahmen der Interkulturellen Woche 2023 zum Thema „Neue Räume“ möchte die Kinder- und Jugendförderung der Stadt Kassel auf die Notwendigkeit hinweisen, dass jugendgerechte Orte erhalten und neue Orte dringend benötigt werden.

 

Kinder- und Jugenddezernentin Nicole Maisch meint: „Sei es bei der Verkehrs- und Spielleitplanung oder der Umgestaltung der Innenstadt: Kinder und Jugendliche brauchen attraktive Räume in der Stadt. Kassel wird für alle lebenswerter, wenn wir die Meinungen der Kinder und Jugendlichen zur Gestaltung mit einbeziehen und wir ihnen Raum geben!“, so Maisch weiter. Dafür wird ein Linienbus für einen Tag in ein mobiles Jugendzentrum verwandelt, das am 29. September kostenlos durch die Stadt fährt.

Der Bus wird zunächst verschiedene Stadtteile ansteuern und an Jugendzentren haltmachen. Die Fahrt endet mit einem Event auf dem Königsplatz. Danach wird das mobile Jugendzentrum die Jugendlichen wieder in ihre Stadtteile zurückbringen. Damit wird das Thema Mobilität zum zentralen Anliegen des kooperativen Beitrags der Mobilen Jugendarbeit, des kommunalen Jugendbildungswerks, des Kulturzentrums Schlachthof und einiger Jugendzentren der Stadt Kassel.

 

Auf dem Weg erwarten die Jugendlichen nicht nur Spaß und Unterhaltung, sondern auch Austausch und Diskussion zu politischen Themen. Dabei geht es zum einen um die Frage, wie „neue Räume“ für Jugendliche aussehen könnten und müssten; zum anderen werden den Jugendlichen ihre politischen Beteiligung- und Partizipationsmöglichkeiten vorgestellt. So wird es im Rahmen der zeitgleich stattfindenden U18-Wahl die Möglichkeit geben, im Bus online zu wählen.

 

Schließlich soll mit der Aktion gezeigt werden, dass die Schaffung neuer Räume auch bedeuten kann, an der Offenheit und Erreichbarkeit bestehender Räume zu arbeiten. Jugendliche müssen endlich als wertvolle Mitglieder mit eigenen Bedarfen und Bedürfnissen und politischen Anliegen in der Mitte der Gesellschaft wahrgenommen werden.

 

Der genaue Fahrplan ist im Informationsprospekt der Interkulturellen Woche zu finden, welche vom 22. September bis 3. Oktober in Kassel stattfindet und diverse Projekte umfasst, die dazu anregen sollen, sich neu zu begegnen, sich kennenzulernen, zu verstehen und sich zu vernetzen.

 

Nähere Infos gibt es bei der Kinder- und Jugendförderung der Stadt Kassel (Christoph Gottmann, Tel. 0561 7875910, Email christoph.gottmann@kassel.de, oder Helena Tillert, Tel. 0561 7875848, Email helena.tillert@kassel.de

 

Pressekontakt: Michael Schwab