Meldungsdatum: 15.09.2023

Städtischer Abfallwirtschaftsbetrieb Magdeburg beteiligt sich an bundesweiter Tonnenkontrollaktion

Zu viele Störstoffe in der Biotonne

Die Verunreinigung des Bioabfalls in Magdeburg mit Plastik und anderem Restmüll gefährdet die Herstellung von Biokompost und ist ein Problem für unsere Umwelt. Zur Reduktion starten mehr als 50 Abfallwirtschaftsbetriebe vom 18. September bis 29. September eine gemeinsame Kontrollaktion. In Magdeburg wird diese bis zum 13. Oktober durchgeführt. Fehlbefüllte Biotonnen werden von den Mitarbeitenden mit einem Aufkleber gekennzeichnet. Das Motto: Bioabfall ist wichtig für unser Klima.

 

Der Städtische Abfallwirtschaftsbetrieb sieht der zunehmenden Verunreinigung in den Biotonnen mit Sorge entgegen. Immer öfter und in viel zu großen Mengen finden sich hier nicht biologische Abfälle, vor allem Plastiktüten und Restmüll. Es wird zunehmend aufwendiger daraus Kompost herzustellen, da die Fremdstoffe aussortiert werden müssen.

Die Abfallwirtschaft leistet durch die getrennte Erfassung und Verwertung von Bioabfällen einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. An keinem anderen Abfallstoff lässt sich der Grundgedanke einer Kreislaufwirtschaft so plastisch darstellen, wie beim Bioabfall. Aus Lebensmittelresten, Küchen- und Grünabfällen wird in der Vergärung erst Biogas gewonnen. Aus diesem wird wiederum Strom erzeugt. Die Gärreste werden in einem zweiten Schritt zu wertvollem Kompost für die Landwirtschaft. Dieser Kompost aus Bioabfall ist ein wichtiger Einsatzstoff, um neue Lebensmittel zu erzeugen und auf chemische Düngemittel zu verzichten.

 

Das Entsorgungsunternehmen ist auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen und klärt seit 2018 mit Hilfe der Umweltkampagne #wirfuerbio auf. „Wir wollen dort ansetzen, wo das Problem seinen Ursprung hat: In den Küchen und Biotonnen. Denn nur aus sauberen Bioabfällen – ohne Störstoffe – kann saubere Komposterde werden. Klimaschutz beginnt zu Hause bei jedem Einzelnen von uns“, betont Herr Ronni Krug, Beigeordneter für Personal, Bürgerservice und Ordnung. Der Städtische Abfallwirtschaftsbetrieb nimmt seinen Auftrag als kommunaler Entsorger sehr ernst und muss handeln: Ab dem 18. September werden offensichtlich fehlbefüllte Biotonnen von den Mitarbeitenden gekennzeichnet. Das passiert parallel in 50 (wird noch angepasst) weiteren Kreisen und Städten. Die Gemeinschaftsaktion läuft vom 18. bis zum 29. September. Das Motto der bundesweiten Aktion: „Dein Biomüll ist wichtig für’s Klima“.

In der Umweltkampagne #wirfuerbio – Biomüll kann mehr bündeln die kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebe in Deutschland ihre Kräfte. Sie gehen mit dieser Gemeinschaftsaktion den nächsten Schritt gegen die Verunreinigung des Bioabfalls und wollen damit die Qualität der aus Bioabfall gewonnenen Komposterde verbessern. Das große Ziel ist die nachhaltige Verwertung von Bioabfällen. Unterstützt wird die bundesweite Kontrollaktion von Dr. Ulf Kämpfer, Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). „Bioabfälle aus der Küche und aus dem Garten tragen wertvolle Rohstoffe in sich. Unsere kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebe machen diese Rohstoffe für unsere Landwirtschaft nutzbar. Durch professionelle Kompostierung. Die Kompostierung ist das Paradebeispiel einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Neben Kompost verwandeln unsere Abfallwirtschaftsbetriebe Bioabfall in Bio-Energie. Wer seinen Bioabfall richtig trennt, leistet einen wichtigen Beitrag für die Umwelt und damit für unsere Zukunft.“, erklärt Dr. Kämpfer.

 

 

Ablauf der Tonnenkontrollen  

Strategie: Ampelsystem
Die Kontrollen werden zwischen den Leerungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abfallberatung durchgeführt. Die Mitarbeiter hinterlassen bei fehlbefüllten Tonnen einen Aufkleber zur Information. Dies ist als eine Aufforderung in Zukunft auf die richtige Trennung zu achten. Nach Ablauf der Aktion und bei Wiederauftreten von Fehlbefüllung werden die Eigentümer bzw. Verwaltungen schriftlich darauf hingewiesen, dass die Behälter in Zukunft nicht mehr geleert werden können.

 

Weitere Informationen zur Gemeinschaftsaktion finden Sie hier:
www.wirfuerbio.de/kontrollaktion

 

Inhaltliche Ergänzung für Journalisten:

Das Problem Plastik und „kompostierbare“ Plastiktüten im Detail

Plastik und kompostierbare Plastiktüten gehören nicht in die Biotonne. In Mikroplastik zerfallen, können Plastiktüten nicht mehr ausreichend aus dem fertigen Rohkompost gesiebt werden und landen so auf den Beeten und Äckern, werden ins Grundwasser gespült, gelangen ins Meer und damit unweigerlich in unsere Nahrungskette.

Was viele nicht wissen: Innerhalb des Produktionsprozesses von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen werden auch kompostierbare Beutel nicht sicher vollständig biologisch abgebaut. „Die Zersetzungszeit dieser Tüten liegt deutlich über den Produktionszeiten des Verwerters. Somit sind diese Beutel – ebenso wie herkömmliche Plastikbeutel – Fremdstoffe, die entfernt werden müssen. Wir wollen störstofffreien Bioabfall und funktionierende Anlagen für mehr Bioenergie und saubere Komposterde“, so
Andreas Stegemann, Betriebsleiter des Städtischen Abfallwirtschaftsbetriebes.

 

Bioabfallsammlung im Haushalt: So geht’s richtig.

Bioabfälle sollten im besten Fall lose in einem dafür vorgesehenen Behälter gesammelt und direkt – ohne Plastiktüte bzw. kompostierbare Plastiktüte – in die Biotonne entleert werden. „Wer seinen Bioabfall dennoch in einer Plastiktüte sammeln möchte, kann den Inhalt in der Biotonne entleeren und die Plastiktüte im Anschluss in den Restmüll geben. In den meisten Fällen steht die Restmülltonne direkt neben der Biotonne“, appelliert Andreas Stegemann. Deutlich einfacher sei es, Zeitungspapier oder Papiertüten zu verwenden.

 

 

Inhaltliche Ergänzung für Journalisten:

Das Problem Plastik und „kompostierbare“ Plastiktüten im Detail

Plastik und kompostierbare Plastiktüten gehören nicht in die Biotonne. In Mikroplastik zerfallen, können Plastiktüten nicht mehr ausreichend aus dem fertigen Rohkompost gesiebt werden und landen so auf den Beeten und Äckern, werden ins Grundwasser gespült, gelangen ins Meer und damit unweigerlich in unsere Nahrungskette.

Was viele nicht wissen: Innerhalb des Produktionsprozesses von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen werden auch kompostierbare Beutel nicht sicher vollständig biologisch abgebaut. Die Zersetzungszeit dieser Tüten liegt deutlich über den Produktionszeiten in den Kompostierungsanlagen. Somit sind diese Beutel – ebenso wie herkömmliche Plastikbeutel – Fremdstoffe, die entfernt werden müssen. Die Entsorgungsunternehmen wollen störstofffreien Bioabfall und funktionierende Anlagen für mehr Bioenergie und saubere Komposterde.

 

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Bioabfälle sollten im besten Fall lose in einem dafür vorgesehenen Behälter gesammelt und direkt – ohne Plastiktüte bzw. kompostierbare Plastiktüte – in die Biotonne entleert werden. „Wer seinen Bioabfall dennoch in einer Plastiktüte sammeln möchte, kann den Inhalt in der Biotonne entleeren und die Plastiktüte im Anschluss in den Restmüll geben. In den meisten Fällen steht die Restmülltonne direkt neben der Biotonne. Deutlich einfacher ist es, Zeitungspapier oder Papiertüten zu verwenden.


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Plastiktüten in der Biotonne

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Plastiktüten in der Biotonne