Meldungsdatum: 18.09.2023

Sieben verdiente Bürgerinnen und Bürger mit der Ehrenmedaille der Stadt Winterberg ausgezeichnet

Es gibt Menschen, die sind einfach da. Ohne Wenn und Aber. Dieses „Dasein“ für irgendjemanden, für irgendwas, in einer Notsituation, bei einem zu leistenden Arbeitseinsatz, für den Erhalt und die Weiterentwicklung einer Stadt – das ist bürgerschaftliches Engagement. Dieses Engagement stand im Mittelpunkt der Sondersitzung des Rates der Stadt Winterberg am Donnerstag, 14.09.2023 – Bürgermeister Michael Beckmann durfte sieben Bürgerinnen und Bürger mit der Ehrenmedaille der Stadt Winterberg auszeichnen.

Mit der Ehrenmedaille für 20jährige Rats bzw. Ortsvorstehertätigkeit bzw. 20jähriger politischer Tätigkeit wurden Meinolf Ittermann (Hildfeld) und Elisabeth Sauerwald (Hildfeld) ausgezeichnet. Aufgrund von Vorschlägen aus der Bürgerschaft haben Dieter Borgmann (Niedersfeld), Guido Meyer (Winterberg), Gisela Riedel (Winterberg) den Ehrenamtspreis, Oliver Steinrücke (Siedlinghausen) den Jugendpreis und Erhard Löffler (Winterberg) den Wirtschaftspreis verliehen bekommen.

„Das über jahrzehntelange ehrenamtliche Engagement unserer neuen Träger der Ehrenmedaille ist besonders. Es ist so besonders, dass Mitmenschen aus unserer Bürgerschaft diese Leistung für auszeichnungswürdig halten und diese Bürgerinnen und Bürger zur Ehrung vorgeschlagen haben. Die Menschen, die wir heute ehren, zeichnet in besonderer Weise aus, dass sie lieber handeln als reden, sich großartig sozial und gesellschaftlich engagieren, Menschlichkeit im Herzen tragen und das am Liebsten abseits der Öffentlichkeit. Deshalb ist es umso wichtiger, dieses Engagement in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, um das Engagement zu würdigen und noch mehr Menschen für das Ehrenamt zu gewinnen. Es erfüllt mich daher mit Stolz und Demut, diese Auszeichnung heute vornehmen zu dürfen“, so Bürgermeister Michael Beckmann.

Meinolf Ittermann aus Hildfeld war von Anfang 2001 bis Ende 2020 Ratsmitglieder der Stadt Winterberg und ist seit dem 01.01.2023 Ortsvorsteher von Hildfeld. Seit 2001 ist er Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Hildfeld. Im Rahmen seiner Ratstätigkeit war er in verschiedenen Ausschüssen tätig und hat sich auch für die Entsendung in Drittorganisationen zur Verfügung gestellt. Auch im Hildfelder Vereinsleben ist Meinolf Ittermann ein richtiger „Aktivposten“. So engagiert er sich seit über 20 Jahren im Heimatverein Hildfeld, der das Dach für alle Hildfelder Vereine bildet und ist Mitglied in den Hildfelder Vereinen.

Auch Elisabeth Sauerwald aus Hildfeld kann auf über 20 Jahre kommunalpolitisches Ehrenamt zurückblicken. Vom 01.04.2002 bis zum 31.12.2022 war sie Ortvorsteherin von Hildfeld. Sie war in den vergangenen 21 Jahren für die Bürgerinnen und Bürger aus Hildfeld nicht nur Ortsvorsteherin und Vereinsmensch, sondern Förderin, Ratgeberin, manchmal vielleicht auch „Blitzableiter“. Elisabeth Sauerwald hat sich in all den vielen Jahren in besonderer Weise um die Hildfelder Seniorinnen und Senioren, ihre „Rollatorgang“, gekümmert. Das reicht von gemeinsamen Aktivitäten bis hin zu ihren persönlichen Besuchen bei den älteren und alleinstehenden Menschen in ihrem Heimatort Hildfeld.

Dieter Borgmann aus Niedersfeld hat sich in besonderer Weise um den Fußball im Hilletal verdient gemacht. Seine Leidenschaft zum runden Ball entdecke er schon mit Kindesbeinen. So hat Dieter Borgmann als aktiver Fußballer sämtliche Mannschaften beim SV Niedersfeld – angefangen von den Junioren, über die Senioren bis hin zu den „Alten Herren“ durchlaufen und war immer fester Bestandteil der jeweiligen Mannschaften. Mit vollem Herzblut hat Dieter Borgmann viele Jahre Jugendmannschaften betreut. Nur durch dieses großartige Engagement kann der FC Hilletal heute auf eine intakte Jugendabteilung mit ca. 85 Kindern blicken. Seit nunmehr 15 Jahren ist Dieter im Vorstand des FC Hilletals, so hat er von 2008-2010 das Amt des 2. Vorsitzenden übernommen und ist seit 2010 1. Vorsitzender. Darüber hinaus pflegt er seit 25 Jahren wie selbstverständlich den Sportplatz in Niedersfeld. Wie selbstverständlich bewirtet er bei Spieltagen der Seniorenmannschaften das Sportheim. Wenn auch der Fußball Dieter Borgmann sehr am Herzen liegt, so engagiert er sich auch in der Dorfgemeinschaft Niedersfeld

Die zweite Ehrung in der Kategorie Ehrenamtspreis ging an Guido Meyer aus Winterberg. Guido Meyer hat sich mit außerordentlichem Engagement über viele Jahrzehnte dem Schützenwesen in Winterberg und in unserer Region gewidmet. Schon 1985 trat Guido Meyer als gerade 18-jähriger junger Heranwachsender der Schützengesellschaft 1825 e.V. Winterberg bei. Im Jahr 1994 übernahm er erstmals einen aktiven Posten in der Schützengesellschaft und begann so seine beispielhafte Schützenkarriere. Von 1994-1997 fungierte Guido als Schellenbaumträger. Im Jahr 1997 übernahm er das Amt des Jungschützenhauptmannes und übte dieses acht Jahre bis 2005 mit viel Herzblut aus. Mit großem ehrenamtlichen Einsatz hat Guido das Jungschützenwesen in Winterberg maßgeblich geprägt und aufgebaut. Das Engagement von Guido hatte sich schnell über die Grenzen von Winterberg hinaus herumgesprochen, so dass er zudem das Amt des Kreisjugendsprechers im Kreisschützenbund Brilon übernahm. Guido Meyer hat die Schützengesellschaft Winterberg e.V: über zwei Jahrzehnte geprägt wie kaum ein anderer. Dies jedoch nicht in der Öffentlichkeit, sondern immer im stillen Kämmerchen in seinem Büro.

Gisela Riedel aus Winterberg engagiert sich seit Jahrzehnten im sozialen und ehrenamtlichen Bereich und wurde hierfür mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet. Nach ihrem Lebensmotto „Ein gutes Miteinander lebt weniger von der Anstrengung das Gleiche zu denken und zu tun, als viel mehr von der Größe, einander mit Respekt und Achtung zu begegnen“ hat sie dabei immer gehandelt. Das Kindeswohl liegt Gisela besonders am Herzen. So hat sie sich in der Vergangenheit in Eigeninitiative im Bereich der Schulbildung als Beraterin für Eltern in schwierigen Lebenslagen, ungeachtet der Herkunft und des sozialen Status, engagiert. Auch in der Kirchengemeinde war Gisela sehr aktiv. So hat sie sich im Pfarrgemeinderat und in der KFD engagiert. Besonders der soziale Bereich lag Gisela immer am Herzen. So war sie Gründungsmitglied des sozialen Netzwerkes Winterberg. Seit über 20 Jahre engagiert sich Gisela bei der Tafel. Sie sammelt Sach- und Lebensmittelspenden ein, insbesondere Back- und Brotwaren und hilft auch regelmäßig bei der Ausgabe.

Der Jugendpreis wurde an Oliver Steinrücke aus Siedlinghausen verliehen. Oliver Steinrücke engagiert sich seit mehr als 25 Jahren in der Nachwuchsförderung der Jugendfeuerwehr Siedlinghausen sehr aktiv und besonders nachhaltig. Seine Liebe zur Feuerwehr entdeckte er schon in jungen Jahren, so ist er selber mit 12 Jahren der Jugendfeuerwehr beigetreten. Seit 1996 unterstützt Oliver die Jugendarbeit der Freiwilligen Feuerwehr Siedlinghausen maßgeblich als Helfer, Mitorganisator und „Macher“ und zwar nicht nur sporadisch, sondern verlässlich und stets mit Herzblut. Im Jahr 2008 hat er das Amt des stellvertretenden Jugendfeuerwehrwartes übernommen und seit dem Jahr 2013 ist er Jugendfeuerwehrwart. Oliver Steinrücke lebt den Jugendlichen vor, wie wichtig es ist, sich ehrenamtlich zu engagieren. Er schafft es immer wieder, neben den üblichen Übungsstunden ein attraktives Jahresprogramm für die Jugendlichen auf die Beine zu stellen. Hierfür akquiriert er regelmäßig Fördergelder von Bund, Land und Stadt. Die Angebote des Jahresprogrammes wie z.B. Besuch des Heideparkes, Tagesausflüge in den Osterferien, Sport in den Wintermonaten, Spaß und Unterhaltung, Kino, Backen und Bilderabende sind für Jugendliche immer etwas ganz Besonderes. Außerdem organisiert und führt er das jährliche 14-tägige Zeltlager in den Sommerferien durch. Mit seinem großem Engagement öffnet Oliver Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung und vielfältige Perspektiven.

Erhard Löffler aus Winterberg wurde mit dem Wirtschaftspreis ausgezeichnet. Die Geschichte des Familienunternehmens Löfflers zeigt, wie sich ein Unternehmen durch stetige und nachhaltige Entwicklung vergrößern kann. So hat Erhard Löffler mit nur 20 Jahren das kleine Lebensmittelgeschäft in Silbach von seinen Eltern übernommen. Im Jahr 1958 eröffnete er dann den EDEKA-Markt Löffler in der Winterberger Hauptstraße, damals noch im Gebäude des jetzigen Schuhhaus Mode Orth, zunächst mit nur einem Angestellten. 1960 hat er dann das Haus gegenüber erworben und nach umfangreichen Bauarbeiten wurde dort im August 1960 der EDEKA-Markt Löffler neu eröffnet und in den Folgejahren immer mehr erweitert und umgebaut, sodass der Markt 1973 auf eine Fläche von 400 m² vergrößert wurde. Im gleichen Jahr wurde die Fleisch- und Wurst-Bedienungsabteilung mit eigenem Metzgermeister eröffnet. Erhard Löffler hat es geschafft, den Markt wirtschaftlich so zu entwickeln, dass er im Jahr 1975 zum umsatzstärksten Markt der damaligen EDEKA Großhandlung in Anröchte wurde. Seine produktiven Ideen und auch sein Mut, hierfür Geld in die Hand zu nehmen, haben den EDEKA-Markt zu dem Betrieb heranwachsen lassen, den wir alle heute im Herzen unserer Stadt kennen. Eine Überschrift über die Geschichte des Familienunternehmens Löffler könnte heißen „Vom Ein-Mann-Betrieb zum 50-Mitarbeiter-Betrieb“, denn so viele Menschen sind heute im EDEKA-Markt beschäftigt. In all den Jahren wurden von Erhard Löffler über 80 Azubis erfolgreich ausgebildet. Außerdem war Erhard einer der Ideengeber und Mitgründer des ersten Winterberger Gewerbevereins, des „Winterberger Handelsmann“. Später ist hieraus die „IG Pro Winterberg“ entstanden, die schließlich im heutigen Stadtmarketingverein aufgegangen ist. Neben dem großen wirtschaftlichen Engagement in seiner Heimatgemeinde Winterberg engagiert sich Erhard auch in vielen Vereinen. Auch mit seinen mittlerweile 93 Jahren setzt sich Erhard noch nicht zur Ruhe. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle Kreuze und Bildstöcke der Winterberger Landschaft zu fotografieren und in einem Buch zu dokumentieren.

Für die musikalische Umrahmung der Feierstunde sorgte Indra Peters aus Siedlinghausen.

 


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