Meldungsdatum: 19.09.2023

Sprache fördern: KiSS-Siegel an Kindertagesstätten der Region Kassel verliehen

Heute war es wieder soweit: Die Kindertagesstätten der Region Kassel, die am Kindersprachscreening (KiSS) teilgenommen haben, erhielten das KiSS-Siegel des Hessische Kindervorsorgezentrums (HKVZ). Das Sprachscreening ist ein systematisch-standardisiertes Verfahren zur Überprüfung des Sprachstands von Kindern und soll helfen, vor Eintritt in die Schule mögliche Entwicklungsrückstände im Bereich Sprache aufzudecken und Kinder bei Bedarf gezielt zu fördern.

Mit der feierlichen Siegelverleihung würdigten Nicole Maisch, Kinder- und Bildungsdezernentin der Stadt Kassel, und Landrat Andreas Siebert gemeinsam mit Regine Bresler, Leiterin des Gesundheitsamtes Region Kassel, sowie Elena Düllmann und Irena Ivanisevic vom HKVZ das wertvolle Engagement der Kindertagesstätten der Region.
Sprache ist der Schlüssel und das wichtigste Mittel zur Verständigung. Auch darüber hinaus ist Sprache von großer Bedeutung für die Entwicklung bei Kindern: Über Sprache teilen Kinder sich mit und stellen Verbindungen zu anderen Menschen her. Bei jedem Kind verläuft die Sprach- und Sprechentwicklung jedoch individuell. Dennoch gibt es Meilensteine, die für eine altersgerechte Entwicklung stehen und die im Rahmen der gesetzlich verpflichtenden Früherkennungsuntersuchungen überprüft werden.

Sprachkompetenz fördern
Das freiwillige Kindersprachscreening zeigt auf, ob Sprachauffälligkeiten vorliegen und kann Hinweise geben, ob medizinische oder pädagogische Maßnahmen zur Förderung der Sprachkompetenz erforderlich sind, damit jedes Kind die Chance auf einen gelingenden Schulstart bekommt.
„Sprache ermöglicht es Kindern, ihre Bedürfnisse, Gedanken und Gefühle auszudrücken. Dies ist entscheidend, um Beziehungen aufzubauen und soziale Fähigkeiten zu entwickeln“, betont Bildungsdezernentin Nicole Maisch.  Landrat Andreas Siebert ergänzt: „Eine hohe Sprachkompetenz ist zudem existenziell, um die Bildungschancen von Kindern zu erhöhen und ihnen damit die bestmögliche Unterstützung für den weiteren Lebensweg zu geben.“

Was ist das KiSS?
Das Kindersprachscreening (KiSS) ist ein standardisiertes Verfahren zur Überprüfung und Beobachtung des Sprachstands von ein- oder mehrsprachigen Kindern im Alter von vier bis viereinhalb Jahren. Pädagogische Fachkräfte in hessischen Kindertagesstätten werden im Rahmen einer eintägigen Schulung zu KiSS-Sprachexpertinnen und -experten ausgebildet. Spielerisch führen sie das Kind durch das Screening und erstellen ein Profil, aus dem die Sprachkompetenzen des Kindes abgeleitet werden können.

Für Kinder mit sprachpädagogischem Förderbedarf lassen sich durch das Sprachscreening individuelle Förderziele ablesen, die nach den Grundsätzen des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans umgesetzt werden können. „Durch die vertrauensvolle Atmosphäre erschaffen wir für die Kinder einen Wohlfühlraum und können in einem ruhigen Moment eine Beziehung zu den Kindern aufbauen. Hier dürfen sie sich frei äußern. Es gibt kein richtig und kein falsch,“ erläutert KiSS-Erzieherin Jessica Diaz–Breidenstein von der Kita Bossental.

Sollte der Sprachstand medizinisch abklärungsbedürftig sein, wird das Kind erneut von einer Sprachexpertin bzw. einem Sprachexperten des Gesundheitsamts überprüft und die Vorstellung in der Kinderarztpraxis empfohlen. „Ziel des KiSS ist es, durch das Erkennen von Auffälligkeiten und eine gezielte Sprachförderung die Bildungschancen aller Kinder in hessischen Kindertageseinrichtungen vor dem Schuleintritt zu verbessern. Daher sollten möglichst alle Kinder in Hessen von dem Kindersprachscreening in der Kita profitieren können“, sagt Regine Bresler, Leiterin des Gesundheitsamtes Region Kassel.

Die Kindertagesstätten, die in diesem Jahr das KiSS-Siegel erhalten haben, können damit nach außen sichtbar ihre besondere Eignung in der Überprüfung des Sprachstandes von Kindern zeigen. An der Siegelverleihung nahmen die Städtischen Kitas Kinderhaus Waldau, Kita Dr. Hermann-Haarmann-Haus, Kita Niederzehren, Bettenhausen, Oberzwehren, Sara-Nußbaum-Haus, Mattenberg, Bossental, Ahnabreite, Landaustraße, Brasselsberg, Brückenhof, Kleine Knilche e. V., Kita Nordstern (Viva-Stiftung) und Nils Holgersson (Viva-Stiftung) teil. Aus dem Landkreis nahmen die Kitas Grebenstein, die Diemelstrolche aus Liebenau, die Kleinen Maulwürfe aus Baunatal, die Zwergenburg aus Fuldabrück und die Kita Naseweis aus Calden teil. Die Kitas Seifenblase aus Trendelburg und die Krümelkiste aus Liebenau konnten nicht an der Siegelverleihung teilnehmen.

Hintergrund
Das KiSS ist ein Projekt des Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) und gehört zum Hessischen Kindervorsorgezentrum (HKVZ), welches am Universitätsklinikum Frankfurt angegliedert ist. Koordiniert vom regionalen Gesundheitsamt findet das KiSS in den Kindertagesstätten vor Ort statt.

Pressekontakt: Simone Scharnke


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Sprache fördern: KiSS-Siegelverleihung für Kitas aus der Region Kassel

©  Stadt Kassel/Andreas Weber
Sprache fördern: KiSS-Siegelverleihung für Kitas aus der Region Kassel

v.l.: Vanessa Schönewolf (KISS-Beauftragte Stadt Kassel), Regine Bresler (Leiterin Gesundheitsamt Region Kassel), Elena Düllmann und Irena Ivanisevic (Hessisches Kindervorsorgezentrum), Andreas Siebert (Landrat Kreis Kassel), Nicole Maisch (Kinder- und Bildungsdezernentin Stadt Kassel), Michaela Maßmann-Papst (Abteilungsleiterin Kinder‐ und Jugendgesundheit Stadt Kassel)