Meldungsdatum: 20.09.2023
Am Ende von Verfolgung, Widerstand und Flucht steht – sofern letztere gelingt – die Erinnerung an das Erlebte. Nadia Rassuli zeigt in „Die dem Tod entgegensahen“, welche Narrative für ein Kind, eine Jugendliche, eine erwachsene Frau prägend sind, wenn die Eltern einen Krieg erlebt und kämpfend überlebt haben.
In mal kurzen, mal längeren, mal beiläufigen, mal direkten Wortwechseln berichten die ehemaligen Peschmerga von ihren traumatischen Erlebnissen. Die Tochter stellt zwischendrin Fragen, hört sonst aber zu. Dabei wird eines in jedem Fall deutlich: Wenn unverarbeitete Erinnerungen maßgeblich das Verhältnis zu den Eltern bestimmen, wird die Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte zwingend. Rassuli gelingt in den hier vorliegenden Dramoletten die Erfassung subjektiver Erinnerung. Sie öffnet den privaten Raum und fordert vom Publikum, ebenfalls zuzuhören.
In ihrem zweiten Buch schreibt sie über die Notwendigkeit, in ihrer Jugend ihre kurdische Identität zu unterdrücken, um in dem Land in dem sie geboren wurde, zu funktionieren. Mit sarkastischen Kommentaren und mit einer gesunden Portion Humor beschreibt Rassuli detailliert ihre Erziehung durch ihre kriegsgeschädigten Eltern, ihre Schwierigkeiten mit Gleichaltrigen und ihren Kampf mit der gesellschaftlichen Erwartung.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Literaturfestivals Leseland Hessen, mit freundlicher Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen sowie hr2-kultur, statt
Der Eintritt beträgt vier Euro.
Pressekontakt: Susanne Albert
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