Meldungsdatum: 21.09.2023
Die Stadtverordnetenversammlung hatte Anfang dieses Jahres beschlossen, mehrere Verkehrsversuche durchzuführen, um die Sicherheit des Radverkehrs im Nebenstraßennetz zu erhöhen. Dementsprechend hat das Straßenverkehrs- und Tiefbaumt in den zurückliegenden Monaten die dafür notwendigen Planungen vorbereitet. Die Umsetzung des Beschlusses startet jetzt mit der Einrichtung einer Diagonalsperre in der Heinrich-Heine-Straße an der Kreuzung mit der Adolfstraße. Diagonalsperren sind eine Variante von so genannten Modalfiltern (siehe auch Hintergrund). Die notwendige straßenverkehrsbehördliche Anordnung des Versuchs in Verbindung mit der Beschilderung und Markierung ist erfolgt.
An der genannten Kreuzung verhindert nun eine Reihe von acht diagonal platzierten Pollern wirksam, dass zweispurige Kraftfahrzeuge (vor allem Pkw, Lkw) die Heinrich-Heine-Straße als Abkürzung zwischen der Frankfurter Straße und der Ludwig-Mond-Straße nutzen. Vier Poller sind herausnehmbar, so dass Einsatzfahrzeuge im Notfall passieren können. Alle Poller erhalten eine kontrastierende und reflektierende Schraffur, flankiert durch gelbe Markierungen und adäquate Schilder
Die Verlagerung des zweispurigen Durchgangsverkehrs von den Nebenstraßen auf die umliegenden Hauptverkehrsstraßen Frankfurter Straße, Ludwig-Mond-Straße, Schönfelder Straße sowie Tischbeinstraße ist ausdrücklich gewollt. Wer mit Fahrrädern oder anderen einspurigen Fahrzeugen wie z.B. Mopeds oder Elektro-Roller unterwegs ist, kann an der Kreuzung weiterhin alle Fahrbeziehungen ohne Einschränkung benutzen.
„Der Versuch zielt darauf ab, die Wiederaufnahme der Planungen für die dringend notwendige grundhafte Erneuerung der Heinrich-Heine-Straße zu unterstützen“, erläutert Verkehrsdezernent Christof Nolda. „Es soll untersucht werden, ob ein solcher Modalfilter bei dem Umbau integriert werden soll oder nicht. Es ist sinnvoll, so etwas eine Zeitlang zu probieren, bevor es fest gebaut wird.“
Um die Wirkung dieses Modalfilters zu beurteilen, wurden im Vorfeld mehrere Verkehrszählungen im Quartier durchgeführt. Auch während des Versuchs werden an den sensiblen Stellen im Quartier sowie an den Einmündungen in Hauptverkehrsstraßen, z.B. Schönfelder Straße oder Ludwig-Mond-Straße, Zählungen vorgenommen. Die Verlagerung des Verkehrs kann dazu führen, dass anliegende Straßen sowie die Einmündungen der Nebenstraßen in das Hauptverkehrsstraßennetz anders belastet werden. Genau diese Effekte werden im Rahmen des Verkehrsversuchs qualitativ und quantitativ ermittelt und bewertet.
Der Versuch ist auf eine Dauer von 12 Monaten angelegt. Die Kosten belaufen sich auf ca. 5.000 Euro.
Hintergrund Modalfilter
Modalfilter dienen im Straßenverkehr dazu, eine oder mehrere Verkehrsarten aus bestimmten Strecken herauszuhalten. Durch bauliche und/oder verkehrsbehördliche Maßnahmen können bestimmte Wegebeziehungen ausgeschlossen, beschränkt oder umgeleitet werden. Neben der Diagonalsperre, gibt es noch andere Formen von Modalfiltern, wie z.B. Einbahnstraßen, die in Gegenrichtung für den Radverkehr freigegeben werden oder auch Sackgassen, die am Ende für den Fuß- und Radverkehr geöffnet sind.
Mehr Infos und FAQs unter https://www.kassel.de/diagonalsperre
Pressekontakt: Michael Schwab
Durch die Diagonalsperre in der Heinrich-Heine-Straße an der Kreuzung mit der Adolfstraße wird verhindert, dass vor allem Pkws und Lkws die Heinrich-Heine- Straße als Abkürzung zwischen Wehlheiden und der Südstadt nutzen. Der Verkehrsversuch ist auf zwölf Monate angelegt. Heute wurde das Projekt vorgestellt (v.l.): Verkehrsdezernent Christof Nolda, Martin Kusemann und Markus Funke (Straßenverkehrs- und Tiefbauamt), Wehlheidens Ortsvorsteherin Anna Wienhausen und Dr. Georg Förster (Leiter des Straßenverkehrs- und Tiefbauamts).
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