Meldungsdatum: 26.09.2023

Joachim Meyerhoff erhält im Jahr 2024 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor

Der Schauspieler, Schriftsteller und Regisseur Joachim Meyerhoff erhält im Jahr 2024 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor. Die Auszeichnung, gemeinsam vergeben von Stiftung Brückner-Kühner und Stadt Kassel, ehrt Joachim Meyerhoff für seine im Humor gründende und das Leben feiernde Erzählkunst. Dies gab Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller jetzt bekannt.

Der Schauspieler, Schriftsteller und Regisseur Joachim Meyerhoff erhält im Jahr 2024 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor. Die Auszeichnung, gemeinsam vergeben von Stiftung Brückner-Kühner und Stadt Kassel, ehrt Joachim Meyerhoff für seine im Humor gründende und das Leben feiernde Erzählkunst. Dies gab Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller jetzt bekannt.
Der „Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor“, gestiftet von dem Schriftstellerpaar Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner, wird seit 1985 jährlich vergeben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und zeichnet Autoren und Autorinnen aus, deren Werk auf hohem künstlerischen Niveau von Humor, Komik und Groteske geprägt ist. Zuletzt erhielten den Preis Heinz Strunk, Felicitas Hoppe, Helge Schneider und Gerhard Henschel. Erster Preisträger war 1985 Vicco von Bülow, alias Loriot, der im November 2023 100 Jahre alt geworden wäre.
Die Preisverleihung wird am 9. März 2024 im Kasseler Rathaus stattfinden. Die Laudatio hält der Regisseur Jan Bosse.
Wer den gleichzeitig auf Vorschlag von Verlagen vergebenen „Förderpreis Komische Literatur“ erhält, wird im Laufe des Herbstes bekannt gegeben; hier läuft der Auswahlprozess aus den Vorschlägen von 42 Verlagen noch. Die Kasseler Sparkasse unterstützt den Preis großzügig. Die Firma Hübner stiftet die Preisskulptur.

Begründung des Stiftungsrates
„Joachim Meyerhoff ist als schreibender Schauspieler und spielender Autor in jedem Fall ein Verausgabungskünstler. Auch in seinem literarischen Zyklus „Alle Toten fliegen hoch“, mit dem er ins Zentrum der eigenen Biografie vorzudringen versucht, geht es ihm um Drastik, Körperlichkeit, Rhythmus und eine Gefühlsakrobatik ohne Netz und doppelten Boden. Es sind traurige, selbstironische, erschütternde, liebevolle und komische Bücher. Wobei der Witz immer schon das eigene Scheitern und die Angst davor in sich birgt. Als Stürmer und Dränger stürzt sich der Autor immer aufs Neue in aberwitzige Situationen und vermag dabei einzelne Momente ins Unermessliche zu dehnen, sie so lange durch die Gedankenmühle zu drehen, bis sie in kleinste Gefühlseinheiten zerlegt sind. So funktioniert dieses manische, im Humor gründende Erinnerungswerk, das Totendienst ist und gleichzeitig das Leben feiert.“

Über Joachim Meyerhoff
Der Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Joachim Meyerhoff wurde 1967 im saarländischen Homburg geboren und wuchs in Schleswig auf. Er absolvierte seine Schauspielausbildung an der Otto Falckenberg Schule in München. Nach Engagements an den Theatern Kassel, Dortmund und Köln war Joachim Meyerhoff Ensemblemitglied am Berliner Maxim Gorki Theater, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und am Wiener Burgtheater. 2019 wechselte er an die Berliner Schaubühne. Mit seinem sechsteiligen, autobiografischen Zyklus „Alle Toten fliegen hoch“ trat er als Erzähler auf die Bühne und wurde damit 2009 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Die damit verbundenen fünf Bestseller-Romane veröffentlichte Joachim Meyerhoff im Verlag Kiepenheuer & Witsch. Zuletzt erschien 2020 der Titel „Hamster im hinteren Stromgebiet“, in dem der Autor die Folgen eines Schlaganfalls tragikomisch verarbeitet. Im Februar 2023 kam die Verfilmung seines Romans „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ in der Regie von Sonja Heiss in die Kinos. Joachim Meyerhoff wurde vielfach ausgezeichnet, auch mehrfach und zuletzt für das Jahr 2023 als „Schauspieler des Jahres“.
Mehr zum „Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor“ unter www.kassel.de/literaturpreis


„Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor“ und „Förderpreis Komische Literatur“
Folgende Personen erhielten seit 1985 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor: Loriot, Eike Christian Hirsch, Ernst Jandl, Wolfgang Preisendanz, Irmtraud Morgner, Ernst Kretschmer, Robert Gernhardt, Walter Hinck, Christoph Meckel, Volker Klotz, Hanns Dieter Hüsch, Karl Riha, Max Goldt, Franzobel, Ingomar von Kieseritzky, Peter Bichsel, George Tabori, Franz Hohler, Eugen Egner, Ror Wolf, Katja Lange-Müller, Gerhard Polt, F.W. Bernstein, Peter Rühmkorf, Herbert Achternbusch, Thomas Kapielski, Ulrich Holbein, Wilhelm Genazino, Dieter Hildebrandt, Frank Schulz, Wolf Haas, Karen Duve, Eckhard Henscheid, Sibylle Berg, Heinz Strunk, Felicitas Hoppe, Helge Schneider und zuletzt Gerhard Henschel.

Den gleichzeitig vergebenen „Förderpreis Komische Literatur“ in Höhe von 3000 Euro erhielten: Frank Schulz, Jochen Schmidt, Tilman Rammstedt, Jess Jochimsen, Philipp Tingler, Michael Stauffer, Rebekka Kricheldorf, Jan Neumann, Tino Hanekamp, Wolfram Lotz, Arno Camenisch, Kirsten Fuchs, Ferdinand Schmalz, Dagmara Kraus, Jakob Nolte, Chrizzi Heinen, Lukas Linder, Anaïs Meier und Noemi Somalvico.


Die Stiftung Brückner-Kühner
Die Stiftung wurde 1984 von den Schriftstellern Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner ins Leben gerufen, die 30 Jahre zusammen in Kassel lebten und dort 1996 kurz nacheinander verstarben.
Die Stiftung wirkt heute als Literaturzentrum auf den Gebieten des Komischen und der internationalen Sprachkunst, und sie unterhält das Dichterhaus Brückner-Kühner als Literaturmuseum, um von hieraus die Erinnerung an das Stifterpaar wach zu halten.
Dem Stiftungsrat gehören folgende Personen an: Friederike Emmerling, Leiterin des Verlags S. Fischer Theater und Medien (Vorsitzende, Frankfurt a.M.), der Literaturprofessor Dr. Dr. h.c. Walter Pape (bis 2022 langjähriger Vorsitzender, Köln), Sandra Kegel, Ressortleiterin des Feuilletons der FAZ (Frankfurt a.M.), der Autor und Literaturwissenschaftler Christian Maintz (Hamburg), der Literaturprofessor Dr. Uwe Wirth (Gießen), Dr. Thomas Wohlfahrt, ehem. Leiter des Hauses für Poesie in Berlin, sowie einmalig, wer mit dem Kasseler Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Geschäftsführender Kurator der Stiftung ist der Literaturwissenschaftler Dr. Friedrich W. Block.

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Pressekontakt: Michael Schwab


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©  Ingo Pertramer
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